DOSB kritisiert Verbot von Programmsponsoring

SID
DOSB-Präsident Thomas Bach warnt vor Auswirkungen auf die deutsche Sportlandschaft
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Das TV-Sponsoring-Verbot in "ARD" und "ZDF" wird nach Meinung des DOSB massive Folgen haben. "Es erschwert dem deutschen Spitzensport, international mitzuhalten", so Präsident Bach.

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Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat das Verbot von TV-Sponsoring in "ARD" und "ZDF" kritisiert und vor einer möglichen "Zwei-Klassen-Gesellschaft" im Sport gewarnt. "Dies ist eine Zäsur in der Sportvermarktung und erschwert es dem deutschen Spitzensport, im internationalen Wettbewerb mitzuhalten", sagte DOSB-Präsident Thomas Bach.

Am Donnerstag hatten sich die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer auf ihrer Konferenz in Magdeburg darauf geeinigt, die Streichung der für den Sport so wichtigen Einnahmequelle in dem ab 2013 geltenden Rundfunksstaatsvertrag aufzunehmen.

Demnach soll ab dem Zeitpunkt kein Sponsoring nach 20.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen stattfinden dürfen. Dies gelte allerdings nicht für Großveranstaltungen. Durch diese Ausnahme werde, so Bach, "ein tiefer Graben durch die Sportlandschaft gezogen und eine Zwei-Klassen-Gesellschaft geschaffen".

DOSB warnt vor massiven Auswirkungen auf die Sportlandschaft

Der DOSB kritisierte, dass bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften im Fußball sowie bei Länderspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft das Verbot nicht gelte, für Weltmeisterschaften beispielsweise in den Sportarten Leichtathletik, Ski oder Schwimmen dagegen keine Ausnahmen vorgesehen seien.

"Viele kleinere Sportarten werden wie ein Licht nur zu Olympia angeknipst und danach wieder ausgeschaltet. Das ist zu wenig. Wir brauchen mehr Ausgewogenheit", sagte Bach: "Dabei muss die Vielfalt des Spitzensports im Programm abgebildet werden. Sportübertragungen dürfen nicht allein auf jene Großereignisse beschränkt werden, die vom Programmsponsoringverbot ausgenommen sind."

Der DOSB hatte im Vorfeld der Konferenz vor massiven Auswirkungen auf die Sportlandschaft gewarnt und bei den Ministerpräsidenten eine Sonderregelung für den Sport eingefordert.

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