Rogge: Mehr Anonymität im Fall Semenya

SID
Jacques Rogge steht dem IOC seit 2001 vor und wird für eine weitere Amtszeit kandidieren
© Getty

Im Fall Caster Semenya hat IOC-Präsident Jaques Rogge mehr Diskretion gefordert. Auslöser war ein australischer Pressebericht, wonach die 800-m-Weltmeisterin ein Zwitter sei.

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Jacques Rogge wünscht sich mehr Diskretion im Fall von Caster Semenya. "Dies ist etwas, das die tiefste Seele des Menschen berührt. Die psychologischen und sozialen Konsequenzen sind ungeheuer. So etwas sollte mit mehr Anonymität gehandhabt werden", erklärte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) angesichts der in den Medien nachvollziehbaren Details zum Sex-Test der südafrikanischen 800-m-Weltmeisterin im Olympic News Digest.

Zuletzt hatte die australische Zeitung "Telegraph" berichtet, der Sex-Test bei Caster Semenya, die männlich wirkt und die Weltelite der Frauen im Berliner WM-Finale klar distanziert hatte, solle Spekulationen über ihr Dasein als Zwitter bestätigt haben.

Ein Informant aus dem Kreis der an der Untersuchung beteiligten Personen hatte erklärt: "Sie hat keine Gebärmutter und keine Eierstöcke. Es gibt sicher Beweise, dass sie ein Hermaphrodit (Zwitter, Anm. der Red.) ist."

Sportminister spricht vom 3. Weltkrieg

Für den Fall, dass Semenya die Goldmedaille verliert und in Zukunft nicht mehr bei den Frauen starten darf, hatte Südafrikas Sportminister Makhenkesi Stofile drastisch reagiert: "Ich denke, das wäre der 3. Weltkrieg. Wir werden zum höchsten Gericht gehen", kündigte Stofile auf einer Pressekonferenz in Pretoria an.

Medienberichte: Caster Semenya ist ein Zwitter