Köln 99ers droht das Aus

SID
Robert Turner von den Köln 99ers muss auf sein Gehalt warten
© Getty

Dem wirtschaftlich stark angeschlagenen Basketball-Bundesligisten Köln 99ers droht das Aus. Die Entscheidung über die Zukunft des abstiegsbedrohten Meisters von 2006 soll bis Donnerstag fallen, wenn die Rheinländer im Kellerduell gegen punktgleichen Tabellenvorletzten LTi Giessen 46ers antreten müssen.

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Bei dem Budgetloch von rund 600.000 Euro handelt es sich je zur Hälfte um noch ausstehende Zahlungsverpflichtungen und Kosten für den Rest der Spielzeit.

"Es ist nicht möglich, mit eigenem Geld diese Saison zu Ende zu spielen und die nächste Saison zu finanzieren", bestätigte Geschäftsführer und Gesellschafter Jürgen Wollny im Gespräch mit "Spiegel online".

Vergangene Woche sei die fällige Gehaltsüberweisung an die Spieler ausgeblieben, die Trainer und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle müssten bereits seit zwei Monaten auf ihr Geld warten, so Wollny.

Finanzkrise als Ursache für die Misere

"Es war mir klar, dass wir uns in dieser Saison darauf einstellen mussten, auch ohne Namenssponsor klar zu kommen. Was ich aber nicht einplanen konnte, war die Krise an sich - mit der Folge, dass dann Zusagen nicht mehr eingehalten wurden", wird Wollny zitiert.

Trotz Finanzkrise und den kurzfristig fehlenden finanziellen Mitteln zeigen sich die 99ers verhalten optimistisch.

Stadt Köln soll helfen

Am vergangenen Donnerstag hatten sie dem Lenkungsausschuss der Sportstadt Köln ihre Situation geschildert, gleichzeitig aber auch die Gesamtkonzeption als Deutschlands größter Basketball-Verein mit 800 Aktiven und 48 Mannschaften vom Jugend-Team bis zum Rollstuhl-Basketball präsentiert.

Kurzfristig erhofft sich der Klub, der nach dem überraschenden Rückzug des Hauptsponsors bereits im Januar 2008 vor der Insolvenz gestanden hatte, Unterstützung von der Stadt, der lokalen Wirtschaft und den bereits vorhandenen Sponsoren.

Weiteren Teams geht das Geld aus

Langfristig soll ein Konzept, das überwiegend auf deutsche Nachwuchsspieler setzt, das Interesse von überregionalen Sponsoren wecken, erklärte ein Klubsprecher.

Neben den Kölnern klagen die Paderborn Baskets und auch die Giants Nördlingen über finanzielle Probleme. Ein Entscheidung über die weitere Erstliga-Zugehörigkeit wird in diesen Fällen aller Voraussicht nach nach der Saison fallen.

Dazu Jürgen Kohl, Vorstandsvorsitzender des Aufsteigers aus Nördlingen, zu "Spiegel online": "Es macht keinen Sinn anzutreten, wenn der Etat nicht zustande kommt."

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