Bolt startet bei Golden-League in Zürich

SID
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© Getty

Beim Golden-League-Meeting in Zürich wird der Saisonendspurt nach Geld und Rekorden eingeläutet. Angelockt von einem Etat von neun Millionen Schweizer Franken (rund 8,26 Millionen Euro) werden im Letzigrund 38 Medaillengewinner von Peking an den Start gehen.

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Höhepunkt sind die 100-Meter mit Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika) und weiteren sechs Olympia-Finalisten.

"Es ist das teuerste Rennen, das es hier jemals gab", sagte Meeting-Direktor Patrick Magyar. Kritik übte Magyar an der geplanten Ausweitung der Golden League der Leichtathleten von sechs auf zwölf Meetings.

Pläne sind nicht realistisch

"Das halten wir nicht für realistisch und machbar", meinte er zu den Plänen des Weltverbandes IAAF. Eine lange Veranstaltungsserie wie den Ski-Weltcup oder die Formel 1 könne man nicht so einfach auf die Leichtathletik übertragen.

"In der Formel 1 sind die Strecken immer unterschiedlich, bei uns ist die Laufbahn immer gerade und flach", so Magyar. "Und ich glaube nicht, dass die Zuschauer im Mai ein 400-Meter-Duell von LaShawn Merritt und Jeremy Wariner sehen wollen, das nach 45,2 Sekunden zu Ende geht."

Das Salz in der Suppe seien Bestzeiten und Rekorde.

Hoffnung auf Thunder-Bolt

Darauf hofft Magyar auch beim diesjährigen "Weltklasse in Zürich", bei der die Revanchen der Enttäuschten der Peking-Spiele den Gewinnern einen zusätzlichen Schub geben sollen.

Dabei liegt die Hoffnung vor allem auf "Thunder-Bolt", der bei Olympia über 100 Meter mit 9,69 Sekunden eine Fabelzeit hinlegte - und am Ende noch abbremste. "Ich will Spaß haben, so bin ich einfach", sagte der 22- Jährige dreifache Olympiasieger und Weltrekordler Bolt auf die Frage, ob er in Zürich noch schneller laufen will.

Freude an Rekorden

Auch Olympiasieger La Shawn Merrit (400 Meter), dem kubanischen Hürden-Sprinter Dayron Robles oder Stabhochsprung-Ass Jelena Issinbajewa (Russland) sind Weltrekorde zuzutrauen. 96 000 Schweizer Franken Prämie sind ein lukrativer Anreiz.

"Ein Meeting-Direktor, der keine Rekorde will, müsste einen einstelligen IQ haben. Ich habe Freude daran", sagte Magyar, der im vergangenen Jahr allerdings über die Mittel- und Langstrecken auf die Pacemaker ("Hasen") verzichtet hat.

"In diesem Jahr habe wir wieder welche, weil die Athleten es wollten", berichtete er. "Sie sind nach Olympia in Topform und wollen Bestzeiten laufen."

Die Leute wollen Spitzenleistungen

Mehr ums einfache Gewinnen als um schneller und höher geht es der 800-Meter-Olympiasiegerin Pamela Jelimo (Kenia) und der Olympia-Zweiten im Hochsprung, Blanka Vlasic (Kroatien).

Beiden können noch den mit einer Millionen Dollar (rund 678.000 Euro) gefüllten Jackpot knacken, wenn sie in Zürich und beim Golden-League-Finale in Brüssel am 5. September weiter in ihren Disziplin gewinnen.

Für Meeting-Chef Magyar waren die Peking-Spiele im übrigen ein Wendepunkt für die Leichtathleten nach Jahren des Wertverfalls. "Die Leute wollen Spitzenleistungen, wollen Rekorde sehen. Sie sind fasziniert von Leuten wie Bolt und Issinbajewa", meinte er mit Blick auf die fünf Weltrekorde in der olympischen Kernsportart. "Deshalb war Peking eine gute Werbung für die Leichtathletik."