Triathleten mit zweiter Garde zur WM

SID

Vancouver - Mit der zweiten Garde, aber nicht ohne Ambitionen gehen die deutschen Triathleten bei der Weltmeisterschaft in Vancouver an den Start.

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"Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Jahr ganz eindeutig auf den Olympischen Spielen. Dennoch wollen wir auch bei der WM etwas erreichen", sagte der Sportdirektor der Deutschen Triathlon Union, Rolf Ebeling. Die deutschen Stars jedoch fehlen im derzeit kühlen Kanada.

Auch Weltmeister Daniel Unger wird seinen im vergangenen Jahr in Hamburg errungenen Titel über die 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen nicht verteidigen. "Für mich zählt nur Peking", sagte Unger.

Peking-Fahrer bleiben zu Hause 

Neben dem 30-Jährigen lassen auch die weiteren Olympia-Starter Jan Frodeno (Saarbrücken), Christian Prochnow (Potsdam) sowie Anja Dittmer (Neubrandenburg), Ricarda Lisk (Waiblingen) und Christiane Pilz (Rostock) die WM aus.

Doch auch ohne die Peking-Fahrer rechnet sich Bundestrainer Wolfgang Thiel bei den Titelkämpfen etwas aus. "Ich bin stolz auf dieses Team", sagte Thiel über seine Mannschaft, die bei den Frauen aus Joelle Franzmann und Kathrin Müller (beide Saarbrücken) und bei den Männern aus Maik Petzold (Bautzen), Andreas Raelert (Rostock) und Steffen Justus (Schramberg) besteht.

Allerdings bleibt abzuwarten, wie die WM-Fahrer die verpasste Olympia-Qualifikation weggesteckt haben. Allen voran Franzmann hatte fest mit dem Peking-Ticket gerechnet, ehe ihr beim Weltcup in Madrid vor zwei Wochen Pilz den letzten Platz im Team wegnahm.

Große Konkurrenz trotz Absagen 

"Joelle war schon sehr enttäuscht. Ich hoffe aber, dass sie in Vancouver noch einmal alle Kräfte bündelt, um es uns allen zu zeigen", sagte Ebeling. Die Konkurrenz ist jedoch trotz vieler Absagen groß.

Allen voran die portugiesische Ausnahmeathletin Vanessa Fernandes dürfte bei der vierten WM auf kanadischem Boden nicht zu stoppen sein. Die frisch gekürte Europameisterin will sich am Sonntag auch die Weltkrone aufsetzen.

Bei den Männern möchte der Spanier Javier Gomez das nachholen, was ihm vor einem Jahr in Hamburg nicht gelang. In der Hansestadt hatte sich der Weltcup-Gesamtsieger in einem packenden Schlussspurt Unger geschlagen geben müssen.

Bahn frei für Gomez

In Abwesenheit des Schwaben scheint der Weg für Gomez nun aber frei zu sein. Zumal mit dem Australier Brad Kahlefeldt, der sich ebenfalls auf Olympia konzentriert, ein weiterer starker Konkurrent fehlt. Von den Deutschen will besonders Raelert noch einmal zeigen, was er drauf hat.

Der zweifache Olympiateilnehmer wechselt nach dieser Saison auf die Ironman-Distanz. "Ich will einmal auf Hawaii laufen. Doch zuvor möchte ich mich bei der WM noch einmal toll präsentieren", sagte der Rostocker.