Kohlschreiber und Kiefer im Halbfinale

SID
Kohlschreiber, Halle
© Getty

Halle/Westfalen - Philipp Kohlschreiber mit einem Arbeitssieg und Nicolas Kiefer mit einem Kurzeinsatz im Halbfinale: Die deutschen Tennisprofis sammeln beim 713 000-Euro-Rasenturnier im westfälischen Halle Selbstvertrauen für Wimbledon.

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Der Augsburger Kohlschreiber setzte sich im Viertelfinale gegen den ebenfalls ungesetzten Schweden Robin Söderling in 91 Minuten mit 6:4, 7:6 (7:4) durch. Kiefer musste nur 14 Minuten arbeiten, ehe er beim 4:0 im ersten Satz von der verletzungsbedingten Aufgabe des Franzosen Michael Llodra profitierte.

Damit stehen erstmals zwei Deutsche im Halbfinale von Halle.

"Trotzdem ein Sieg" 

"Das ist für mich trotzdem ein Sieg. Solche Sachen muss man mitnehmen", kommentierte der 30 Jahre alte Kiefer seinen kurzen Auftritt gegen den französischen Linkshänder, der wegen einer Muskelverletzung nicht weiterspielen konnte. Energie gespart, mehr Zeit, sich auf die Vorschlussrunde gegen den Weltranglisten-Ersten Roger Federer aus der Schweiz oder Marcos Baghdatis (Zypern) vorzubereiten.

Kiefer war nicht unglücklich, dass es nach dem "Marathon"-Match von 2:16 Stunden in Runde zwei gegen den Russen Michail Juschni nicht erneut zu einem langen Arbeits-Einsatz kam.

Kohli mit mehr Arbeit 

Kohlschreiber musste mehr investieren, ehe er nach 2007 erneut in das Halbfinale einzog, in dem James Blake (USA) oder der Stuttgarter Andreas Beck sein Gegner sind. Im Duell des deutschen Weltranglisten-40. gegen den zwei Plätze schlechter platzierten Schweden Söderling gab es bis auf elf Kohlschreiber-Asse wenig Spektakuläres.

Dennoch entwickelte der 24-Jährige neues Selbstbewusstsein: "Ich habe das Gefühl, dieses Turnier gewinnen zu können", offenbarte Kohlschreiber, dass er keine Angst vor einem übermächtigen Spieler wie Rasen-"König" Federer hat.

Im ersten Satz nahm Kohlschreiber dem Schweden den Aufschlag zum 4:3 ab und brachte danach seine Spiele durch. In Durchgang zwei verlief die Partie absolut ausgeglichen. Erst im Tiebreak setzte sich Kohlschreiber durch und fühlte sich immens beflügelt.

"Der Po hat gezwickt" 

"Deutsche Turniere motivieren mich immer, sie helfen mir ungemein. Am liebsten würde ich immer hier spielen", sagte Kohlschreiber, der im Januar das ATP-Turnier in Auckland (Neuseeland) gewonnen hatte.

Einfach war die Aufgabe gegen Söderling nicht, der Wahl-Schweizer Kohlschreiber spürte noch die Folgen der 2:28 Stunden, die er zum Zweitrunden-Sieg gegen Thomas Haas benötigte: "Die rechte Po-Backe hat noch gezwickt."