Lisicki unterliegt Bammer

SID
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© Getty

Berlin - Sabine Lisicki hat bei den German Open der Tennis-Damen in Berlin die zweite Überraschung knapp verpasst.

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Die 18-jährige Berlinerin, die in den vergangenen zwei Jahren in der Weltrangliste um 400 Plätze nach oben geklettert ist, verpasste bei den German Open mit einem 3:6, 6:1, 6:7 (5:7) gegen die 79 Ränge besser platzierte Österreicherin Sybille Bammer den zweiten Überraschungs-Streich bei ihrem Heimturnier.

Die Kämpferin Lisicki, selbst auf Rang 102, vergab gegen die WTA-Nummer 23 im dritten Satz einen Matchball und verspielt im Tiebreak nach 2:15 Stunden zum Entsetzen der mitfiebernden Fans noch einen komfortablen 5:2-Vorsprung.

Lisicki verpasst Duell mit Ivanovic

Dass sie nun das attraktive Achtelfinal-Duell gegen die serbische Nummer-1-Anwärterin Ivanovic, die sich im Vorjahr in die Siegerliste der German Open eingetragen hatte, verpasst, ist für Lisicki besonders ärgerlich.

Die 20 Jahre alte Serbin Ivanovic, die Nummer 2 der Tennis-Welt, hatte am sogenannten "Ladies Day" gegen die usbekische Qualifikantin Akgul Amanmuradowa erst einige Mühe, um dann im Steffi-Graf-Stadion aber sicher mit 7:6 (7:0), 6:2 zu gewinnen.

Die Belgierin Justine Henin setzte sich als Nummer 1 bei strahlenden Sonnenschein ohne jede Mühe gegen Yung-Jan Chan aus Taiwan mit 6:0, 6:2 durch.

Gegen Bammer versagten die Nerven

Für ihr Duell gegen Bammer, neben der Amerikanerin Lindsay Davenport einzige Mutter im WTA-Profifeld, war Lisicki trotz des Fan- Auflaufs der Center Court versperrt geblieben.

Unbeachtet von den Live-TV-Kameras, die für Eurosport die Stars festhielten, kämpfte sich die deutsche Fed-Cup-Spielerin vor mehr als 2500 Zuschauern auf dem überfüllten Nebenplatz wie schon bei ihrem Erstrunden-Sieg gegen die an Nummer 14 gesetzte Shahar Peer aus Israel nach einem schwachen ersten Satz zurück ins Spiel.

Doch nach einem 5:1-Zwischenstand im dritten Satz als auch im Tiebreak versagten der international noch unerfahrenen Lisicki die Nerven.

Olympia-Quali fast aussichtslos

Für den Teenie aus Berlin-Hohenschönhausen wird es nun ganz schwer, sich ihren Olympia-Traum zu erfüllen.

Der Weg nach Peking ist durch die nationalen Auswahl-Kriterien ohnehin noch härter als vom Welt-Tennisverband vorgegeben.

Während nach der Ausschreibung der WTA ein Platz unter den 56 besten Spielerinnen der Welt nach den French Open für ein Olympia-Ticket reichen würde, lautet die Vorgabe des Deutschen Tennis Bundes (DTB) mindestens Position 24 zum 9. Juni 2008 - das scheint ausgeschlossen.

Oder es gelingt in naher Zukunft noch ein ganz großer Wurf. Denn auch das Erreichen eines Viertelfinals bei einem Grand Slam Turnier (Paris) oder eines Halbfinals bei einem Tier-I-Turnier würde als Olympia-Qualifikation gelten.

Rittner sieht großes Potenzial

Darüber hinaus gibt es noch einige Möglichkeiten nach der "Einzelfall-Prüfung".

"Auch bei ihr wachsen die Bäume nicht in den Himmel", erklärte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner, die Lisicki trotzdem ein großes Entwicklungs-Potenzial bescheinigt.

Rittner selbst möchte ihr Engagement für den DTB trotz der jüngsten Rückschläge auch über das Jahr 2008 hinaus weiterführen und sieht dafür gute Chancen.

"Ich habe Interesse, die Arbeit fortzusetzen, der DTB auch", sagte die 35- Jährige der dpa.

Rittners Verträge als Fed-Cup-Teamchefin und als Bundestrainerin für den Nachwuchs laufen am Ende diesen Jahres aus.