Turn-Weltmeister Hambüchen mit "Weltrekord"

SID

Buttenwiesen - Fabian Hambüchen ist mit einem "Weltrekord" in die olympische Turn-Saison gestartet.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im bayerischen Buttenwiesen präsentierte der Weltmeister erstmals seine neue "Reck-Show" und erzielte mit 7,1 einen Ausgangswert, den noch nie zuvor ein Turner in einem Wettkampf angeboten hatte.

"Ich bin zufrieden mit meinem Saison-Auftakt. Ich habe so viele neue Elemente in meine Übungen eingebaut und bin erst einmal glücklich, alles durchgeturnt zu haben. Zwar war ich nicht fehlerfrei, aber ohne größere Patzer", meinte der 20-jährige Wetzlarer nach dem National Team Cup vor 1200 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Sporthalle.

Die von Hambüchen geführte deutsche Nationalmannschaft (263,12) gewann den Auftakt- Wettkampf klar vor Meister SC Cottbus (250,05) und einer Auswahl der Deutschen Turn-Liga (242,40).

Dabei lief die Reck-Übung des deutschen "Sportler des Jahres" noch nicht einmal optimal. "Er musste eine Verbindung weglassen, sonst wäre er sogar auf 7,3 gekommen", sagte Vater und Trainer Wolfgang Hambüchen.

Welt- und Europameister schon gut in Form

Da die Kampfrichter sich eng an neue Vorgaben des Weltverbandes hielten und streng werteten, kam der Welt- und Europameister in der Gesamtnote mit 16,05 Zählern noch nicht an seinen Bestwert (16,35) heran.

"Das war eine Riesen-Übung. Sie haben wirklich hart gewertet", betonte Cheftrainer Andreas Hirsch. "Kein Vergleich mit den Amerikanern, die ihre Top-Leute wie Paul Hamm jüngst immer sehr hoch einstuften", fügte er hinzu.

Wolfgang Hambüchen war mit dem verspäteten Saisoneinstieg seines Schützlings in der bayerischen Provinz aber auch insgesamt zufrieden.

Gute Grundlage für Olympia

"Das war eine gute Grundlage für die Olympia-Saison. Er hat auch die vielen neuen Sachen am Boden, Barren und Pferd gut durchbekommen."

Den geplanten Auftakt vor einem Monat beim "American Cup" in New York hatte sein Sohn wegen eines Virusinfekts kurzfristig absagen müssen.

In Buttenwiesen gelang ihm am Seitpferd zwar nur ein C- statt des geplanten D-Teil-Abgangs, auch am Barren konnte er kleinere Wackler nicht ganz vermeiden. "Das war eine Kampfübung", meinte Hirsch. Absolut top hingegen war Hambüchens Boden-Darbietung (15,4).

"Er hat sich durch seine schweren Übungen regelrecht durchgefightet. Ich ziehe den Hut", meinte Hirsch, nachdem Hambüchen den Sechskampf mit 90,20 Punkten klar vor Robert Juckel (Cottbus/86,35) und Eugen Spiridonov (Bous/86,10) gewonnen hatte.

Gutes Comeback von Philipp Boy

Erfreut war der Berliner auch über das Comeback des Lausitzers Philipp Boy nach seiner Schulteroperation im Oktober 2007. "Natürlich ist er aber noch nicht da, wo wir ihn hinbringen wollen", räumte der Cheftrainer ein.

Mit 15,10 Zählern turnte der 20-jährige Boy aber sogar die beste Barrenübung des Tages. An den Ringen konnte er indes noch nicht eingesetzt werden und daher keinen Sechskampf anbieten. Wegen einer Erkältung fehlte in Bayern WM-Turner Marcel Nguyen (Unterhaching).