Steffen und Rupprath holen Gold

SID
Rupprath, Schwimmen, WM, Ungarn
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Debrecen - Gold für Superstar Britta Steffen und Titel-Hamster Thomas Rupprath, Silber für die Frauenstaffel und Helge Meeuw, dritte Plätze an Anne Poleska und Janine Pietsch: Deutschlands Schwimmer sind bei der Kurzbahn-EM in Debrecen im Medaillen-Höhenflug.

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Die Langbahn-Weltrekordlerin aus Berlin holte sich in Ungarn den Titel über 100 Meter Freistil und führte ihre Mitschwimmerinnen Dorothea Brandt, Petra Dallmann und Meike Freitag über 4 x 50 Meter Kraul mit nationalem Rekord von 1:36,74 Minuten hinter den alten und neuen Weltrekordlerinnen aus den Niederlanden (1:34,82) auf Platz zwei.

Die Halbzeitbilanz der Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), die bei Europameisterschaften auf 25-Meter-Bahnen seit sechs Jahren den Ton angeben, ist mit vier Titeln, drei Silbermedaillen und vier dritten Plätzen beeindruckend. DSV-Sportdirektor Örjan Madsen war rundum happy: "Heute bin ich sehr zufrieden. Im Prinzip sind alle unsere Medaillenhoffnungen in Erfüllung gegangen." 2006 hatte es für Deutschland in Helsinki insgesamt 15 Mal Edelmetall (6 Gold, 6 Silber, 3 Bronze) gegeben.

Steffen mit gutem Finish

Britta Steffen, die 24-Jährige aus Berlin, sah noch vor der Schlussbahn wie die Verliererin aus, schwamm dann aber unwiderstehlich an Titelverteidigerin Marleen Veldhuis (Niederlande) vorbei. "So kann die Olympia-Saison weitergehen. Der Sieg über Marleen gibt mir Selbstvertrauen", sagte die neue Europameisterin nach 52,20 Sekunden, mit denen sie ihren deutschen Rekord nur um 3/100 und den Veldhuis-Europarekord um lediglich 6/100 verpasste. Als Staffel-Startfrau stellte sie in 23,90 ihren deutschen Rekord über 50 Meter Freistil ein.

Die Rücken-Spezialisten Thomas Rupprath aus Rostock und Helge Meeuw (Frankfurt/Main) holten im Sprint über 50 Meter zum Doppelschlag aus: Der 30-jährige Rupprath wurde in 23,43 Sekunden schon zum siebten Mal Europameister in dieser Disziplin, der sieben Jahre jüngere Vorjahresgewinner Meeuw lag als Zweiter 16/100 zurück. "Ich kann es noch", meinte Rupprath nach längerer Flaute.

Weltrekordbeim Heimspiel

Ungarns Topschwimmer Laszlo Cseh stellte mit 3:59,33 Minuten über 400 Meter Lagen bereits seinen zweiten "Heimspiel"-Weltrekord auf. "Das wird nicht mein letzter sein. Ich kann noch schneller schwimmen", kündigte er für Peking weitere Großtaten an.

Beim Titelgewinn der erst 15 Jahre alten Russin Julia Jefimowa, die über 200 Meter Brust in 2:19,08 Europarekord erzielte, war die Olympia- Dritte Anne Poleska (Krefeld) als Dritte (2:22,66) hinter Mirna Jukic aus Österreich (2:20,92) chancenlos.

Pietsch unzufrieden 

Weltmeisterin Janine Pietsch aus Ingolstadt konnte über 100 Meter Rücken ebenfalls nur staunen: Frankreichs 21 Jahre alte Top-Athletin Laure Manaudou schwamm in 57,34 Sekunden vor der Kroatin Sanja Jovanovic (57,94) Europarekord, die Deutsche musste sich nach 58,15 wie Anne Poleska mit Rang drei begnügen.

"Überhaupt nicht zufrieden" - Pietsch war sauer über ihre Technik. Auch Poleska klagte über ihren Schwimm-Stil: "Der ist noch nicht so wie in alten Zeiten." Sie weiß: Um Bronze in Peking zu wiederholen, muss sie noch hart arbeiten.