Cortese stürzt in Malaysia in letzter Runde

SID

Sepang - Alles riskiert und alles verloren: Im bis dahin besten Rennen seiner noch jungen Karriere stürzte der in der Spitzengruppe fahrende Aprilia-Pilot Sandro Cortese in der letzten Runde beim WM-Lauf von Malaysia in Sepang.

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So war der 13. Platz von Stefan Bradl (Zahling) im 125-ccm-Lauf beim Sieg von WM-Spitzenreiter Gabor Talmacsi (Ungarn) das beste deutsche Ergebnis.

Auch Dirk Heidolf (Hohenstein-Ernstthal) punktete als 15. im Rennen der Viertelliter-Kategorie. Das interessierte aber nur Heidolf selbst, zumal Jorge Lorenzo (Spanien) als Dritter seinen Titel verteidigte und neben Sieger Hiroshi Aoyama (Japan) der glücklichste Mensch auf dem Ring nahe Kuala Lumpur war.

Den vorletzten WM-Lauf der Königsklasse MotoGP gewann der bereits seit Wochen als Weltmeister feststehende Australier Casey Stoner.

Trotz Sturz viel Selbstvertrauen für Cortese 

"Der Sturz in der vorletzten Kurve war unnötig, aber er ist passiert. Mattia Pasini hat die Kurve zugemacht und ich bin abgeflogen - das kommt halt vor im Rennsport", sagte ein enttäuschter Sandro Cortese, nachdem er zu Fuß die Box erreicht hatte.

Zuvor war der 17-Jährige aus Berkheim, der mit dem dritten Startplatz bereits sein bestes Trainingsresultat eingefahren hatte, auch im Rennen förmlich über sich hinaus gewachsen. "Das Motorrad war sehr gut eingestellt, auch ich selbst war gut drauf und konnte mich behaupten. Dass ich nach einem guten Start die ganze Zeit so weit vorne mithalten konnte, hat mir natürlich viel Selbstvertrauen gegeben", sagte Cortese.

Bradl kämpft sich auf Rang 13

Trost erfuhr er von Teamchef Daniel Epp. "Sandro hat heute die Zweikampfstärke gezeigt, die ich mir immer von ihm gewünscht habe. Es wäre ein tolles Ergebnis geworden. Wichtig ist, dass Sandro konstant in der Spitzengruppe mithalten konnte. Das lässt auf nächste Saison hoffen", meinte Epp und gab gleichzeitig eine Personalie kund: Mario Martini wird Corteses neuer Cheftechniker. Er betreute bislang den Italiener Pasini.

Mit Glück und Können schaffte es Bradl noch in die Punkteränge. Von Startplatz 19 aus musste er viele Kämpfe ausfechten, um am Ende dann aber das anvisierte Ziel zu erreichen. "Mehr war wohl nicht möglich", sagte der 17-Jährige.

Spanische Nacht in Sepang 

Eine feurige spanische Nacht in Sepang kündigte Jorge Lorenzo an. Der Spanier verteidigte seinen Titel und ließ sich anschließend im Stile eines Box-Champions mit goldenem Bademantel und Handschuhen feiern. "Es war eine lange, harte Arbeit. Es ist fantastisch und dementsprechend werden wir auch feiern", meinte der 20-Jährige, der in der nächsten Saison in die MotoGP-Kategorie aufsteigt und dort Team-Kollege von Valentino Rossi bei Yamaha wird.

Mit neun Siegen war der Mann aus Palma de Mallorca der mit Abstand auffälligste und stabilste Fahrer der 250-ccm-Klasse.