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NBA Playoffs: Jalen Brunson führt New York Knicks zu Sieg in Cleveland - Boston Celtics siegen mit Franchise-Rekord

Von Robert Arndt
Jalen Brunson übernahm für die Knicks in der zweiten Halbzeit.
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Jalen Brunson hat die New York Knicks zum Auftakt der Playoffs zu einem Auswärtssieg in Cleveland geführt. Der Point Guard lieferte sich dabei ein heißes Duell mit Donovan Mitchell. Die Boston Celtics haben mit Atlanta dank einer furiosen ersten Halbzeit keine Probleme.

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Auch die Philadelphia 76ers lassen nichts anbrennen, obwohl Joel Embiid nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommt.

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Philadelphia 76ers (E3) - Brooklyn Nets (E6) 121:101 (BOXSCORE), Serie: 1-0

  • Joel Embiid hatte durchaus einen schweren Stand gegen die aggressive Verteidigung der Nets, am Ende wurden aber dennoch 26 Punkte (7/15 FG) für den Big Man notiert. Fundament für den Sieg der Sixers war aber das Shooting des Supporting Casts, Philadelphia traf 53 Prozent von Downtown. James Harden (23, 8/21, 13 Assists) versenkte alleine sieben Versuche, dafür ging aus dem Zweierbereich fast gar nichts. Für Brooklyn hielt Mikal Bridges (30, 12/18) vor allem in der ersten Halbzeit dagegen.
  • Brooklyn machte es von Beginn an richtig gut und nahm Embiid mit Double Teams zunächst aus dem Spiel. Die Sixers trafen im ersten Viertel nur 35 Prozent aus dem Feld, sammelten aber 7 Offensiv-Rebounds und führten mit +5. Daran änderte auch Bridges nichts, der in der ersten Halbzeit schon 23 Zähler verbucht hatte. Die Rollenspieler der Sixers trafen ihre Dreier, dazu köchelte Harden vor der Pause mit drei Stepbacks am Stück, sodass Philly mit 67:58 führte, obwohl die Nets 63 Prozent aus dem Feld trafen.
  • Brooklyn traf zwar gut, leistete sich aber auch viele einfache Ballverluste, insbesondere bei missglückten Lobs für Nic Claxton. Trotzdem ließen die Nets erst gegen Ende des dritten Viertels abreißen, als man über fünf Minuten ohne eigenen Punkt blieb - Spencer Dinwiddie (14, 5/12) war in dieser Phase sehr schwach - und die Gastgeber durch einen 8:0 für die gefühlte Vorentscheidung sorgten (98:81). Backup-Center Paul Reed (11) scorte hier den Großteil seiner Zähler und sorgte dafür, dass die Sixers tatsächlich die Minuten ohne Embiid dominieren konnten.
  • Acht verschiedene Spieler der Sixers versenkten mindestens einen Dreier (insgesamt 21/43), darunter auch der überzeugende Tobias Harris (21, 9/14) sowie P.J. Tucker (6), der vor allem in der Defense Brooklyn das Leben schwer machte. Brooklyn traf zwar deutlich besser aus dem Feld (56 zu 47 Prozent), erlaubte aber durch Offensiv-Rebounds (5:14) und Turnover (19:8) den Gastgebern zu viele Extra-Possessions, die 19 Würfe mehr als Brooklyn nahmen. Hinter Bridges war der andere Ex-Sun, Cameron Johnson (18, 4/6 3P), bester Scorer der Gäste.
  • Spiel 2 findet in der Nacht auf Dienstag um 1.30 Uhr erneut in Philadelphia statt.

NBA: Die Stats-Leader bei Sixers vs. Nets

KategorieSixersNets
PunkteJoel Embiid (26)Mikal Bridges (30)
ReboundsP.J. Tucker (7)Nic Claxton (10)
AssistsJames Harden (13)Spencer Dinwiddie (7)
StealsP.J. Tucker (5)Spencer Dinwiddie (2)
BlocksJoel Embiid (3)Nic Claxton (3)
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Boston Celtics (E2) - Atlanta Hawks (E7) 112:99 (BOXSCORE), Serie: 1-0

  • Die Celtics machten zum Auftakt keine Gefangenen. Schon zur Pause war die Partie so gut wie entschieden, da Atlanta nur ein Drittel seiner Versuche traf. Für Boston war dagegen Jayson Tatum in den ersten 24 Minuten in überragender Form (21 von 25 Zählern), zudem dominierte Derrick White (24, 7/13) sein Matchup gegen Trae Young (16, 5/18). Der Star der Hawks kam überhaupt nicht nur Entfaltung und polsterte sein Punktekonto vor allem an der Freiwurflinie auf.
  • Schon der Start verlief alles andere als nach dem Geschmack der Hawks. Vorne vergab Young seine ersten sechs Würfe, hinten kassierten die Gäste einen Leger nach dem anderen. Tatum kam immer wieder in Korbnähe zum Abschluss, dazu räumte Robert Williams nach seiner Einwechslung defensiv ordentlich auf. Die Hawks brachten in den ersten zwölf Minuten nur 19 Zähler auf die Anzeigetafel und waren mit -10 noch gut bedient.
  • Dann kam sie aber, die Lawine. Die Celtics legten über vier Minuten einen 20:3-Lauf hin, trafen fünf Dreier in Serie und hatten zeitweise mehr Punkte in der Zone als der Gegner aus allen Bereichen notiert. Atlanta hatte keine Antwort auf Tatum, dazu wurde Young immer wieder in Plays verwickelt. Tatum war es schließlich auch, der die starke erste Halbzeit mit seinem dritten Dreier krönte. Boston machte im Abschnitt 45 Zähler und führte mit +30, es war die höchste Halbzeit-Führung in den Playoffs in ihrer langen Franchise-Geschichte.
  • Danach passierte lange nicht viel, die Celtics nahmen etwas den Fuß vom Gas und waren gedanklich wohl schon im Feierabend. Doch plötzlich fielen Dreier, es gelangen Steals. Nach einem 26:9-Lauf über neun Minuten waren es nur noch 12 Zähler Differenz. Jaylen Brown konterte dies aber sofort mit zwei Drives sowie einem Dreier und stellte die alten Verhältnisse schnell wieder her. Der Forward war mit 29 Zählern bester Scorer der Celtics, für die Hawks war das Dejounte Murray (24, 10/25), aber auch er tat das wenig effizient. Atlanta versenkte lediglich fünf Dreier bei 28 Versuchen (18 Prozent).
  • Die Serie macht nun erstmal eine Pause, Spiel 2 ist erst in der Nacht auf Mittwoch um 1 Uhr in Boston angesetzt.

NBA: Die Stats-Leader bei Celtics vs. Hawks

KategorieCelticsHawks
PunkteJaylen Brown (29)Dejounte Murray (24)
ReboundsJaylen Brown (12)Capela, Murray (je 8)
AssistsSmart, White (je 7)Trae Young (8)
StealsMarcus Smart (3)Dejounte Murray (3)
BlocksSmart, White (je 2)Collins, Bogdanovic (je 2)
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Cleveland Cavaliers (E4) - New York Knicks (E5) 97:101 (BOXSCORE), Serie: 0-1

  • Was für ein Thriller in Cleveland und am Ende klauten die Knicks tatsächlich die Partie, obwohl Donovan Mitchell zeitweise nicht einzufangen war. Der Superstar der Cavs verbuchte 38 Punkte (14/30 FG) und lieferte sich im vierten Viertel ein packendes Duell mit Jalen Brunson (27, 11/24), der das letzte Wort behalten sollte. Nach einem Offensiv-Rebound von Isaiah Hartenstein (8, 5 Rebounds) war der Guard 35 Sekunden vor Schluss zur Stelle, um auf +4 zu stellen. Quentin Grimes machte schließlich nach einem weiteren Offensiv-Rebound von der Freiwurflinie alles klar.
  • Offensiv-Rebounds waren der Schlüssel für die Knicks, gleich 17 Stück griffen sich Hartenstein, Mitchell Robinson und Co. ab. So reichten auch nur 42 Prozent aus dem Feld, um erfolgreich aus dieser hart umkämpften Partie zu gehen. Die Cavs wirkten zu Beginn nervös. Es hagelte Turnover und Backsteine, sodass sich die Knicks zu Beginn des zweiten Viertels eine zweistellige Führung erspielen konnten, obwohl Brunson schnell Foulprobleme hatte und in Halbzeit eins nur neun Minuten spielte. Dafür wirkte Julius Randle (19, 7/20), der wegen einer Knöchelverletzung lange fraglich war, sehr explosiv und traf seine Jumper.
  • Die Gäste machten es defensiv clever, verriegelten die Zone und ließen die Flügelspieler der Cavs offen stehen, was diese nicht bestrafen konnten. So übernahm Mitchell komplett und scorte 12 Zähler in Folge. Im Vergleich zum Vorjahr war der Guard kaum wiederzuerkennen. Er rieb sich defensiv auf, hechte nach Loose Balls und versenkte seine Jumper. Es war fast ausschließlich ihm zu verdanken, dass die Cavs "nur" mit 45:50 zur Pause hinten waren.
  • Aber auch der Motor der Knicks stotterte. Im zweiten Viertel fiel kein Dreier (es waren 20 Minuten ohne Triple), dazu steigerte sich Evan Mobley (8, 4/11, 11 Rebounds) gegen Randle. Stattdessen lief fast alles über Brunson, der beständig über die kleinen Cavs-Guards scorte und den zweistelligen Vorsprung wieder herstellte. Die Cavs wirkten etwas müde, während die Knicks die Minuten besser verteilten. Vor allem Josh Hart (17, 8/11, 10 Boards) ärgerte die Gastgeber mit Hustle Plays und starker Defense gegen Mitchell.
  • Auch für Mobley war es offensiv ein harter Abend, gegen die Länge der Knicks ließ der 21-Jährige viel liegen. Eine weitere Mitchell-Explosion brachte Cleveland noch einmal zurück. Der Guard scorte 10 Zähler am Stück, holte einen wichtigen Steal und ermöglichte den Cavs zwei Minuten vor Schluss die erste Führung seit dem ersten Viertel, welche aber nicht lange hielt, da Hart einen Notwurf von Downtown im Korb unterbrachte und Brunson kurz darauf nachlegte.

NBA: Die Stats-Leader bei Cavs vs. Knicks

KategorieCavsKnicks
PunkteDonovan Mitchell (38)Jalen Brunson (27)
ReboundsJarrett Allen (14)Randle, Hart (je 10)
AssistsDonovan Mitchell (8)R.J. Barrett (6)
StealsDarius Garland (4)R.J. Barrett (4)
BlocksGarland, Mitchell (je 1)Quentin Grimes (1)

Sacramento Kings (W3) - Golden State Warriors (W6) -:- (BOXSCORE), Serie: 0-0