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NBA - Kevin Durant überzeugt bei Debüt für die Phoenix Suns: Das passt schon ganz gut

Von Robert Arndt
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Kevin Durant hat ein überzeugendes Debüt für die Phoenix Suns gefeiert. Der 34-Jährige zeigt, dass er gut in das System der Suns passt. Es lief für Phoenix aber nicht alles rund beim ersten Einsatz des zweimaligen Finals-MVPs.

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Räumen wir zu Beginn schon einmal eines aus dem Weg. Die Charlotte Hornets waren kein Maßstab für Phoenix. Das Team von Besitzer Michael Jordan zählt zu den heißesten Anwärtern auf den vermeintlichen Top-Pick Victor Wembanyama, ohne ihren verletzten Star LaMelo Ball (Fraktur im Fuß) war die Offense der Gastgeber über weite Strecken erschreckend zahnlos. Phoenix setzte sich mit 105:91 durch.

Man kann also sagen, dass Durant einen dankbaren Gegner für sein Debüt im Suns-Jersey bekam, das soll aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass der Forward in seinen limitierten Minuten (27) kaum bis gar keinen Rost zeigte.

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Kevin Durant: So lief das Debüt für die Phoenix Suns

Wer Zweifel hatte, ob Durant zu diesem Suns-Team passen würde, wurde direkt eines Besseren belehrt. Stattdessen ist es fast beängstigend, wie der 34-Jährige in diese Offense passt. Durant ist kein Superstar, der ständig den Ball braucht, stattdessen bleibt die Floppy Action eine der Spezialitäten des Forwards. Meist erhält Durant nach einem Screen auf dem Flügel den Ball und kann dann entweder den Korb attackieren oder eben zum Sprungwurf hochsteigen.

Und das tat er in Charlotte auch. 23 Punkte in 27 Minuten erzielte KD, 20 Zähler davon gelangen ihm durch Jumper. Dabei war es beinahe egal, wer mit ihm auf dem Feld stand. So begann Durant das vierte Viertel an der Seite von Cam Payne, Damion Lee, Ish Wainright sowie Jock Landale und sorgte mit vier erfolgreichen Jumpern in Folge fast im Alleingang dafür, dass den Gastgebern der Wind aus den Segeln genommen wurde.

Dass Durant fast zwei Monate kein Spiel absolviert hatte, war kaum sichtbar. Mit seinem für seine Größe enorm schnellen ersten Schritt verschaffte sich Durant mit Leichtigkeit den Raum für seine Aktionen und trat gelegentlich auch als Passgeber in Erscheinung. Gegen Charlotte war das selten nötig, gegen bessere Defenses dürften wir aber auch das noch häufiger sehen.

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Doch es war nicht nur Durants Offense, von der Phoenix profitierte. Natürlich wird man Mikal Bridges oder Cam Johnson in Matchups gegen All-Star-Wings vermissen, gleichzeitig haben die Suns nun den Luxus von gleich zwei "Seven-Footer", die über jede Menge Wingspan und einigermaßen flinke Füße verfügen.

Dabei geht es gar nicht mal so sehr um die zwei Blocks von Durant gegen Hornets-Center Mark Williams, sondern um Plays wie diese, die im Boxscore gar nicht erscheinen. Man sieht, wie Durant durch seine pure Präsenz gleich mehrere Plays der Hornets unterbricht und die Gastgeber nicht einmal einen Wurf losbekommen.

Nochmal, es waren "nur" die Hornets, aber Phoenix, Durant und die NBA-Welt können einige Dinge im Hinblick auf die kommenden Wochen mitnehmen. Übrigens: Chris Paul erzielte gerade einmal 2 Punkte, während das Trio Durant, Booker und Deandre Ayton ultra-effiziente 76 Zähler (32/51) auflegte. Das ist eine Ansage.

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Kevin Durant bei den Phoenix Suns: Das sagen die Beteiligten zum Debüt

"Ich habe das Gefühl, dass ich ziemlich gut zu diesem Team passe", stellte Durant nach der Partie fest. Alle haben mir geholfen, dass ich mich gleich wohl fühle. Ich muss jetzt so weitermachen, damit das neue Jersey für mich zur Normalität wird." Gleichzeitig gab Durant auch an, dass er durchaus nervös gewesen sei - die Schlagzeilen gingen am 34-Jährigen eben doch nicht spurlos vorbei.

"Ich habe den Druck gespürt, aber so ist es bei mir jeden Tag. Ich lege mir gewissermaßen den Druck auch selber auf. (...) Ich habe das Gefühl, dass ich mich immer meinen Mitspielern und Coaches gegenüber beweisen muss, egal, was ich bisher in dieser Liga erreicht habe."

Diese Meinung dürfte er exklusiv haben, was die Aussagen von Devin Booker unterstreichen: "Es sieht immer so leicht aus, wenn er den Ball wirft. Es fühlt sich nicht normal an. Die Verteidiger geben alles, kämpfen sich über Blöcke, aber all das scheint ihn überhaupt nicht zu interessieren oder zu stören."

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Kevin Durant und Devin Booker: Echter Luxus

Für die Suns ist es ein echter Luxus, da sie, wie bereits angesprochen, mit Lineups überleben können, die sonst nicht funktionieren würden. Man sah es auch in Brooklyn, wie Durant schwache Offensiv-Gruppen gut aussehen ließ. Bei diesem ersten Spiel mit den Suns war das nicht anders.

Dazu haben die Suns aber eben auch noch einen Booker in der Hinterhand, der im Vergleich zu Durants Ex-Co-Star Kyrie Irving weniger spektakulär, dafür aber umso verlässlicher ist. Bei allem Hype um KD konnte man beinahe übersehen, dass Booker eine nicht weniger famose Partie absolvierte und im dritten Viertel 17 der 22 Punkte (insgesamt 37) der Gäste erzielte.

Suns-Coach Monty Williams verteilte die Minuten seiner Superstars so, dass jederzeit einer auf dem Feld stand - so dürfte das dann auch in den Playoffs aussehen.

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Phoenix Suns: Der vakante fünfte Starter-Spot

Die offene Frage in Phoenix war, wer neben den Big Four den letzten Starter-Spot bekommen würde. Letztlich erhielt Josh Okogie den Vorzug vor Torrey Craig. Ob das so bleiben wird, wird die Zeit zeigen, aber der 24-Jährige zeigte sich zuletzt formstärker und ist ein "ekelhafter" Verteidiger.

34,5 Prozent von draußen sind darüber hinaus ein Career High für den früheren Wolves-Forward, doch ob man in den Playoffs seinem Shooting trauen kann, darf angezweifelt werden. In der Queen City blieb der Nigerianer ohne Field Goal, hatte von den Startern nach KD aber das beste Plus-Minus (+11).

Craig bringt ein ähnliches Skillset mit, traf über die Saison aber deutlich besser (40,5 Prozent). Wirklich verlässlich ist aber auch er nicht. Dennoch dürfte es auf einen der beiden hinauslaufen, um etwas mehr Defense auf den kleineren Positionen zu etablieren.

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Kevin Durant: Suns-Notizen zum Debüt

  • Es war nicht der Abend von Chris Paul. Nur 2 Punkte (aber 11 Assists), dazu nur 1/8 aus dem Feld. Das muss besser werden. Auffällig auch: Es gab erneut Szenen, in denen er Spot-Up-Würfe verweigerte. Diese Chancen wird CP3 aber häufiger bekommen, wenn Durant mehr den Ball in der Hand hält. Denn Fakt ist: Ein Offensiv-Rating von nur 102,9 wird in den Playoffs nicht reichen, hier richtet sich der Blick in Richtung Paul und den Rollenspielern.
  • Landale und Damion Lee bleiben solide Signings aus dem Sommer. Beide spielen hart und runden die Rotation ab. Landale hat inzwischen Bismack Biyombo in der Hackordnung hinter sich gelassen. Es stellt sich weiterhin die Frage, warum sowohl San Antonio als auch Atlanta kein Interesse mehr an den Diensten des Australiers hatte.
  • Und noch eine Anmerkung zu Charlotte: Ohne LaMelo Ball und P.J. Washington ist das teilweise nur schwer verdaulich. Gerade Gordon Hayward (15, 3/8 Dreier) ist inzwischen nur noch ein Schatten alter Tage. Sehr schade ...