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NBA: Milwaukee Bucks gewinnen Overtime-Krimi gegen B-Team der Boston Celtics - Jakob Pöltl mit Monster-Spiel

Von Philipp Jakob
Giannis Antetokounmpo
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Das B-Team der Boston Celtics hat im Spitzenspiel der Eastern Conference den Bucks einen starken Kampf geliefert. Erst in der Overtime rettet Jrue Holiday sein Team vor einer Blamage. Jakob Pöltl zaubert gegen die Wagner-Brüder ein Monster-Spiel aufs Parkett.

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Kyle Kuzma feiert beim Dunk-Festival zwischen den Blazers und Wizards ein beeindruckendes Comeback. Und: Kevin Durant genießt eine Offensiv-Show seiner neuen Teamkollegen Devin Booker und Deandre Ayton.

Jakob Pöltl
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Toronto Raptors (28-31) - Orlando Magic (24-35) 123:113 (BOXSCORE)

  • Die Raptors traten vor der Trade Deadline etwas überraschend als Buyer auf, diese Entscheidung scheinen sie nun mit dem fünften Sieg aus sechs Spielen rechtfertigen zu wollen. Dabei war gegen die Magic vor allem eben jener Deadline-Neuzugang bärenstark. Jakob Pöltl dominierte die Zone mit 30 Punkten bei 15/17 aus dem Feld, 9 Rebounds sowie 6 Blocks. Mit den Blocks stellte der Wiener seinen Karrierebestwert ein.
  • Torontos Offensive startete brandheiß in die Partie (16/21 FG im ersten Viertel), allerdings zog sich ein Problem durch die gesamte Partie: die Turnover. Die Hausherren schenkten 20-mal den Ball her, was Orlando in 26 direkte Zähler ummünzte. Das verhalf den Magic zu einer Halbzeitführung, doch im Anschluss leisteten sich auch die Gäste zu viele Fehler (19 Turnover, 29 Points off Turnover).
  • Zudem gewannen die Raptors das Duell an den Brettern (13:9 Offensiv-Rebounds, 18:11 Second Chance Points). So eroberte Toronto nach dem Seitenwechsel die Führung zurück, Mitte des vierten Viertels setzten sie sich zweistellig ab und ließen letztlich nichts mehr anbrennen. Neben Pöltl war in dieser Phase vor allem Pascal Siakam zur Stelle (26, 10/15 FG), Scottie Barnes sammelte 17 Punkte, 6 Rebounds sowie 6 Assists und Fred VanVleet verteilte bei kaum vorhandenem Scoring (10, 3/12 FG) immerhin 15 Vorlagen.
  • Auf Seiten der Magic waren Wendell Carter Jr. (26, 6 Rebounds, 5 Assists) und Jalen Suggs als Bank-Scorer (24, 9/12 FG) die fleißigsten Punktesammler. Markelle Fultz streute 19 Punkte, 5 Assists und einen Hammer-Dunk ein. Die deutschen Magic-Stars blieben dagegen blass. Franz Wagner beendete die Partie nur mit 9 Punkten und 6 Assists, bei Moritz Wagner landete sogar keiner seiner 5 Wurfversuche im Korb (2, 3 Rebounds). Paolo Banchero kam auf 13 Punkte.
Giannis Antetokounmpo
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Milwaukee Bucks (40-17) - Boston Celtics (41-17) 131:125 OT (BOXSCORE)

  • Eigentlich war alles angerichtet für ein spektakuläres Topspiel zwischen den beiden besten Teams des Ostens, doch der Injury Report schien diese Hoffnungen zunächst zunichte zu machen. Boston musste die komplette Starting Five austauschen, Jayson Tatum fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus, Robert Williams III kam nur von der Bank. Doch das B-Team der Celtics kämpfte aufopferungsvoll und so bekamen die Fans doch noch einen Overtime-Krimi geboten.
  • Der frisch gekürte Player of the Week der Eastern Conference, Derrick White, setzte seinen starken Lauf mit 27 Punkten und 12 Assists fort, auch wenn dieses Mal sein Wurf nicht wie zuletzt fallen wollte und ihm zwischenzeitlich scheinbar etwas die Puste ausging (3/12 Dreier). Dafür sprang auch Malcolm Brogdon (26) in die Bresche, Neuzugang Mike Muscala kam auf 18 Zähler, Sam Hauser sowie Blake Griffin jeweils auf 15. Ein Großteil der Starter der dezimierten Celtics plus Brogdon standen um die 40 Minuten auf dem Parkett - Muscala (44) spielte in der gesamten bisherigen Saison für OKC nie mehr als 24 Minuten.
  • Boston drückte fleißig aus der Distanz ab (17/50 Dreier, 34 Prozent) und profitierte von einem teils schlampigen Auftritt der Bucks. Milwaukee leistete sich 19 Turnover, die die Gäste in 27 direkte Punkte ummünzten. Vor allem im dritten Viertel erspielte sich Boston so einen Vorteil und eine zwischenzeitliche 14-Punkte-Führung. Doch dann kam Jrue Holiday.
  • Dessen Buzzerbeater aus der eigenen Hälfte zum Ende des dritten Viertels schenkte Milwaukee wieder das Momentum, im Schlussabschnitt ließ Holiday mit seinem Scoring nicht mehr locker. Die Hausherren eroberten wieder die Führung, ließen in der finalen Minute der regulären Spielzeit aber auch mehrere gute Möglichkeiten liegen, so auch Giannis Antetokounmpo bei einem Layup. Das bestrafte wiederum Boston, als Hauser drei Sekunden vor dem Ende bei -3 aus einer Isolation heraus einen tiefen Dreier zur Overtime versenkte.
  • Auch hier erwischte Boston wieder den besseren Start, wieder hatte Holiday eine Antwort in petto. Mit seinem 8. Dreier des Abends brachte er die Bucks 25 Sekunden vor dem Ende in Führung, anschließend gelang Giannis ein Steal gegen Grant Williams und ein Clear-Path-Foul der Kelten sorgte für die Entscheidung. So war es letztlich Holiday, der sein Team mit 40 Punkten (13/21 FG, 8/12 Dreier) und 7 Assists gegen Bostons B-Team rettete. Antetokounmpo kratzte zwar am Triple-Double (36, 13 Rebounds, 9 Assists), hatte aber in Hälfte zwei Probleme, seine Dominanz auszuspielen (5/16 FG, insgesamt 12/26 FG) und leistete sich insgesamt 8 Turnover. Dennoch feierte Milwaukee den elften Sieg in Serie - die längste Siegesserie der Bucks seit 2019.
Devin Booker
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Phoenix Suns (32-27) - Sacramento Kings (32-25) 120:109 (BOXSCORE)

  • Erstmals saß Kevin Durant nach dem Blockbuster-Trade zu den Suns bei seinen neuen Teamkollegen auf der Bank, wenn auch verletzungsbedingt nur in zivil. Doch KD dürfte gefallen haben, was er sah. Vor allem Devin Booker und Deandre Ayton lieferten für ihren neuen Teamkollegen eine nette Offensiv-Show ab.
  • Eine Einschränkung bei Booker nach dessen langer Verletzungspause war eigentlich nicht mehr zu sehen, der Guard erzielte 32 Punkte und richtete den Schaden ausschließlich innerhalb der Dreierlinie an (13/20 FG, kein Dreierversuch). Im dritten Viertel verschaffte er Phoenix erstmals eine komfortable Führung (+13), nachdem sich Sacramento nochmal in Schlagdistanz gekämpft hatte, waren es wieder Booker und Ayton, die die Antwort lieferten.
  • Booker kam auf 8 Punkte im Schlussabschnitt, Ayton erzielte 10 seiner 29 Punkte (dazu 11 Rebounds und 4 Steals bei 13/17 FG) in diesem Durchgang. Auch auf den Jumper des Centers war Verlass. Erneut setzte sich Phoenix zweistellig ab, dieses Mal sollte das reichen. Spätestens ein langer Stepback-Zweier von Chris Paul eine Minute vor dem Ende machte alles klar. Der Point God steuerte 17 Punkte sowie 19 Assists zum elften Suns-Sieg aus den vergangenen 13 Spielen bei, Josh Okogie kam auf 19 Zähler.
  • Bei den Kings setzten sich De'Aaron Fox (35, 12/22 FG) und Domantas Sabonis (24, 15 Rebounds, 7 Assists) mit allen Kräften zur Wehr, doch abgesehen von Kevin Huerter (18) kam zu wenig Unterstützung von den Teamkollegen. Damit schrumpft der Vorsprung der Kings in der Pacific Division auf Phoenix auf nur noch ein Spiel. Die Suns stehen in der eigenen Division in dieser Saison bei 9-0.

L.A. Clippers (32-28) - Golden State Warriors (29-29) 134:124 (SPIELBERICHT)

Kyle Kuzma
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Portland Trail Blazers (28-30) - Washington Wizards (27-30) 101:126 (BOXSCORE)

  • Ein vorgezogener Dunk-Contest in der Mini-Version, ein brandheißer Rückkehrer und der dritte Sieg aus den vergangenen vier Spielen für die Wizards, so lautet die Kurzzusammenfassung. Aus Blazers-Sicht gab es dagegen zwei bittere Nachrichten: Einerseits gelang es nicht, das heiße Händchen aus dem Lakers-Spiel zu übertragen. Zudem musste auch noch Anfernee Simons mit einem verstauchten Knöchel vorzeitig vom Parkett.
  • Eigentlich ging es noch ganz gut los für Portland. Damian Lillard bestätigte seine überragende Form mit 14 Punkten allein im ersten Viertel - inklusive des nächsten Buzzerbeaters -, am Ende standen mal wieder 39 Zähler, 10 Rebounds und 6 Assists auf seinem Konto. Aber: Auch Lillard hatte im Verlauf der Partie Probleme mit dem Dreier (5/17), was auch auf die restlichen Teamkollegen zutraf. Portland versenkte nur 28,6 Prozent aus der Distanz (12/42), das machte es unmöglich, mit den Wizards mitzuhalten.
  • Die wiederum waren deutlich besser aufgelegt, was sich sowohl an der Feldwurfquote (57 Prozent) als auch an der Dreierquote (17/33, 51,5 Prozent) gut ablesen lässt. Vor allem Kyle Kuzma meldete sich nach kurzer Verletzungspause beeindruckend zurück, der Forward führte seine Farben mit 33 Punkten (9 Rebounds, 6/10 Dreier) an, dahinter folgte Kristaps Porzingis mit 28 Zählern, 12 Boards sowie 5 Assists und Bradley Beal sammelte 19 Punkte.
  • Ab dem dritten Viertel wurde es eindeutig, dieser Abschnitt ging mit 38:22 an Washington. Der Vorsprung wuchs auf 23 Zähler an und näher als bis auf 10 Punkte kam Portland im restlichen Spiel nicht mehr - auch weil jegliche Chance auf neues Momentum durch ein Flagrant Foul von Lillard zerstört wurde, das erste in seiner Karriere. Die Highlights der Partie setzten derweil Shaedon Sharpe, der seine Teilnahme am Dunk Contest leider doch noch abgesagt hat, und Beal. Dessen Poster über Drew Eubanks setzte im vierten Viertel nochmal ein Ausrufezeichen.
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