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NBA: Dallas Mavericks feiern Blowout-Sieg gegen San Antonio Spurs - Philadelphia 76ers gewinnen dank furioser Schlussphase gegen Memphis

Von Robert Arndt
Luka Doncic konnte sich im vierten Viertel für die Dallas Mavericks auf der Bank ausruhen.
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Die Dallas Mavericks haben nach langer Zeit mal wieder einen Blowout-Sieg eingefahren. Dabei weiß auch ein Debütant gleich zu überzeugen. Die Philadelphia 76ers gewinnen dank einer furiosen Schlussphase gegen die Memphis Grizzlies, während Denver in Cleveland das nächste Statement setzt.

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Die Boston Celtics brauchen dagegen eine Verlängerung. Orlando vermeidet diese dank eines Buzzerbeaters.

Nikola Jokic markierte in Cleveland sein 22. Triple-Double in dieser Saison.
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Cleveland Cavaliers (38-24) - Denver Nuggets (42-18) 109:115 (BOXSCORE)

  • Cleveland bereitete den Nuggets durchaus Probleme, letztlich war aber die Starting Five des Spitzenreiters der Western Conference mal wieder zu gut. Nikola Jokic (oder wie der Cavs-Kommentator immer wieder sagte: "Nick" Jokic ?!?!) legte sein 22. Triple-Double mit 24 Punkten (8/13 FG), 18 Rebounds sowie 13 Assists auf. Dennoch: Cleveland ärgerte den zweifachen MVP durchaus, 7 Turnover sind ein gutes Indiz dafür.
  • Die Cavs versuchten es immer wieder mit überraschendem Doppeln und hatten damit teilweise Erfolg, doch das eröffnete den Schützen der Nuggets viele offene Würfe. Diese Räume nutzten vor allem Kentavious Caldwell-Pope (17, 4/4 Dreier) und Michael Porter Jr. (25, 6/10 3P), wobei gerade Letzterer im vierten Viertel mit zwei wichtigen Dreiern Nadelstiche setzte. 2:15 Minuten vor dem Ende traf MPJ aus der Ecke zum 114:109, die Gastgeber kamen danach nicht mehr zu Punkten.
  • Das große Problem der Cavs war der Distanzwurf, nur 6 von 26 Versuchen waren erfolgreich. Gerade Donovan Mitchell (22, 9/22, 2/7 3P) und Darius Garland (22, 1/6 3P) haderten und so half es auch nicht, dass Evan Mobley (31, 12/19) dominant in der Zone auftrat. Die Cavs gewannen das Duell in der Zone mit 68:38, das reichte jedoch nicht.
  • Sein Nuggets-Debüt gab derweil Reggie Jackson (7, 2/8), der von der Bank kommend Licht und Schatten zeigte, aber auch einen Buzzerbeater von hinter der Mittellinie traf. Die Probleme der Second Unit Denvers konnte aber auch er nicht lösen, stattdessen wusste hier Jeff Green (11) zu gefallen.
Die Boston Celtics taten sich in Indiana lange schwer.
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Indiana Pacers (26-35) - Boston Celtics (43-17) 138:142 OT (BOXSCORE)

  • Da sind die Celtics noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Auch in Bestbesetzung hatte der Leader der Eastern Conference große Schwierigkeiten mit einem heißen Pacers-Team, welches aus allen Rohren feuerte. Am Ende setzte sich in der Verlängerung aber die individuelle Klasse durch. Jayson Tatum zog bei Gleichstand ein Shooting Foul gegen Tyrese Haliburton und entschied 10 Sekunden vor dem Ende mit einem Tip-In die Partie.
  • Der All-Star Game MVP schien aber zunächst seinen Wurf in Salt Lake City vergessen zu haben. Magere 6 Zähler (1/8) waren es in Halbzeit eins, doch als Indiana seinen Rhythmus fand, war der Superstar der Gäste dann doch zur Stelle. Am Ende standen 31 Punkte (9/25), 12 Rebounds und 7 Assists für den 24-Jährigen zu Buche, Jaylen Brown steuerte 30 Punkte und 11 Boards zum Sieg bei.
  • Indiana egalisierte derweil einen 16-Punkte-Rückstand aus Halbzeit eins, weil man alleine im dritten Viertel acht Triples versenkte. Vor allem Myles Turner (40, 8/10 Dreier) schlug immer wieder zu, auch Buddy Hield (18, 4/10 3P) hatte zeitweise ein heißes Händchen. Für Boston hielten die beiden starken Backup-Guards Malcolm Brogdon (24, 5/6 3P) und Derrick White (17) dagegen. Letzterer spielte aber die letzten elf Minuten gar nicht mehr, was die Luxusprobleme der Celtics bestens aufzeigt.
  • Bei Indy machte auch Haliburton (22, 14 Assists) wieder ein starkes Spiel, allerdings war sein möglicher Dreier zum Sieg in der regulären Spielzeit nicht gerade die beste Wahl. Daniel Theis sah gegen sein Ex-Team 16 Minuten Spielzeit und füllte den Boxscore mit 8 Punkten, 5 Rebounds, 3 Assists und 2 Blocks.
Wendell Carter Jr. entschied die Partie per Dunk zugunsten der Orlando Magic.
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Orlando Magic (25-35) - Detroit Pistons (15-45) 108:106 (BOXSCORE)

  • Orlando bleibt im Rennen um die Play-In-Plätze und feierte einen dramatischen Sieg gegen unangenehme Pistons. Wendell Carter Jr. (14, 14 Rebounds) versenkte dabei nach einem misslungenen Drive von Paolo Banchero per Putback-Dunk den Buzzerbeater und versetzte das Publikum in Florida in Ekstase. Die Referees entschieden dabei zunächst auf offensives Goaltending, revidierten schließlich aber richtigerweise die Entscheidung.
  • Kurz zuvor roch noch alles nach Overtime. Franz Wagner hatte an der Linie keine Nerven gezeigt und auf +3 gestellt, doch Rookie Jaden Ivey konterte dies bei noch 4,5 Sekunden mit einem wilden Dreier über Carter Jr. 10 seiner 25 Punkte (9/13) erzielte der Nr.5-Pick im Schlussabschnitt, vom Rest der Starter kam aber zu wenig. Gerade Bojan Bogdanovic (7, 3/12) enttäuschte.
  • Die Partie war ansonsten teils schwere Kost und kurioserweise trafen beide Teams lange besser aus der Distanz als aus dem Zweierbereich. Orlando reichten letztlich 41 Prozent aus dem Feld, da Detroit 21-mal den Ball wegschmiss und 19 Second Chance Points genehmigte. Wagner war mit 21 Punkten (7/13) bester Scorer der Gastgeber, Bruder Moritz lieferte 9 Zähler in 16 Minuten.
Nicht in diesem Haus! Joel Embiid blockte Ja Morant furios.
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Philadelphia 76ers (39-19) - Memphis Grizzlies (35-23) 110:105 (BOXSCORE)

  • Mitte des zweiten Viertels wurde in Philly bei -17 bereits gepfiffen, am Ende lagen die Fans sich nach einer spektakulären Schlussphase in den Armen. Stellvertretend für den Wahnsinn war diese Sequenz in der letzten Minute, als die Sixers durch einen Dreier von Tobias Harris erstmals seit Ewigkeiten wieder in Führung gingen, im Anschluss Ja Morant vom Scoren abhielten, sich im Getümmel den Rebound sicherten und Joel Embiid völlig frei im Fastbreak stopfen konnte.
  • Die Grizzlies hatten danach durch Desmond Bane (2x) und Jaren Jackson Jr. zwar noch gleich drei Chancen, die Partie in die Overtime zu schicken, doch es sollte nicht sein. Überhaupt trafen die Gäste nach einem überragenden Start von Bane im ersten Viertel (21 Zähler, 4/5 3P) nur noch zwei ihrer 20 Versuche von Downtown. Auch Bane selbst erzielte in der Folge nur noch 4 Zähler und tauchte ab.
  • Anders war es bei Embiid, der katastrophal startete (zeitweise 1/12), dann aber die Partie komplett an beiden Enden des Feldes übernahm. Am Ende waren es doch noch 27 Punkte (7/25), 19 Rebounds und 6 Blocks für den Kameruner, darunter auch diese Rejection gegen Morant in der Schlussphase. Überhaupt war es nicht der Abend des Grizzlies-Stars (15, 3/16), der sein erstes Field Goal erst Mitte des dritten Viertels verbuchte.
  • Besser war Jackson Jr. (18, 9 Rebounds, 4 Blocks), der selbst Embiid spektakulär abräumte, aber offensiv mit Ausnahme eines Notdreiers (1/7) nichts traf. Für die Sixers war auch James Harden (mit Stirnband und 31 Punkten, 10/16, 7 Assists) stark, The Beard überholte zudem in der All-Time Scoring List Allen Iverson und belegt nun Platz 26.
Jakob Pöltl
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Toronto Raptors (29-31) - New Orleans Pelicans (30-30) 115:110 (BOXSCORE)

  • Die Raptors scheinen sich langsam zu fangen und womöglich ist Jakob Pöltl tatsächlich der Spieler, welchen die Kanadier so dringend benötigt haben. Der Österreicher war mit 21 Punkten sowie 18 Rebounds (Career-High) der Matchwinner für die Gastgeber und lieferte trotz nur eines Blocks den benötigten Ringschutz, welcher über große Teile der Saison so schmerzlich vermisst wurde.
  • Einfach war es aber wie so oft nicht. New Orleans fing dank Brandon Ingram (36, 12/27) und C.J. McCollum (23) noch einmal spät Feuer und verkürzte dank Ingram durch einen späten 9:1-Lauf noch einmal auf -2. Torontos bester Schütze, Gary Trent Jr. (18), beruhigte 10 Sekunden vor dem Ende von Downtown aber die Nerven und sicherte den Raptors-Sieg.
  • Diese waren ohne Fred VanVleet angetreten, entsprechend hakte es hier und da im Angriff. Pascal Siakam (26, 9/21, 5 Assists) kreierte noch die meiste Offense, da aber New Orleans lange Zeit kein Scheunentor traf (9/25 in den ersten 36 Minuten), fiel dies nicht so sehr ins Gewicht. Jonas Valanciunas (12, 12 Rebounds) spielte erstmals seit seinem Trade 2019 wieder vor Publikum in Toronto, sah aber gegen den überragenden Pöltl nur wenig Sonne.
Justin Holiday versenkte in seinem Debüt für die Dallas Mavericks fünf Dreier.
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Dallas Mavericks (32-29) - San Antonio Spurs (14-46) 142:116 (BOXSCORE)

  • Blowouts sieht man in Dallas selten. Erstmals seit über zwei Monaten gewannen die Mavs ein Spiel mit über 15 Punkten Differenz, wobei an dieser Stelle angemerkt werden muss, dass dies gegen ein kaum NBA-taugliches Team aus San Antonio fast schon Pflicht ist. Die Spurs kassierten nun ihre bereits 15. Pleite in Serie - und haben noch immer nicht die schlechteste Bilanz der NBA (Hallo Houston!).
  • So oder so machten die Mavs mit einem starken Schlussabschnitt (43:24) alles klar. Und noch wichtiger: Luka Doncic (28, 8/16, 10 Assists) kam in den letzten zwölf Minuten gar nicht mehr zum Einsatz. Stattdessen waren es Kyrie Irving plus die Bank, die in sechs Minuten einen 28:10-Lauf hinlegten. Dabei lief fast alles über den Guard, der bei 13 Zählern in Folge mit Punkten und Vorlagen direkt beteiligt war. In ebenfalls 30 Minuten waren es effiziente 23 Zähler und 6 Assists für Irving, hinzu kam ein Plus-Minus-Wert von +34.
  • Groß auftrumpfen konnte auch der kürzlich verpflichtete Justin Holiday (15), der in seinem Debüt in 21 Minuten fünf Dreier versenkte. Noch einen oben drauf setzte Tim Hardaway Jr. (22, 6/11), der womöglich seinen Rhythmus wiedergefunden hat. Insgesamt scorten gleich acht Spieler der Gastgeber zweistellig, das gab es in der jüngeren Vergangenheit auch nicht so oft in Big D. Die besten Scorer der Gäste waren Rookie Malaki Branham (23) und Keldon Johnson (22).
  • Die Partie selbst startete erst mit 20-minütiger Verspätung, da einmal mehr das Dach des American Airlines Centers nicht seinen Zweck erfüllte und der Court deswegen rutschig war.
Utah und OKC lieferten sich ein packendes Duell.
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Utah Jazz (30-31) - Oklahoma City Thunder (28-30) 120:119 OT (BOXSCORE)

  • Und noch ein echter Thriller in dieser ereignisreichen Nacht. Den Sieg verdankte Utah vor allem seinen Bigs Lauri Markkanen und Walker Kessler, die beide dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Der Finne beendete die Partie mit 43 Punkten (15/28) und 10 Rebounds, dazu versenkte Markkanen die drei Freiwürfe zum Sieg, als er 4,5 Sekunden vor Ende der Overtime von Lu Dort beim Dreier gefoult wurde. Ehrlich: Wie oft wurde der Finnisher nun in solchen Situationen bereits beim Wurf gefoult?
  • Dass es überhaupt so weit kam, lag auch an Rookie Kessler (7, 18 Rebounds, 7 Blocks), der vier Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem Putback ausglich und im Gegenzug den möglichen Gamewinner von Isaiah Joe gnadenlos abräumte. So verpassten die Thunder den Sieg, obwohl sie in der zweiten Halbzeit nur wenige Sekunden im Rückstand waren und Shai Gilgeous-Alexander (39, 12/26 FG) erneut groß aufspielte. Sein vergebener Freiwurf in den letzten Sekunden der OT erwies sich aber als kostspielig. Sein möglicher OT-Winner schaute rein, fiel aber wieder raus.
  • Dass Utah aber nie höher als mit -10 hintenlag, war Markkanen zu verdanken, der 24 seiner 43 Punkte in den letzten 17 Minuten der Partie verbuchte. Der All-Star ließ es dabei wieder einige Male per Dunk krachen und erzielte im vierten Viertel zeitweise 9 Punkte am Stück. Jordan Clarkson (24) lieferte ebenfalls wichtiges Scoring. Für die Thunder wusste noch Kenrich Williams (16) zu gefallen, während Josh Giddey (18, 8/23, 11 Rebounds) große Probleme mit seinem Wurf hatte.
  • Durch den Ausgang der Partie tauschen die beiden Teams in der Tabelle die Plätze. Stand jetzt haben die Jazz nun den letzten Play-In-Platz im Westen inne.

Los Angeles Lakers (28-32) - Golden State Warriors (29-30) 124:111 (SPIELBERICHT)

De'Aaron Fox war Sacramentos bester Scorer.
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Sacramento Kings (33-25) - Portland Trail Blazers (28-31) 133:116 (BOXSCORE)

  • Aufgrund des schlechten Wetters in Oregon konnten die Blazers erst am Nachmittag per Flieger in die Hauptstadt Kaliforniens anreisen und das machte sich nach einem guten Start auch bemerkbar. Die Blazers führten auch ohne Damian Lillard (geschont?!) schnell mit 16 Punkten, bevor die Kings dann doch aus dem Urlaub zurückkehrten.
  • Mit 37:20 entschieden die Gastgeber den zweiten Abschnitt für sich und machten in der Zone so viele Punkte wie Portland im gesamten Viertel. Später wuchs der Vorsprung auf bis zu 23 Punkte an, Sacramento feierte also einen ungefährdeten Sieg und konnte sich dabei erneut auf seine beiden All-Stars verlassen. Sowohl De'Aaron Fox (31, 11/15) als auch Domantas Sabonis (18, 18 Rebounds, 10 Assists) präsentierten sich äußerst effizient.
  • Alle Starter punkteten zweistellig, dazu lieferten auch Terence Davis (20) und Malik Monk (15) einen Schub von der Bank. Für die dezimierten Blazers, bei denen neben Lillard auch Jusuf Nurkic und Anfernee Simons fehlten, waren Nassir Little (26) und Cam Reddish (24) die besten Scorer.
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