Real Madrid: Wer wird Nachfolger von Karim Benzema?

Von James Westwood und Patrik Eisenacher
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Karim Benzema verlässt Real Madrid nach 14 Jahren. Für seine begehrte Nachfolge gibt es zahlreiche Kandidaten, darunter auch einen Deutschen.

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Bei Real Madrid stehen grundlegende Veränderungen an. Die Saison 2022/23 verlief angesichts der enormen Ansprüche für die erfolgsverwöhnten Hauptstädter durchwachsen: "Nur" die Copa del Rey konnten sie gewinnen. Im Sommer müssen nun einige Spieler wie Marco Asensio gehen und neue Leute werden kommen.

Einschneidend dürfte der mittlerweile bestätigte Abgang von Karim Benzema werden.

Seit seinem Wechsel von Olympique Lyon im Jahr 2009 hat der französische Stürmer 353 Tore für Real geschossen und dabei fünf Champions-League- und vier LaLiga-Titel gewonnen. Außerdem konnte er sich 2022 endlich den Ballon d'Or sichern. Nun endet eine Ära und die Lücke muss geschlossen werden.

Real wird bereits mit mehreren großen Namen in Verbindung gebracht, aber wer würde am besten passen? SPOX wirft einen Blick darauf...

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Victor Osimhen

Napoli feiert derzeit seinen ersten Scudetto seit 33 Jahren. Das liegt nicht zuletzt an Stürmer Victor Osimhen. Der 24-Jährige erzielte in 32 Serie-A-Spielen 26 Tore und könnte sich ab dem Sommer wohl einer noch größeren Herausforderung stellen.

Manchester United, der FC Chelsea und Paris Saint-Germain sollen an ihm interessiert sein. Doch Neapel will wohl zwischen 120 und 150 Millionen Euro sehen. Auch Real soll am Nigerianer interessiert sein, der als erster afrikanischer Spieler überhaupt den Goldenen Schuh in der Serie A gewann - vor Lautaro Martínez, der 21-mal traf.

Osimhen ist schnell, geschickt und körperlich stark - inklusive Torriecher. Er hat alle notwendigen Fähigkeiten, um sich bei Real durchzusetzen - und vielleicht sogar noch erfolgreicher zu sein als Benzema, der zu Anfang und zwischen 2015 und 2018 nicht gerade auf Ballon-d'Or-Niveau spielte.

Das größte Problem im Fall Osimhen könnte die Ablöse sein - und, dass diese Saison seine bisher erste und einzige auf Weltklasse-Niveau war.

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Harry Kane

Für Harry Kane heißt es jetzt oder nie. Der 29-Jährige hat nur noch ein Jahr Vertrag bei Tottenham, und es gibt noch keine Anzeichen für eine Verlängerung.

Nach einer weiteren titellosen Saison, in der die Spurs auf den achten Platz der Premier League abrutschten, wäre Kane eigentlich verrückt, nicht endlich zu wechseln. Der englische Nationalspieler hat trotz mittelmäßigen Mitspielern 30 Tore in der Premier League erzielt. Es besteht kein Zweifel daran, dass er für jeden Verein der Welt spielen könnte.

Real gehört zu den Klubs, die angeblich einen Kauf von Kane in Erwägung ziehen. Ancelotti soll ein großer Bewunderer von ihm sein. Doch Manchester United scheint die Nase aktuell vorn zu haben. Kanes großes Ziel ist es, den Torrekord der Premier League zu brechen: 47 Treffer fehlen ihm noch zu Alan Shearer, der einst 260 Tore erzielte.

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Romelu Lukaku

Real Madrid soll auch an Romelu Lukaku interessiert sein, der bei Inter zuletzt wieder überzeugte. Der Belgier verpasste zwar einen Großteil der Saison verletzungsbedingt, nachdem er vom FC Chelsea zum italienischen Spitzenklub gewechselt war - erzielte aber in den letzten fünf Spielen der Serie A fünf Tore und verhalf seinen Nerazzurri zum Einzug ins Champions-League-Finale.

Lukaku hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er gerne bei Inter bleiben würde. Aber der Verein hat möglicherweise nicht die finanziellen Mittel, um ihn fest zu verpflichten.

Bei seinem Stammverein FC Chelsea könnte der Belgier unter dem neuen Trainer Mauricio Pochettino einen Neuanfang wagen - doch vielleicht wäre er bei Real am besten aufgehoben.

Lukaku könnte mit seiner körperlichen Präsenz und seiner direkten Spielweise die Verteidiger LaLigas in Angst und Schrecken versetzen. Einen solchen gigantischen Spielertypen gibt es in ganz Spanien sonst nicht. Außerdem hätte er im Bernabeu wahrscheinlich mehr Chancen auf Titel - Chelsea wird 2023/24 international nicht vertreten sein.

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Kylian Mbappé

Kylian Mbappé sollte eigentlich schon längst bei Real Madrid sein - wenn es nach den Klubchefs des Edelklubs geht. Lange Zeit schien es im Frühjahr 2022 darauf hinauszulaufen, dass er ins Bernabéu wechselt - doch dann verlängerte er plötzlich doch bei PSG.

Seitdem hat der 24-Jährige einen weiteren Ligue-1-Titel gewonnen und wurde zum fünften Mal in Folge Torschützenkönig. Doch in der Champions League schied man im Achtelfinale gegen Bayern München aus und ist weiter denn je davon entfernt, das lange Warten auf den Titel in der Königsklasse zu beenden.

Berichten zufolge wollten die Blancos den Franzosen am liebsten 2024 holen, wenn sein Vertrag in Paris ausläuft und er ablösefrei zu haben wäre. Zuletzt unterstrich Mbappé zwar auch in der Saison 2023/24 in Paris bleiben zu wollen - doch er ist längst zu bekannt für seine 180-Grad-Meinungsänderungen.

Seine Äußerungen nach der Niederlage am letzten Spieltag gegen Clermont Foot (2:3) könnten Real Hoffnung auf einen früheren Vertragsabschluss machen: "Was erwarte ich von PSG in der nächsten Saison? Nichts, ich bin nur hier, um zu spielen", sagte er. "Der Rest geht mich nichts an."

Roberto Firmino, FC Liverpool
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Roberto Firmino

Wenn Real im Sommer noch keinen langfristigen Ersatz für Benzema findet, dann vielleicht einen kurzfristigen - Firmino könnte dann genau der richtige sein.

Der Brasilianer verließ Liverpool nach acht Jahren und ist nun ablösefrei zu haben. Der 31-Jährige könnte sich zwischen Vinícius Junior und Rodrygo einreihen und so ein brasilianisches Dreigestirn bilden.

Auch der FC Barcelona wird mit Firmino in Verbindung gebracht, aber dort steht bereits Robert Lewandowski im Angriff. Wenn sich Real für Firmino entscheidet, könnte man zudem Geld sparen, um Wunschspieler Jude Bellingham vom BVB für das Mittelfeld zu verpflichten.

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Dušan Vlahović

Dusan Vlahovic war seit seinem 70-Millionen-Euro-Wechsel von der Fiorentina im Januar 2022 zu Juventus Turin (noch) nicht die erhoffte Tormaschine: Nur 17 Tore in 43 Serie-A-Einsätzen gelangen ihm für die Bianconeri.

Doch für seine Inkonstanz wurde auch Trainer Massimiliano Allegri verantwortlich gemacht: Der Italiener lässt schlicht zu defensiv und pragmatisch spielen, als dass ein Stürmer eine Spiel-Tore-Quote von annähernd 1:1 erreichen könnte. Bleibt Allegri, könnten einige Spieler das Weite suchen, darunter auch Vlahovic.

Chelsea, Manchester United und Bayern München sollen an Vlahovic interessiert sein, doch bei Real könnte er sein Potenzial wohl am besten ausschöpfen. Mit Vinícius als Vorlagengeber bekäme Vlahovic die Masse an Chancen, nach denen er sich bei Juventus sehnt.

Der 23-Jährige ist in der Luft ein Monster und hat eine aggressive Ader, die ihn zu einem unberechenbaren Gegner macht. Außerdem ist Vlahovic trotz seiner Größe von 1,90 Metern erstaunlich flink mit dem Ball am Fuß, was ihn zum idealen Zielspieler für Ancelottis System machen könnte. Auch der junge Serbe wäre eine langfristige Option für die Zukunft.

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Kai Havertz

Kein Spieler des FC Chelsea kann mit erhobenem Haupt in die Sommerpause gehen, nachdem die Blues die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb krachend verpassten. Sobald sich Neu-Trainer Mauricio Pochettino an die Stamford Bridge begibt, wird ein neuer Wind wehen - der den Kader ordentlich durchwirbelt.

Und Havertz hat seit seinem Wechsel 2020 für 80 Millionen Euro nur selten überzeugt. Er ist definitiv kein Stürmer, der viele Tore garantiert - dafür eine exzellente Technik und Spielverständnis. In Erinnerung wird vor allem sein Tor im Champions-League-Finale 2021 bleiben.

Doch man spürt, dass Havertz noch viel mehr drauf hat. Sein Potenzial wurde bisher schlicht nicht ausgeschöpft. Das soll auch Real-Trainer Carlo Ancelotti so sehen, der den Deutschen wohl unbedingt will.

In den größten Spielen für Chelsea performte Havertz oft am besten - könnte er also dem Druck bei Real gewachsen sein?

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Gonçalo Ramos

Nun zu dem Mann, der Cristiano Ronaldo bei der Weltmeisterschaft 2022 in den Schatten gestellt hat: Benfica-Torjäger Gonçalo Ramos. Nach Ronaldos schwachen Leistungen in der Gruppenphase wurde Ramos für das Achtelfinale gegen die Schweiz in die Startelf berufen - und schnürte prompt einen Dreierpack, der die Portugiesen zu einem 6:0-Sieg führte.

Schon im Januar 2023 soll Manchester United ihn als potenziellen Nachfolger Ronaldos gesehen haben. Auch Landsmann Bruno Fernandes schaltete sich damals ein.

Ramos steuerte in Portugal 19 Tore zum Ligatitel bei und traf in der Champions League sechsmal, bis Benfica im Viertelfinale gegen Inter Mailand ausschied.

Im Nachbarland Spanien könnte der Portugiese aufblühen wie einst Ronaldo.

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Erling Haaland

Real Madrid beschäftigte sich mit Erling Haaland, als der noch für Salzburg spielte. Laut The Athletic entschied man sich damals jedoch gegen einen Transfer, da man befürchtete, dass es noch zu früh sei. So sicherte sich im Januar 2020 eben der BVB die Dienste Haalands.

Alle Zweifel, ob Haaland auf höchstem Niveau bestehen könne, wurden in Dortmund und der Bundesliga ausgeräumt. In 89 Spielen schoss der Norweger 86 Tore für den BVB.

Im Sommer 2022 war dann klar, dass Haaland weiterziehen muss. Zeitweise schien es so, als wäre Real seine Priorität. Doch am Ende entschied er sich für den Ex-Verein seines Vaters Alf Inge und sein Geburtsland England.

Der Norweger hat in seinem ersten Jahr im Etihad eine ganze Rekorde geknackt. City steht dank seiner 52 Tore kurz vor dem historischen Triple.

Doch Haaland ließ durchblicken, dass er gerne jeder großen Liga Europas seinen Stempel aufdrücken würde. In diesem Sommer wird er wohl nicht wechseln - doch vielleicht in einem der kommenden.

Es wurde berichtet, dass sein Vertrag zwei separate Klauseln enthält, die ihm 2024 für 203 Millionen Euro und 2025 für 175 Millionen Euro einen Abschied ermöglichten. Beide Ausstiegsklauseln sind nur Klubs außerhalb der Premier League vorbehalten.

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