Real Madrid - Mögliche Nachfolger von Karim Benzema: Es muss nicht unbedingt teuer werden!

Von Andreas Pfeffer
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Karim Benzema ist längst eine lebende Legende bei Real Madrid. Der amtierende Ballon-d'Or-Gewinner hat bei den Königlichen sogar einen Cristiano Ronaldo vergessen lassen. Allerdings wird der Franzose auch nicht jünger. SPOX zeigt mögliche Nachfolger Benzemas im Real-Trikot.

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Im vergangenen Dezember feierte Benzema seinen 35. Geburtstag. In seiner 14. Saison stürmt er nun schon für Real Madrid - und seinen Torriecher hat er noch lange nicht eingebüßt, wie 18 Tore in 25 Pflichtspielen in dieser Saison zeigen (Stand: 2. März 2023).

Allerdings läuft der Vertrag des Superstars aus, und selbst wenn Trainer Carlo Ancelotti von einer Vertragsverlängerung ausgeht ("Karim wird auch nächste Saison unsere Nummer 9 sein"), ist die Tinte unter dem Kontrakt noch nicht trocken. Und selbst wenn Benzema noch eine weitere Saison in Madrid spielen wird, heißt das nicht, dass sein Nachfolger schon in diesem Sommer unter Vertrag genommen wird. Erst am Saisonende soll laut Ancelotti eine definitive Entscheidung fallen.

Die Möglichkeiten reichen dabei von Supertalenten bis hin zu etablierten Weltstars. Und wer weiß: Vielleicht befindet sich Benzemas Erbe schon längst im Kader ...

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Erling Haaland (22/Manchester City/Vertrag bis 2027)

Fangen wir mit den größten Namen an: Haaland ist erst im vergangenen Sommer zu Manchester City gewechselt, trifft dort nach Belieben - und der Scheich-Klub hat ganz sicher auch keine Geldsorgen. Wäre ein Wechsel trotz allem denkbar?

Ja, wenn auch nicht wahrscheinlich. Aber der Haaland-Clan macht kein Geheimnis darauf, dass ManCity nicht seine letzte Station sein muss. "Ich denke, dass er sich selbst beweisen will, dass er in jeder der großen Ligen gewinnen kann", sagte Vater Alf-Inge im Dezember. Pep Guardiola dementierte eine "Real-Klausel" für den Sommer 2024 zwar, Haaland-Beraterin Rafaela Pimenta erklärte in der AS allerdings vielsagend: "Ich mag es nicht, wenn mein Spieler nicht frei entscheiden kann."

Das klingt doch stark nach Ausstiegsklausel. Nicht außer acht lassen sollte man außerdem, dass ManCity derzeit die eigene Liga aufgrund angeblicher Financial-Fairplay-Mauscheleien im Nacken hat. Und: Den allerschönsten Pep-Fußball spielt City mit Haaland vorne drin nicht. Vielleicht schwenkt Guardiola ja schneller wieder auf ein System ohne klassischen Neuner um, als man denkt ...

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Kylian Mbappé (24/PSG/Vertrag bis 2025)

Im vergangenen Frühjahr schien der ablösefreie Wechsel des derzeit wohl besten Stürmers der Welt von PSG zu Real Madrid bereits eine beschlossenen Sache. Mbappé vollzog dann aber eine Kehrtwendung um 180 Grad und verlängerte bei den Franzosen bis 2025. Diese Entscheidung scheint der Torschützenkönig der WM 2022 inzwischen bereut zu haben.

Der spanische Journalist Edu Aguirre behauptete kürzlich, dass ihm versichert wurde, dass Mbappé bei Real Madrid spielen wolle. Mehrere Medien berichteten in den vergangenen Wochen davon, dass Real Madrid eine Verpflichtung des Offensivstars noch nicht abgeschrieben habe. Laut The Athletic würde PSG aber 400 Millionen Euro für seinen Torjägern fordern, was auch für die Königlichen nur schwer zu bewerkstelligen wäre.

Bereits 2024 kann Mbappé PSG aber angeblich ablösefrei verlassen. In seinem Vertrag soll nämlich verankert sein, dass er diesen dann vorzeitig auflösen kann.

Rein von seinem Spielstil und seiner Aura würde Mbappé sehr gut zu Real passen.

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Victor Osimhen (24/SSC Neapel/Vertrag bis 2025)

Der Nigerianer ist momentan der formstärkste Stürmer in Europa - und wohl auch der am meisten umworbene. An dem ehemaligen Wolfsburger sollen zahlreiche europäische Topklubs wie der FC Chelsea, Manchester United, PSG und eben auch Real Madrid interessiert sein.

Aurelio De Laurentiis, Präsident der SSC Neapel, hat jüngst einen Verkauf seines Superstars nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Es ist gut möglich, dass der Torjäger des souveränen Serie-A-Tabellenführers der nächste 100-Millionen-Transfer wird.

Osimhen hätte gewiss das Zeug für Real und wäre als mitspielender Stürmer auch passend zur Spielweise der Ancelotti-Elf.

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Álvaro Rodríguez (18/Real Madrid/Vertrag bis 2027)

Mit dem 18-Jährigen könnte ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs das Erbe Benzemas antreten. Der Uruguayer entwickelt sich in der zweiten Mannschaft unter Trainer Raúl prächtig. Beim Derby gegen Atletico wurde er durch seinen späten Ausgleichstreffer für die Profis in seinem zweiten Einsatz direkt zum Held.

Real-Trainer Carlo Ancelotti schwärmt in den höchsten Tönen von Rodríguez. "In der wenigen Zeit, die er gespielt hat, hat Álvaro seine ganze Qualität gezeigt. Es war ein besonderer Abend für ihn, und für uns kann er noch sehr wichtig sein in dieser Phase der Saison", erklärte der Trainer. "Er wird in der nächsten Saison in unserem Kader sein, denn er hat eine Qualität, die nur wenige Spieler verkörpern - und das in seinem Alter. Er ist sehr kräftig, geht gut mit dem Ball um und ist sehr intelligent."

Lässt man Rodríguez noch etwas Zeit zum Reifen, kann er in die zugegeben großen Fußstapfen von Benzema treten.

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Rodrygo (22/Real Madrid/Vertrag bis 2025)

Der Brasilianer sei einer der Spieler, der in bei Real am meisten überrascht habe, plauderte Klub-Legende Marcelo kürzlich aus: Er sei "der typische Spieler, der mit einer natürlichen Begabung geboren wird, der mit seinem Körper dribbelt." Einen Stammplatz hat Rodrygo bei Real noch nicht, trifft aber schon regelmäßig (zehn Tore in der laufenden Saison) - und erzielt durchaus auch wichtige Tore.

Könnte er den Sprung zum Stoßstürmer schaffen? Mit seinen 1,74 Metern Körpergröße wird er von Ancelotti hauptsächlich auf dem Flügel gebracht, aber der Coach weiß, was die Stunde geschlagen hat: "Rodrygo hat eine großartige Perspektive - mehr als zentraler Stürmer oder Stürmer hinter einem Stürmer anstatt als Flügelstürmer. Der Flügel ist nicht seine beste Position. Ich sehe ihn in der Zukunft mehr als Mittelstürmer."

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Endrick (16/Palmeiras/ab 2024 bei Real Madrid)

Das brasilianische Sturm-Juwel, das im Juli seinen 17. Geburtstag feiern wird, hat bereits einen Vorvertrag bei Real Madrid unterschrieben und soll ab Sommer 2024 in Spanien aufschlagen. 35 Millionen Euro zahlt der amtierende Champions-League-Sieger für Endrick.

Wäre das nicht ein bisschen arg jung für Benzemas Fußstapfen? Schon, aber Real verspricht sich offensichtlich Einiges vom Youngster. Mit Vinícius Júnior hat das schon einmal geklappt: Der kam an seinem 18. Geburtstag für 45 Millionen Euro von Flamengo - und war jeden Cent wert.

 

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Rasmus Hojlund (20/Atalanta Bergamo/Vertrag bis 2027)

Hojlund? Dessen Geschichte ist schnell erzählt: Däne, Neuner-Juwel und mit seinen 1,91 Metern Körpergröße eine echte Kante. Erst im Sommer 2022 hatte Bergamo 17,2 Millionen Euro Ablöse an Sturm Graz überwiesen, 13 Tore stehen in der laufenden Saison zu Buche.

Das soll Real auf den Plan gerufen haben, berichtet zumindest die Sport. Hojlund hatte zwar zu Beginn der Saison Anpassungsprobleme, im Kalenderjahr 2023 aber auch schon fünfmal getroffen. Ob das in Madrid ähnlich laufen könnte?

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Dusan Vlahovic (23/Juventus/Vertrag bis 2026)

Laut ESPN soll Real Madrid Interesse am bulligen Juve-Stürmer haben. In Sachen Statur könnte Vlahovic Benzema locker ersetzen, auch der Torriecher ist beim Serben ausgeprägt (10 Tore in 23 Pflichtspielen diese Saison). Über 80 Millionen Euro hatte Juve für Vlahovic im Januar 2022 hingeblättert. Würde man sich so früh von ihm trennen?

Gut möglich, sollte Real auf die genannte Summe noch draufpacken. Schließlich ächzt die Alte Dame unter enormen Geldsorgen. Wie ESPN berichtete, gab es bezüglich eines Transfers schon positive Signale von der Turin-Seite aus.

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Lautaro Martínez (25/Inter Mailand/Vertrag bis 2026)

Der 25 Jahre alten Stürmer wurde schon im vergangenen Herbst als potenzieller Nachfolger für Benzema gehandelt. Die Quote des neuen Weltmeisters in dieser Saison ist absolut Ordnung (16 Tore und 7 Assists in 34 Spielen), seit Jahren bringt Lautaro konstant Leistung.

Wie man bei Inter sieht, funktioniert der 1,74 Meter große Angreifer aber am besten im Duo mit einem anderen klassischen Neuner, und zwar Romelu Lukaku. Ob er in einer Dreier-Offensivreihe das Zentrum allein in Benzema-Manier stemmen könnte, ist fraglich. Zudem würde Inter angesichts seines Vertrags wohl bis zu 100 Millionen Euro Ablöse aufrufen.

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Marcus Rashford (25/Manchester United/Vertrag bis 2024)

Schon des Öfteren war Real Madrid in der Vergangenheit an dem Engländer dran. Dank einer starken Saison hat sich Rashford bei zahlreichen internationalen Top-Klubs auf den Wunschzettel gespielt. Dazu soll auch Real Madrid gehören.

Einen Wechsel in diesem Sommer wird es wohl kaum geben, da die Red Devils ihren Preis für den Stürmer auf rund 135 Millionen Euro festgelegt haben - zur Abschreckung der Interessenten. Wahrscheinlicher ist da schon ein ablösefreier Wechsel im Jahr 2024. Das will United allerdings verhindern und verhandelt aktuell mit dem Eigengewächs wegen einer Vertragsverlängerung.

Das Potenzial, Benzema langfristig zu ersetzen, hat Rashford auf jeden Fall.

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Richarlison (25/Tottenham Hotspur/Vertrag bis 2027)

Ein weiterer Kandidat für die Benzema-Nachfolge ist ein alter Bekannter des Real-Trainers: Carlo Ancelotti soll laut ESPN nach einer gemeinsamen Zeit beim FC Everton ein großer Fan des brasilianischen Nationalspielers Richarlison sein. Dessen Vertrag bei Tottenham läuft jedoch noch bis 2027.

Der 25-Jährige sorgte bei der WM in Katar im ersten Spiel der Seleção gegen Serbien mit einem Doppelpack für Aufsehen, vor allem sein zweites Tor per Seitfallzieher erregte große Aufmerksamkeit.

Für die Spurs zeigte er sich in dieser Saison noch nicht treffsicher. In 23 Spielen erzielte er lediglich zwei Tore.

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Harry Kane (29/Tottenham Hotspur/Vertrag bis 2024)

Man mag sich kaum vorstellen, dass Harry Kane für einen anderen Verein als Tottenham Hotspur aufläuft. Möglich ist das in absehbarer Zeit aber. Gerüchte über einen Wechsel des Engländers zu Real Madrid gab es in der Vergangenheit schon zuhauf.

Der Vertrag des Nationalspielers läuft 2024 aus, was viele Topvereine auf den Plan wirft. Interesse an Kane wird vor allem dem FC Bayern München nachgesagt. Ein möglicher Konkurrent des Rekordmeisters soll laut mehreren Medien Real Madrid sein, da die Königlichen ihn offenbar auch in diesem Sommer verpflichten wollen.

Aufgrund seines Alters passt Kane aber nicht unbedingt in die Transferpolitik der Madrilenen.

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