Gerard Piqué - Sonnenbrillen, Fußballvereine, Produktionsfirma: Das unglaubliche Imperium

Von Oliver Maywurm
Gerard Piqué
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Seine Karriere als Fußballer hat Gerard Piqué im November 2022 beendet. Langweilig dürfte dem Ex-Barça-Star aber nicht werden. Denn der Weltmeister von 2010 hat sich bereits früh auf sein Karriereende vorbereitet - und ein echtes Imperium aufgebaut!

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Jahrelang war Gerard Piqué eines der Gesichter des FC Barcelona und auch einer der besten Verteidiger der Welt. Satte viermal holte er (dreimal mit Barça, einmal mit Manchester United) die Champions League, wurde Welt- und Europameister und achtmal spanischer Meister - Piqué hat wirklich alles gewonnen.

Mittlerweile hat der 35-jährige Spanier seine aktive Laufbahn beendet, im November 2022 bereitete ihm das Camp Nou einen bewegenden Abschied. Doch auch ohne aktiven Fußball dürfte es Piqué nicht langweilig werden, schließlich hat er sich außerhalb des Platzes ein sehenswertes Imperium aufgebaut ...

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Gerard Piqué hat seine eigene Firma

Piqué ist Präsident der Firma "Kosmos Global Holding", die er im November 2017 gegründet hat.

Es handelt sich dabei um eine Sport- und Medieninvestitionsgruppe, für die mittlerweile wohl rund 100 Menschen arbeiten und die in mehrere unterschiedliche Geschäftsfelder investiert ...

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Eigener Fußballklub auf dem Vormarsch

Mit Kosmos kaufte Piqué 2018 den damaligen spanischen Fünftligisten Andorra FC und ist seither Besitzer des Klubs.

Und seit Piqués Einstieg ging es rasant bergauf, mittlerweile ist Andorra FC in der zweiten spanischen Liga angekommen. Mittelfristig werden sogar der Aufstieg in LaLiga und damit auch Duelle mit Piqués Herzensverein Barça angepeilt.

In Gimnastic Manresa besitzt der Welt- und Europameister sogar noch einen zweiten Klub, den er 2019 mit seiner Firma Kosmos kaufte. Mit Manresa ist jedoch kein Vormarsch in die höchsten Sphären des spanischen Fußballs geplant, vielmehr soll der Verein als Akademie für Andorra FC dienen.

Zudem arbeitet Kosmos laut eigener Webseite in verschiedenen Kooperationen mit UEFA, FIFA und dem spanischen Fußballverband zusammen.

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Filmproduktion inklusive Griezmann-Doku

Unter dem Namen Kosmos Studios beinhaltet Piqués Holding auch eine Produktionsfirma, die Sport- und Unterhaltungsinhalte erstellt.

Für Aufsehen sorgte sie erstmals 2018, als sie die 32-minütige Mini-Dokumentation produzierte, in der Antoine Griezmann seine Entscheidung gegen einen Wechsel zu Barcelona und für einen Verbleib bei Atlético Madrid kommunizierte.

Weitere Produktionen der Kosmos waren bisher unter anderem Piqué+, eine Interview-Serie mit dem früheren Barcelona-Star, sowie Matchday: Inside FC Barcelona, eine Doku-Serie mit exklusiven Einblicken ins Spieltags- und Kabinen-Leben rund um Barça.

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Piqué gestaltet Davis Cup um

Unter dem Namen Kosmos Tennis fungierte Piqués Firma seit 2018 auch als Revolutionär des Davis Cups, dem berühmten Tennis-Nationenturnier.

Kosmos ging 2018 für drei Milliarden US-Dollar eine Partnerschaft mit dem Internationalen Tennisverband ein, die auf 25 Jahre ausgelegt war. Dabei organisierte Kosmos den Davis Cup und führte einen neuen Modus für das Turnier ein, der 2019 erstmals Anwendung fand.

In der Tenniswelt war der Einstieg von Piqués Firma übrigens nicht gerne gesehen. So sagte zum Beispiel Deutschlands Tennis-Star Alexander Zverev: "Eine 120-jährige Tennis-Historie kannst du nicht einfach mit Geld kaputtmachen. Vor allem nicht, wenn dann ein Fußballspieler reinkommt und sagt: So wird da jetzt gespielt. Und auf einmal machen das dann alle."

Die Kritik wurde beim Tennis-Weltverband ITF offenbar mit Verzögerung doch erhört, im Januar 2023 trennte sich der Verband wieder von Kosmos.

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Sonnenbrillen-Model Piqué

Piqué kooperiert schon seit einigen Jahren mit der Sonnenbrillen-Marke Kypers Eyewear.

Auch auf seinem eigenen Instagram-Profil zeigte er sich bereits mit Modellen der Marke, um für sie zu werben. Wie viel der 35-Jährige damit verdient, ist nicht bekannt.

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Beteiligung an Supercopa-Umzug nach Saudi-Arabien

Mit seiner Firma Kosmos war Piqué an der Entscheidung beteiligt, dass der spanische Supercup seit 2019 - mit Ausnahme 2020 - in Saudi-Arabien ausgetragen wird.

Die Supercopa wird seither auch nicht mehr nur zwischen Meister und Pokalsieger ausgespielt, sondern in einem Final-Four-Turnier mit den beiden Pokalfinalisten und den beiden bestplatzierten Teams in der Liga, die nicht im Pokalfinale standen.

Saudi-Arabien zahlt für jede Supercopa dort wohl 26 Millionen Euro an den spanischen Fußballverband, Kosmos soll vier Millionen Euro an Kommission erhalten.

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Sportgetränk mit Kumpel Puyol

2016 brachte Piqué gemeinsam mit Kumpel Carles Puyol und Noel Alimentaria, einem der namhaftesten Akteure der spanischen Lebensmittelindustrie, ein Sportgetränk auf den Markt.

Dessen Name 426 Miles entstand in Anlehnung an die Distanz, die ein Eisbär innerhalb von neun aufeinanderfolgenden Tagen aufgrund des schmelzenden Eises schwimmen musste, um wieder trockenes Land zu erreichen.

Beschrieben wird 426 Miles als erster zu 100 Prozent natürlicher Iso-Drink. Er ist in mehreren Geschmacksrichtungen erhältlich und kostet knapp drei Euro.

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Kings League

Verrückte Regeln, prominente Gesichter und ein ominöser Maskenmann: Der ehemalige Fußballer hat nun auch noch einen eigenen Fußball-Wettbewerb gegründet.

Als es am 1. Januar endlich losging, hatte Piqué "Gänsehaut". Stolz verkündete der Weltmeister von 2010 an diesem Tag, knapp zwei Monate nach seinem sportlichen Karriereende, auf Twitter den Start seiner Kings League.

Dort messen sich in Barcelona zwölf Mannschaften auf dem Kleinfeld, die Team-Präsidenten sind Internet- und Fußball-Stars wie Piqués Weltmeisterkollege Iker Casillas und der ehemalige argentinische Nationalspieler Sergio Agüero.

Das Spektakel hat derzeit 1,6 Millionen Follower auf der Plattform Twitch, wo die Spiele kostenlos im Livestream zu sehen sind. Fast zehn Millionen Aufrufe hatte alleine der dritte Spieltag, 853.000 Menschen folgen der Kings League auf Instagram, auf Twitter sind es über 440.000.

Weitere Infos zur Kings League gibt es hier.