Bekleidungsmarke, Weingut und mehr: Das Imperium von Andrés Iniesta

Von Chris Lugert
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Andrés Iniesta gehört zu den besten Fußballern seiner Generation. Doch auch neben dem Platz hat sich der Spanier einen Namen gemacht.

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Mit dem FC Barcelona verzückte Andrés Iniesta einst die Fußballwelt, an der Seite von Lionel Messi und seinem kongenialen Mittelfeldpartner Xavi prägte der Spielmacher das Tiki-Taka der Katalanen, das den Fußball revolutionierte.

Seit nunmehr vier Jahren verbringt Iniesta, der heute zarte 38 Jahre alt ist, den Herbst seiner Karriere in Japan bei Vissel Kobe. Doch schon längst hat sich der Spanier mehrere Standbeine abseits des Fußballs geschaffen, die ihm auch nach dem Endes seiner Karriere genug Beschäftigung verschaffen dürften. SPOX blickt auf das vielseitige Iniesta-Imperium.

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Andrés Iniesta, der Winzer

Derart viel Leidenschaft, wie er stets dem Fußball widmete, steckt Iniesta in sein eigenes Weingut in seinem Heimatdorf Fuentealbilla. Bereits in den 90er-Jahren begann Iniestas Vater José Antonio mit der Bepflanzung von zehn Hektar Weinbergen. Später stieg Andrés in das Geschäft ein, im Jahr 2010 trat die "Bodega Andrés Iniesta" dann schließlich auf den kommerziellen Markt und kann inzwischen auch von Touristen besucht werden.

Heute umfasst das Weingut fast 300 Hektar Weinberge mit 14 verschiedenen Rebsorten, aus denen Weiß-, Rot- sowie Roséweine und sogar Schaumweine mit der Herkunftsbezeichnung Manchuela hergestellt werden. Fachleute aus Spanien und aller Welt haben den Wein der Familie Iniesta angepriesen. Und wer sich selbst überzeugen will, der muss gar nicht tief in die Tasche greifen. Die günstigste Sorte kostet nur etwas über fünf Euro pro Flasche.

Im Jahr 2018 hätte sein Weingut übrigens beinahe zu einem Transfer Iniestas nach China geführt. Chongqing Dangdai Lifan wollte den Spanier damals verpflichten und bot ihm neben dem damals in China üblichen Mondgehalt auch an, sechs Millionen Flaschen Wein zu kaufen. Über 30 Millionen Euro hätte dies dem Weingut eingebracht, doch Iniesta lehnte ab - und ging nach Japan.

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Eigene Bekleidungsmarke

Im Herbst 2022 platzierte Iniesta seinen Namen noch tiefer in der Business-Welt und brachte seine eigene Sportbekleidungsmarke unter dem Namen Capitten auf den Markt. Die Bezeichnung ist vom Wort Kapitän inspiriert und debütierte zunächst mit einer Reihe von Fußballschuhen in Japan. Inzwischen gehören auch Pullover und T-Shirts für Männer, Frauen und Kinder zum Portfolio.

Capitten symbolisiere die Werte "Demut, Aufopferung, harte Arbeit und Ehrgeiz" sowie "Einheit und Teamwork, die über dem Individuellen stehen", sagte Iniesta bei der Vorstellung über die Marke. Zudem behauptete er, während des gesamten Entwicklungsprozesses "100 Prozent" beteiligt gewesen zu sein.

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Mitbegründer einer Sneakermarke

Wer jetzt meint, Iniesta sei mit Capitten ins kalte Wasser der Sportbekleidungswelt gesprungen, der sieht sich getäuscht. Schon 2018 war er an der Gründung der Schuhmarke Mikakus mitbeteiligt und weiß seither ganz genau, wie das Geschäft auch aus Sicht eines Unternehmers funktioniert.

Mikakus wurde in Barcelona gegründet und ist mittlerweile in 80 Ländern verfügbar. Außerdem hat die Marke auch zwei eigene Stores - einer befindet sich in der katalanischen Metropole und der andere in der japanischen Stadt Kobe, wo Iniesta seit Sommer 2018 spielt.

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Mega-Gehalt bei Vissel Kobe

Bis er sich allerdings voll und ganz auf seine zweite Laufbahn als Unternehmer konzentrieren darf, verdient Iniesta den Großteil seines Einkommens weiterhin auf dem Fußballplatz.

Noch bis Ende der - im Kalenderjahr ausgetragenen - Saison 2023 läuft sein Vertrag bei Vissel Kobe, pro Jahr soll er diversen Quelle zufolge 30 Millionen Dollar bekommen.

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Retter seines Jugendklubs

Nicht nur das Weingut in seinem Heimatort unterstreicht sehr gut, dass Iniesta trotz allen Ruhms nicht vergessen hat, woher er kommt. Ein besonders starkes Zeichen der Verbundenheit zu seiner Heimat sendete er 2011, als er für die Summe von 420.000 Euro Hauptanteilseigner seines früheren Klubs Albacete Balompié wurde und den Verein damit vor dem Bankrott rettete.

Unter Iniesta stabilisierte sich der Klub schließlich, 2017 wurde er von einer Investmentgesellschaft übernommen.

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