Handball-Stars um Gensheimer protestieren gegen Überlastung: "Spielt nicht mit den Spielern"

SID
Protestierte mit zahlreichen anderen Handball-Stars gegen den vollen Spielkalender: DHB-Kapitän Uwe Gensheimer.
© getty

Die besten Handballer der Welt protestieren mit einer gemeinsamen Aktion gegen die Überbelastung der Spieler in ihrer Sportart. Etliche Stars, unter ihnen Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer und Frankreichs Nikola Karabatic, verbreiteten am Mittwoch in den sozialen Netzwerken ein Video mit dem Titel "Spielt nicht mit den Spielern".

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Die Spieler sind der Meinung, dass die Anzahl der Spiele für die Profis (bis zu 80 pro Saison) zu hoch ist. "Die Folgen sind zahlreich und unverantwortlich für die Gesundheit der Spieler und sie sind am Ende schlecht für unseren Sport", sagte Karabatic in dem fast zweiminütigen Videoclip. Gensheimer monierte, dass die Spieler "immer mehr" spielen müssten.

Die Gesamtzahl der Spiele in einer Saison oder der Druck auf die Spieler werde nicht berücksichtigt. Der dänische Weltmeister-Torhüter Niklas Landin vom THW Kiel richtet wie viele andere einen Appell in die Kamera: "Hört auf die Spieler!"

Überbelastung im Handball: Spielerbedürfnisse bleiben unberücksichtigt

Der Film geht auf eine Initiative der Europäischen Handballspieler-Union (EHPU) zurück, der unter dem Hashtag "#DontPlayThePlayers" veröffentlicht wurde. Neben diversen männlichen Profis sind auch etliche weibliche Protagonisten zu sehen. "Entscheidungen werden getroffen, ohne die Arbeitsbelastung der Spieler und ihre Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Integrität zu berücksichtigen", sagt etwa der kroatische Nationalspieler Luka Stepancic.

Die Kritik am internationalen Spielplan ist nicht neu. Immer wieder beschweren sich Spitzenspieler über die vielen Spiele und engen Zeitpläne. Bei der zurückliegenden WM in Deutschland und Dänemark im Januar hatten die Halbfinalisten beispielsweise zehn Spiele in 17 Tagen in vier verschiedenen Städten absolviert. Auch Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson ("Gefahr eines Burnouts") und Frankreichs Nationalcoach Guillaume Gille ("schlimmste Zeiten") hatten während des Turniers den straffen Zeitplan kritisiert.

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