"Hätten fast in den Fernseher gebissen"

Steffen Weinhold erzielte beim Sieg gegen Schweden fünf Tore
© getty
Cookie-Einstellungen

SPOX: Einen großen Anteil hatte daran Andreas Wolff. Was sagen Sie zu seiner Leistung?

Weinhold: Er hat ein super Spiel gemacht. Ich denke aber nicht, dass diese Leistung so außergewöhnlich für ihn war. Ich sehe ihn im Training, kenne ihn noch aus gemeinsamen Zeiten aus Großwallstadt. Er ist einfach ein unglaublich lernwilliger Torhüter, der jeden Tag besser werden will. Deswegen war das keine Ausnahmeleistung, er wird das noch öfter auf die Platte bringen. Neben seinen Paraden hat er auch eine tolle Ausstrahlung und Präsenz, die uns pushen und Energie geben kann.

Lichtlein im SPOX-Interview: "Zieh mein Ding so durch wie immer"

SPOX: Da Uwe Gensheimer verletzt ist, sind Sie der DHB-Kapitän. Würden Sie nach der Erfahrung von zwei EM-Spielen sagen, dass es etwas anderes ist, als Kapitän der Nationalmannschaft aufzulaufen?

Weinhold: Was anders ist, ist die Tatsache, dass ich nun mit dafür verantwortlich bin, was vor dem Spiel passiert. Wann musst du genau mit dem Aufwärmen beginnen? Wie läuft die Zeremonie vor dem Spiel ab? Das sind Dinge, mit denen ich mich normalerweise nie beschäftigt habe. Aber das sind Nebensächlichkeiten, die routinemäßig ablaufen, wenn du es ein oder zwei Mal gemacht hast. Was das Sportliche angeht, hat sich eigentlich nichts verändert. Verantwortung übernehmen möchte ich immer, egal ob ich Kapitän bin oder nicht.

SPOX: Dazu haben Sie wieder im abschließenden Gruppenspiel gegen Slowenien Gelegenheit. Worauf muss die deutsche Mannschaft bei den Slowenen achten?

Weinhold: Die Slowenen haben traditionell starke Mittelmänner. Dean Bombac, Uros Zorman oder Miha Zarabec sind alles gute Leute. Da müssen wir aggressiv sein, um deren gutes Zusammenspiel mit den Kreisläufern zu unterbinden. Wenn wir die Slowenen zu nah an unsere Deckung herankommen lassen, ohne mit Fouls für Unterbrechungen zu sorgen, wird es schwierig. Gegen Schweden haben wir es nicht von Anfang an geschafft, diesmal muss das funktionieren.

SPOX: Es gibt die große Chance, mit zwei Punkten auf dem Konto in die Hauptrunde einzuziehen. Inwiefern geht der Blick also schon ein bisschen voraus, vielleicht sogar in Richtung Halbfinale?

Weinhold: Das ist die journalistische Denkweise. (lacht) Die ist berechtigt, ihr müsst ja über mögliche Konstellationen nachdenken. Aber wenn ihr darüber nachdenkt, muss euch auch bewusst sein, dass es nach dem Slowenien-Spiel vorbei sein kann und wir nach Hause fahren müssen. Deswegen sind wir gut beraten, nur auf Slowenien zu schauen.

Alles zur EM 2016

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema