DHB-Team vor wichtiger Partie

SID
Michael Allendorf gehört zu den wichtigsten Spielern der Nationalmannschaft
© getty

Bundestrainer Dagur Sigurdsson steht vor seinem ersten Stresstest: Ausgerechnet gegen sein Ex-Team Österreich können die deutschen Handballer einen riesigen Schritt Richtung EM machen.

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Eine alte Liebe, hitzige Atmosphäre und eine innige Männerfreundschaft - all das muss Dagur Sigurdsson am Sonntagabend für 60 Minuten ausblenden. Denn ausgerechnet das Duell gegen sein früheres Team Österreich wird für den neuen deutschen Bundestrainer zum ersten echten Härtetest. Beim Quali-Showdown in Wien (18.00 Uhr) müssen die deutschen Handballer liefern.

"Unsere Chancen stehen 50 zu 50", sagt Sigurdsson und erwartet ein "Spiel auf Augenhöhe". Der Isländer weiß: Nach dem lockeren Aufgalopp gegen Handballzwerg Finnland (30:18) kann das DHB-Team um Kapitän Uwe Gensheimer bereits die Weichen in Richtung Europameisterschaft 2016 in Polen stellen.

Bei einer Niederlage gegen das ambitionierte Nachbarland, das im Kampf um das zweite direkte EM-Ticket hinter Weltmeister Spanien in Gruppe 7 als ärgster Widersacher der deutschen Mannschaft gilt, droht hingegen eine erneute Zitterpartie. Und die gilt es nach den großen Enttäuschungen der vergangenen Jahre (verpasste Qualifikation für WM, EM und Olympia) tunlichst zu vermeiden.

"Ein spezielles Spiel"

So oder so wird Sigurdsson am Sonntag im Fokus stehen. Immerhin hatte er die österreichische Nationalmannschaft von 2008 bis 2010 trainiert. Der 41-Jährige kennt viele der Spieler aus dem Effeff und bezeichnet deren heutigen isländischen Coach Patrekur Johanesson als "einen meiner besten Kumpels". "Es wird für mich deswegen ein spezielles Spiel, aber auch ein sehr schönes", sagte Sigurdsson.

Vor allem dürfte die Partie in der rappelvollen Eissporthalle (5500 Zuschauer) von Wien aber zum ersten Stresstest für ihn und seine neue formierte Mannschaft werden. Nach den beiden Testspielen gegen die Schweiz (Sieg und Remis) und der besseren Trainingseinheit gegen Finnland wartet mit dem EM-Elften erstmals ein Gegner mit internationalem Format.

2011 nur Unentschieden

"Wenn wir das Spiel positiv gestalten können, wäre es ein riesiger Schritt", sagte Gensheimer voller Zuversicht. Neue Unruhe kann der zuletzt arg gebeutelte Weltmeister von 2007 elf Wochen vor der Weltmeisterschaft in Katar nicht gebrauchen.

Doch Deutschland ist gewarnt: In der EM-Qualifikation 2011 reichte es gegen beherzt aufspielende Österreicher trotz Heimvorteils in Göppingen nur zu einem Unentschieden.

Und auch für Sonntag versprechen die mit Bundesliga-Spielern gespickten Nachbarn einen heißen Tanz. "Ich hoffe natürlich auf einen Sieg", sagte Rechtsaußen Robert Weber vom SC Magdeburg. Trotz des Ausfalls von Spielmacher Viktor Szilagyi ist sich der Torjäger sicher: "Die Chance auf zwei Punkte ist da."

Dafür bedarf es allerdings einer deutlichen Leistungssteigerung: Zum Quali-Auftakt hatte Österreich unter der Woche eine herbe 16:27-Klatsche in Spanien einstecken müssen.

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