Flensburg im Final Four, Löwen raus

SID
Anders Eggert hat beim entscheidenden Siebenmeter die Nerven bewahrt
© getty

Final-Four-Ticket für die SG Flensburg-Handewitt, bitteres Viertelfinal-Aus für die Rhein-Neckar Löwen: Während Handball-Vizemeister Flensburg das Halbfinale der Champions League erreicht hat, verspielte der Bundesliga-Tabellenführer beim Top-Favoriten FC Barcelona den 38:31-Vorsprung aus dem Hinspiel. Die Löwen verloren beim spanischen Meister im Viertelfinal-Rückspiel mit 24:31 (11:15), damit fehlte ihnen am Ende nur ein Treffer.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Flensburg sicherte sich derweil nach einem Krimi die Eintrittskarte für das Final Four in Köln (31. Mai/1. Juni). Die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes unterlag zwar im Rückspiel beim mazedonischen Meister HC Vardar Skopje mit 25:27 (15:10), darf nach dem 24:22 im ersten Vergleich dank der höheren Zahl der Auswärtstore aber weiter vom größten Triumph in der Vereinsgeschichte träumen.

Anders Eggert verwandelte elf Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Siebenmeter für die SG. Es war der siebte Treffer des dänischen Nationalspielers.

Der deutsche Rekordchampion THW Kiel geht unterdessen mit einem beruhigenden Polster nach dem 31:21-Auswärtssieg ins Rückspiel am Sonntag gegen HC Metalurg Skopje. Bereits sicher im Final Four steht der ungarische Meister MKB Veszprem nach zwei Siegen gegen den französischen Topklub PSG Handball.

Die Löwen kamen in Barcelona zunächst gut ins Spiel und behielten in der Anfangsphase trotz der hitzigen Atmosphäre kühlen Kopf. Der Lohn war eine 10:9-Führung in der 23. Minute. Doch in den letzten sieben Minuten vor der Pause schlichen sich immer mehr Unkonzentriertheiten ins Spiel der Gäste ein, die von Barcelona eiskalt bestraft wurden.

Karabatic treibt Barca an

Angetrieben vom ehemaligen Welthandballer Nikola Karabatic setzte sich die Startruppe aus Spanien etwas ab, den Löwen fiel im Angriff hingegen nicht viel ein. Beim 16:22 (46.) drohten die Löwen das Spiel endgültig aus der Hand zu geben, doch dank einiger starker Paraden von Torhüter Niklas Landin kamen die Löwen noch einmal auf 21:24 heran. In der Schlussphase setzte sich Barcelona dank der individuellen Stärke aber durch.

Flensburg ging derweil im Hexenkessel von Skopje vor 6963 Zuschauern zunächst konzentriert zu Werke. Nach 20 Minuten hatte sich das Vranjes-Team einen 10:6-Vorsprung erarbeitet. Auch in der Folge stand die Deckung des Champions-League-Finalisten von 2004 und 2007 sicher, im Angriff fanden die Gäste immer wieder Lösungen gegen Skopje, das im Achtelfinale überraschend Titelverteidiger HSV Hamburg ausgeschaltet hatte.

Doch nach 40 Minuten kippte die Begegnung. Angetrieben vom Publikum fanden die Gastgeber zurück ins Spiel, Flensburg leistete sich immer mehr Ballverluste und Fehlwürfe. So zog Skopje nach dem Ausgleich (19:19/45.) auf 24:20 (53.) davon. Doch Flensburg kämpfte sich wieder heran, Eggert behielt am Ende die Nerven.

Die Auslosung der Halbfinals findet am Dienstag in Köln statt. Die Teilnehmer des Final Four haben bereits eine Antrittsprämie von 100.000 Euro sicher.

Die EHF Champions League im Überblick

Artikel und Videos zum Thema