Kiel mit Zittersieg, Berlin Zweiter

SID
Filip Jicha und seine Zebras sind nach fünf Spieltagen noch ungeschlagen
© getty

Kiel hat durch einen knappen Erfolg gegen Wetzlar die Tabellenführung der HBL und die weiße Weste bewahrt. Die Füchse Berlin sind nach dem klaren Sieg über Minden Zweiter. Der HSV Hamburg hat endlich das ersehnte positive Punktekonto.

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Füchse Berlin - GWD Minden 32:25 (15:12)

Tore: Igropulo (6), Richwien (6), Nielsen (4), Horak (3), Petersen (3), Fernandez (2), Jaszka (2), Löffler (2), Wiede (2), Christophersen (1), Spoljaric (1) für Berlin. Steinert (8), Bilbija (4), Kunkel (4), Südmeier (3), Svitlica (3), Tesch (2), Fuchs (1) für Minden.

In der Hauptstadt haben die Mindener noch nie gewonnen, und auch diesmal mussten sie die Reise zurück nach Ostwestfalen ohne Punkte im Gepäck antreten. Angesichts der sportlichen Voraussetzungen war das keine Sensation, denn dass die Füchse an Tabellenführer THW Kiel dranbleiben würden, durfte beim Duell gegen die erst mit einem Sieg nach Berlin gekommenen Mindener erwartet werden.

Bis kurz vor der Pause konnten die Gäste, die nie führten, den Rückstand bei zwei Toren halten, zur Halbzeit stand es 15:12. Doch trotz insgesamt acht Toren von Mindens Christoph Steinert aus dem Rückraum zogen die Füchse nach und nach davon. Konstantin Igropulo und Markus Richwien waren je sechsmal für die Gastgeber erfolgreich. Beide Teams haben nun elf Tage Zeit, um sich zu erholen, bevor für die Füchse das Spitzenspiel in Flensburg ansteht und Minden den Überraschungsaufsteiger Bergischer HC empfängt.

TuS Nettelstedt-Lübbecke - SG Flensburg-Handewitt 25:29 (16:13)

Tore: Wilke (6), Pajovic (5), Niemeyer (4), Remer (3), Schöngarth (3), Schubert (3), Loke (1) für Lübbecke. Glandorf (6), Eggert (5), Mogensen (5), Svan (4), Gottfridsson (3), Weinhold (3), Heinl (2), Nenadic (1) für Flensburg.

"Wir müssen jetzt mal eine Linie finden und nicht so schwanken in unseren Leistungen", hatte Dirk Beuchler, der Trainer der zuletzt zwischen Genie und Wahnsinn pendelnden TuS Nettelstedt-Lübbecke vor dem Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt laut "handball-world.com" gefordert. Doch das gelang seinem Team ohne den verletzten Drago Vukovic in der heimischen Kreissporthalle nicht.

Zwar hatte Lübbecke nach zehn Minuten bereits einen Vier-Tore-Vorsprung herausgeworfen, Flensburg konnte diesen jedoch, angeführt von Holger Glandorf, schnell wieder egalisieren. Nachdem Jacob Heinl (21.) zum 10:10 ausgeglichen hatte, waren allerdings die Hausherren wieder am Drücker. Lübbecke setzte zu einem Zwischensprint an, durch den sie sich erneut mit 14:10 absetzten und letztlich eine 16:13-Führung in die Pause retteten.

Nach dem Seitenwechsel übernahm dann aber die SG Flensburg-Handewitt mehr und mehr die Kontrolle über die Partie und führte nach 51 Minuten mit 25:22. Den Vorsprung bauten die Gäste gegen nun völlig von der Ideallinie abgekommenen Hausherren trotz der Roten Karte für Kreisläufer Jacob Heinl (52.) am Ende auf vier Tore aus und feierten mit dem 29:25-Auswärtstriumph nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge gegen Magdeburg und die Rhein-Neckar-Löwen wieder ein Erfolgserlebnis.

THW Kiel - HSG Wetzlar 26:25 (11:14)

Tore: Jicha (8), Vujin (7), Toft Hansen (3), Schmidt (2), Sprenger (2), Jallouz (1), Klein (1), Palmarsson (1), Sigurdsson (1) für Kiel. Tönnessen (8), Hahn (6), Fäth (2), Klesniks (2), Krause (2), Rompf (2), Weber (2), Balic (1) für Wetzlar

Eine unerwartet dramatische Schlussphase erlebten 10.250 Fans in der Kieler Arena beim Spiel gegen den krassen Außenseiter aus Mittelhessen. Wetzlar, das zur Pause mit drei Toren geführt hatte, lag über weite Strecken der zweiten Spielhälfte mit zwei bis drei Toren Unterschied zurück. Dann glichen die Gäste 23 Sekunden vor dem Ende zum 25:25 aus und standen kurz vor ihrem überhaupt erst zweiten Punktgewinn in Kiel.

Das Tor war jedoch mit sieben Feldspielern erzielt werden, und Keeper-Neuzugang Jose Hombrados, 41 Jahre alt, war noch nicht wieder in seinem Kasten, als Kiel anwarf. Watzlars Superstar Ivano Balic verhinderte einen Treffer ins leere Tor mit einem Foul an Filip Jicha - und flog vom Platz. Kiel spielte die folgende Überzahl cool aus und gewann das Zitterspiel am Ende mit einem einzigen Tor Unterschied. Die Zebras bleiben ungeschlagen, Wetzlar mit nur zwei Punkten am Tabellenende.

HSV Hamburg - VfL Gummersbach 34:29 (15:16)

Tore: Lindberg (8), Duvnjak (7), Mahe (7), Toft Hansen (4), Lackovic (2), Pfahl (2), Reixach (2), Dominikovich (1), Markovich (1) für Hamburg. Putics (6), Santos (6), Gaubatz (5), Bult (2), Larsson (2), Kopco (2), Schröder (2), von Gruchalla (2), Larsson (1), Schroeder (1) für Gummersbach.

Den Zuschauern in der O2-World bot sich bis in die Schlussminuten ein spannender Schlagabtausch zwischen den ohne die verletzten Pascal Hens und Andreas Nilsson angetretene HSV Hamburg und den Gästen aus Gummersbach, die angeführt von Barna Putics den Hausherren in der ersten Halbzeit letztlich einen kleinen Schritt voraus waren und mit einem knappen 16:15 in die Pause gingen.

Doch nach dem Seitenwechsel wurden die Hamburger zielsicherer, schlossen nach 38 Minuten durch Adrian Pfahl einen 4:1-Zwischensprint zur 19:18-Führung ab und bauten ihren Vorsprung in der Folge auf 26:22 aus. Gummersbach kam zwar noch einmal heran, doch Jogi Bitter hielt seinem Team die Führung fest. Bei 28:26 parierte der Torhüter einen Siebenmeter von Raul Santos, bei 29:27 wehrte er einen Wurf von Michal Kopco ab.

Offensiv schossen dann Domagoj Duvnjak mit seinem siebten Treffer, Andreas Schröder per Siebenmeter und Pfahl mit seinem zweiten Tor des Abends am Ende einen deutlichen 34:29-Sieg, der dem HSV Hamburg erstmals in dieser Saison mit 6:4 ein positives Punktekonto bescherte.

TBV Lemgo - FA Göppingen 32:34 (16:21)

Tore: Hermann (9), Herth (7), Lönn (5), Kehrmann (4), Bechtloff (2), Pekeler (2), Lemke (1), Schneider (1), Zieker (1) für Lemgo. Rnic (11), Kraus (5), Schiller (4), Schöne (4), Lobedank (3), Oprea (3), Späth (3), Kneule (1) für Göppingen.

Die weiteren Spiele:

TV Emsdetten - ThSV Eisenach (Sa., 19.00 Uhr)

TSV Hannover-Burgdorf - HBW Balingen (Sa., 19.00 Uhr)

Bergischer HC - MT Melsungen (Sa., 19.00 Uhr)

SC Magdeburg - Rhein-Neckar Löwen (So., 17.15 Uhr)

Der 6. Spieltag im Überblick