Stenzel: "Der Bundestrainer muss weg"

SID
Nach dem Verpassen der Europameisterschaft ist Martin Heuberger enormer Kritik ausgesetzt
© getty

Nach dem Scheitern in der Qualifikation für die Handball-Europameisterschaft 2014 schwindet der Rückhalt für Martin Heuberger (49). Vor allem Stefan Kretzschmar und Vlado Stenzel haben sich auf den Bundestrainer eingeschossen.

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Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar (40) hat dem Bundestrainer den Rücktritt nahegelegt. "Er ist nicht der Alleinschuldige. Aber die Nationalmannschaft hat jetzt zweimal versagt, als es darauf ankam. Da muss sich auch der Bundestrainer fragen lassen, ob er noch der Richtige ist", sagte Kretzschmar der Tageszeitung "Die Welt".

Stenzel: "Er kann es nicht"

Trainer-Legende Vlado Stenzel (79) ging sogar einen Schritt weiter und forderte: "Bundestrainer Martin Heuberger muss weg. Er kann es nicht."

Ein deutscher Bundestrainer müsse "fünfmal so viel wissen wie die Spieler, die er trainiert. Sonst folgen sie ihm nicht, selbst wenn sie es wollten", sagte Stenzel, der die DHB-Auswahl 1978 zum WM-Titel geführt hatte, bei "Sport Bild plus".

Heuberger, der mit den DHB-Nachwuchs-Teams viele Erfolge gefeiert hat, fehle einfach die Klasse für den Männerbereich: "Der Unterschied zwischen der Arbeit mit der Jugend und der Arbeit mit der A-Nationalmannschaft ist so groß wie der Unterschied zwischen einem See und einem Meer."

Kretzschmar: "Die fahren erst mal in Urlaub"

Laut Kretzschmar erlebt der deutsche Handball derzeit "seine größte Krise überhaupt". Dennoch zögere die Verbandsspitze um den scheidenden DHB-Präsident Ulrich Strombach, die nötigen harten Entscheidungen zu treffen.

"Wir sind am Boden. Und was machen die Verantwortlichen? Die fahren jetzt erst mal in den Urlaub und setzen sich vermutlich erst im August zusammen, um über Konsequenzen aus dem Debakel zu beraten", sagte er: "Die Motivation der Verantwortlichen, jetzt noch unangenehme Entscheidungen zu treffen, tendiert doch gen Null. Das ist eine unerträgliche Situation und zeigt, wie mies die Außendarstellung des Verbandes derzeit ist."

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