Hexenkessel auf Sparflamme

SID
Das Hinspiel entschieden die Füchse Berlin in der eigenen Halle mit 32:30 für sich
© Getty

Es wirkte wie ein Hilferuf. "Wir brauchen euch!", stand auf dem Transparent, das die Spieler des HSV Hamburg am vergangenen Mittwoch nach dem umkämpften Sieg gegen Hannover vor ihren Fans entrollten. Am Sonntag (17.15 Uhr) im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den Bundesligarivalen Füchse Berlin will sich das Team zum Sieg brüllen lassen.

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Der Druck ist riesig. Für die Mannschaft und für Martin Schwalb. Vor dem Hinspiel hatte der Meistertrainer sein Präsidentenamt erst einmal ruhen lassen und war auf die Bank zurückgekehrt. Der 48-Jährige will in den kommenden Wochen retten, was noch zu retten ist.

Doch auch mit Schwalb an der Seitenlinie verlor man bei den Füchsen 30:32. Nun ist der HSV im zweiten Duell mit den Berlinern zu einem Sieg mit mindestens drei Tore Vorsprung verdammt - sonst wäre in der laufenden Saison schon der zweite Titeltraum geplatzt.

Erst 7.100 Karten verkauft

Ob die Fans der Mannschaft noch folgen oder gar vorangehen, scheint fraglich. Am Freitag waren erst 7.100 der gut 13.000 Karten für das Spiel verkauft. Der von Schwalb erhoffte "Hexenkessel" droht allenfalls auf Sparflamme zu brodeln.

Das Freizeitangebot in der Hansestadt ist groß, das Wetter derzeit gut, dazu die zuletzt oft mäßigen Leistungen des Teams - ein Zuschauermagnet ist der HSV offenbar nicht mehr. In den vergangenen Monaten wurde zu viel Kredit verspielt.

Tabellenführer THW Kiel ist in der Bundesliga schon seit einer gefühlten Ewigkeit uneinholbar enteilt. Sogar um die erneute Qualifikation für die Champions League muss der momentan nur viertplatzierte HSV zittern.

Füchse-Manager stapelt tief

Sollte man am Sonntag gegen die Füchse aus dem laufenden Wettbewerb der Königklasse ausscheiden, bliebe allein die Hoffnung auf den Sieg im DHB-Pokal. Beim Final Four Anfang Mai treffen die Hamburger aber schon im Halbfinale auf die derzeit unbezwingbar erscheinenden Kieler.

Bei den Berlinern stapelt man derweil trotz der guten Ausgangsposition und der Probleme beim HSV weiter tief und erklärt sich selbst zum Außenseiter. "Wir sind gut drauf, auch wenn der HSV der klare Favorit ist", sagt Füchse-Manager Bob Hanning.

"Wenn sich Hamburg eine Schwächephase leistet, sind wir in der Lage, gegen solch ein Team auch auswärts zu bestehen. Ich würde mich freuen, wenn wir das 'Wunder von Berlin' weiter leben lassen können."

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