Der Meister ist nur Außenseiter

Von dapd
Das Team von THW-Trainer Alfred Gislason geht als Favorit in den Supercup
© Getty

Es ist Jahr für Jahr das gleiche Bild: Der deutsche Handball-Dominator THW Kiel trifft auf den hartnäckigen Herausforderer HSV Hamburg - aber nur auf den ersten Blick. Tatsächlich spielen die beiden Mannschaften am Dienstag in der Münchner Olympiahalle bereits zum vierten Mal in Serie den DHB-Supercup aus.

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Die Vorzeichen sind dabei aber zum ersten Mal umgekehrt: Rekordmeister und Pokalsieger Kiel fordert den amtierenden Meister Hamburg, der vorige Saison erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel feiern durfte.

Favorit vor dem 18. Supercup ist aber dennoch Kiel, das mit insgesamt fünf Titeln auch in diesem Wettbewerb der Rekordsieger ist. Ohne Niederlage bestritten sie ihre bisherige Vorbereitung auf die am kommenden Wochenende beginnende Bundesliga-Saison.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich bisher gesehen habe", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Wir sind sehr gut eingespielt, das ist in dieser frühen Phase unser großer Vorteil." Denn erstmals seit 23 Jahren gehen die Kieler mit einem unveränderten Kader in die Saison.

Kiel gegen den HSV - wie der Clasico Real gegen Barcelona

Einzige "Zugänge" wie Gislason sie nennt, sind Kim Andersson und Daniel Narcisse, die vorige Saison kaum zum Einsatz kamen und nach langen Verletzungspausen nun zurückkehren.

Ganz anders sieht es beim HSV Hamburg aus: Krzysztof Lijewski ist zu den Rhein-Neckar Löwen gewechselt, verletzungsbedingt fehlen zudem Neuzugang Oscar Carlen, Nationalspieler Michael Kraus sowie wohl auch Guillaume Gille und Marcin Lijewski.

Einen Wechsel gab es auch auf der Trainerbank: Martin Schwalb wurde zum Präsidenten befördert; Per Carlen übernahm an der Seitenlinie und freut sich auf das erste Kräftemessen: "Ein Duell gegen den Kiel ist so etwas wie der Clasico Real Madrid gegen den FC Barcelona im Fußball", sagt der Schwede.

Bundesliga startet am Wochenende

Trotz der Veränderungen und Verletzungssorgen gilt das Ziel dem dritten Supercup-Triumph in Serie, denn die Hamburger haben nach der Meisterschaft im Mai Blut geleckt.

"Wir sind hungrig auf weitere Titel. Unser Ziel muss es sein, in jeder Saison anzugreifen", sagt Nationalspieler Pascal Hens, der in dieser Saison auf jeden Fall "wieder feiern und etwas in die Luft recken" möchte.

Am Dienstagabend hat er die erste Chance dazu im Duell mit dem wohl größten Verfolger in der Bundesliga. Die startet für den HSV am Samstag gegen den TuS N-Lübbecke. Die Kieler empfangen einen Tag später im Schleswig-Holstein-Derby die SG Flensburg-Handewitt.

Der 1. Spieltag der Bundesliga

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