Franzosen feiern Titel überschwänglich

SID
Nikola Karabatic (l.) und Daniel Narcisse feiern ihre Goldmedaille
© Getty

Nach dem Titelgewinn der Franzosen bei der Handball-WM ist ganz Frankreich voller Euphorie. Auch die Helden feiern sich selbst und richten den Blick auf bevorstehende Aufgaben. Beim Verlierer Kroatien währte die Trauer nur kurz. 100.000 Menschen feierten den zweiten Platz. Doch das Team um Star Ivano Balic muss sich wohl bald an einen neuen Trainer gewöhnen: Lino Cervar steht vor dem Aus.

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Als Kapitän Jerome Fernandez den Weltpokal in die Höhe reckte und die französischen Handballer lautstark "We are the Champions" anstimmten, hatte der kroatische Superstar Ivano Balic seine Silbermedaille bereits abgegeben.

Tief enttäuscht hatte sich der Spielmacher die Plakette nach der 19:24-Finalniederlage bei der Siegerehrung in der Arena Zagreb nicht einmal umgehängt, sondern gleich seinem siebenjährigen Sohn Dino geschenkt.

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"Nicht trauern, wir haben Silber"

Die ganze kroatische Nation war auf den WM-Titel programmiert - am Ende musste man die Überlegenheit der Franzosen anerkennen. Daher war die Trauer beim WM-Gastgeber auch schnell wieder überwunden. Am späten Sonntagabend feierten rund 100.000 Fans ihre Handball-Helden auf einer Bühne in der Innenstadt als hätten sie Gold geholt.

"Nicht trauern, wir haben Silber", titelte die Tageszeitung "Jutarnji List". Auch Nationaltrainer Lino Cervar richtete den Blick nach vorne: "Jetzt sind wir enttäuscht, aber bald können wir uns über Silber freuen."

Cervars Zukunft als Nationaltrainer ungewiss

Ob Cervar allerdings eine Zukunft als Nationaltrainer hat, ist äußerst ungewiss. Das Verhältnis zu der Mehrzahl seiner Spieler ist gestört. Stars wie Balic, der Hamburger Blazenko Lackovic und Igor Vori lassen sich von Cervar schon lange nichts mehr sagen.

Diese Probleme haben die Franzosen nicht. Dem dritten WM-Titel nach 1995 und 2001 folgte eine lange Party und kurze Nacht. "Die Feier haben wir uns verdient. Fünf Monate nach dem Olympiasieg sind wir Weltmeister geworden. Wir haben Geschichte geschrieben", meinte Thierry Omeyer.

Omeyer bester Keeper der WM

Der Kieler wurde als bester Torhüter der WM ausgezeichnet und hatte im lange hart umkämpften Finale mit zahlreichen Glanzparaden großen Anteil am Erfolg. Gemeinsam mit der Mannschaft flog Omeyer am Montagmorgen nach Paris, wo die Feierlichkeiten fortgesetzt wurden.

Die französische Mannschaft habe ihre eindrucksvolle Siegesliste fortgeschrieben und dem Olympiasieg in einem außergewöhnlich intensiven Finale den dritten WM-Titel hinzugefügt, so Staatspräsident Nicolas Sarkozy.

Welthandballer Nikola Karabatic kündigte unterdessen gleich weitere Großtaten an. "So ein Titel bleibt für immer. Aber ich will mehr und mit Kiel jetzt Champions League, Meisterschaft und Pokal holen", so der Rückraumstar.

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