Vor 30 Jahren ging der Stern auf

SID
Bernhard Langer gewann 1985 erstmals in Augusta
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Vor 30 Jahren ging sein Stern auf: 1985 gewann Bernhard Langer erstmals beim US Masters in Augusta und löste damit in Deutschland einen Golf-Boom aus.

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Bernhard Langer und das US Masters - das ist auch eine Geschichte von der Entdeckung der Leidenschaft. Rückblende: Man schreibt das Jahr 1985. Golf fristet in Deutschland ein Mauerblümchendasein.

Es gibt 214 Klubs und 71.862 Spieler, in den Medien findet der Sport nicht statt. Dies ändert sich an jenem 14. April schlagartig, als ein blonder Maurersohn aus Anhausen mit seinem unerwarteten Triumph beim US Masters in Augusta sein eigenes Denkmal errichtet.

"Ein Traum ist damals für mich wahr geworden. Das Masters 1985 war sicherlich einer der wichtigsten Meilensteine in meiner Karriere. Das ist der Traum eines jeden Spielers und wenn man ihn erreicht hat, bringt es dich auf ein anderes Level", sagt Langer, der für seinen Sport das werden sollte, was Boris Becker für das Tennis oder Michael Schumacher für die Formel 1 bedeutet.

Erfolg sorgt für Aufschwung

Nicht nur für den damals 27-Jährigen, auch für den Deutschen Golf-Verband (DGV) erfüllte sich ein Traum. Endlich hatte der Sport ein Gesicht. 30 Jahre später sind die Zahlen ein klarer Beweis für den Aufschwung, der vor allem dem Schwaben zuzuschreiben ist. Ende 2014 gab es 728 Klubs mit 639.137 DGV-Mitgliedern. Damit ist der DGV der zehntgrößte deutsche Sportverband.

Bernhard Langer wurde sogar zur Nummer eins. Als am 7. April 1996 die erste Weltrangliste veröffentlicht wurde, stand sein Name ganz oben. Drei Wochen lang führte er die Branche an und jahrzehntelang mischte er oben mit.

Am Donnerstag schlägt Bernhard Langer bereits zum 32. Mal seit seiner Premiere 1982 in der "Kathedrale des Golf" ab: "Augusta ist einfach ein Traum. Ich habe hier so viele schöne Momente erlebt, das werde ich sicherlich nie vergessen."

Damit meint Langer nicht nur seine Siege 1985 und acht Jahre später. "Ich freue mich immer besonders auf das Champions Dinner", sagt Langer. Immer dienstags lädt der Titelverteidiger, Zutritt haben nur ehemalige Sieger.

"Es ist schon etwas Besonderes, wenn man die alten Größen wie Gary Player, Ray Floyd und Tom Watson wiedersieht", sagt Langer, der schon Bewirtungspläne für den Fall seines dritten Triumphes hat: "1986 habe ich ein typisch deutsches Menü serviert und nach dem Sieg 1993 ein Thanksgiving Dinner mit Truthahn. Beim nächsten Sieg würde ich ein internationales Menü wählen."

Achter Platz im Vorjahr

Dass Langer in Augusta immer noch zu Besonderem fähig ist, bewies im Vorjahr mit Platz acht. Es war sein neuntes Top-10-Resultat. Seine Gewinnsumme allein an der Magnolia Lane beträgt 1.754.818 Millionen Dollar, in seiner Karriere sind es viele Millionen mehr.

Kein Wunder also, dass auch Deutschlands derzeit bester Golfer Martin Kaymer zu Langer aufblickt. "Er ist so unfassbar erfahren - und hat immer ein offenes Ohr. Das ist sehr hilfreich", sagte Kaymer.

Ohnehin hat es Langer vor allem wegen seiner bescheidenen Art geschafft, sich in den USA den Respekt seiner Konkurrenten und der Fans zu erarbeiten. Seinen zweiten Wohnsitz gemeinsam mit Ehefrau Vikki und den vier Kindern hat er schon vor langer Zeit in Orlando/Florida aufgeschlagen. 2002 wurde er in die Hall of Fame aufgenommen, weltweit hat er inzwischen mehr als 90 Erfolge errungen. Mit etwas Glück könnte in dieser Woche ein weiterer folgen.

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