Kaymer verpasst Match-Play-Titel

Von SPOX
Martin Kaymer verlor das Finale der Match Play Championship gegen Luke Donald
© Getty

Martin Kaymer ist die neue Nummer eins der Welt, aber die Match Play Championship in Arizona konnte der Deutsche nicht gewinnen. Dafür war der Engländer Luke Donald im Finale zu stark. Donald besiegte Kaymer 3 und 2.

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Durch seinen Halbfinal-Sieg gegen Bubba Watson stand schon fest, dass Martin Kaymer als zweiter Deutscher nach Bernhard Langer 1986 den Golf-Thron besteigen würde, aber der 26-Jährige wollte die Übernahme der Spitzenposition natürlich noch mit einem Sieg bei der Match Play Championship krönen.

Doch schon am ersten Loch deutete sich an, dass es nicht Kaymers Tag werden sollte. Kaymer hatte eine gute Birdie-Chance, um gleich in Führung zu gehen, konnte seinen Putt aber nicht lochen. An der 2 schlug dann Donald zum ersten Mal zu.

Sowohl der Engländer als auch der Deutsche hatten auf dem ersten Par 5 im Ritz Carlton Golf Club Birdie-Chancen aus ähnlicher Distanz (5-6 Meter), aber während Kaymer erneut verpasste, lochte Donald und ging früh 1 auf.

Donald mit besserem Start

Nachdem beide an der 3 ihr Par retteten, fabrizierte Kaymer an der 4 einen famosen Annäherungsschlag und erarbeitete sich die nächste Top-Birdie-Chance. Sein Problem: Donald hatte die passende Antwort parat und packte einen noch besseren Schlag aus. Als Kaymers Putter kalt blieb und auch der nächste Birdie-Versuch sein Ziel verfehlte, lag der Deutsche schon 2 down.

Und als Kaymer dann auch noch sofort an der 5 seinen Abschlag nach links in einen Busch verzog und einen Strafschlag kassierte, ging das nächste Loch weg. Donald lag bereits 3 auf - es lief überhaupt nicht für Kaymer.

Die neue Nummer eins brauchte jetzt dringend einen Lochgewinn. Und an der 6 war es dann soweit. Dank eines Bogeys von Donald reichte Kaymer das Par, um auf 2 down zu verkürzen. Das Kaymer-Comeback war gestartet. Mit einem Birdie an der 8 holte sich Kaymer das nächste Loch - und an der 9 sollte er das Match dann sogar wieder ausgleichen.

Und das mit einem Bogey! Denn Donald machte vielleicht seinen einzigen wirklichen katastrophalen Schlag in der gesamten Woche, musste einen Strafschlag in Kauf nehmen und ging mit einem Triple-Bogey vom Grün.

Kaymer vergibt zu viele Chancen

Das Momentum war vor den zweiten Neun jetzt bei Kaymer, der an der 10 dann auch fast in Führung ging. Donalds Probleme gingen weiter, während Kaymer eine Birdie-Chance hatte. Aber da sich Donald mit einem überragenden Chip aus einer schwierigen Situation befreite und Kaymers Putt knapp rechts am Loch vorbei strich, blieb das Match All Square.

Es ging auf die 11. Bahn. Eine Bahn, die das Match wieder zugunsten von Donald drehen sollte. Beide spielten auf dem langen Par 5 exzellente dritte Schläge, aber wieder war es nur Donald, der seine Birdie-Chance auch nutzte. Kaymer verschob dagegen seinen kurzen Birdie-Putt. Es war ein ganz bitterer Fehler.

An der 12 notierte Kaymer nach einem nach rechts verzogenen Abschlag nur das Bogey und schenkte Donald ein weiteres Loch. Der Engländer lag nun wieder 2 auf. Nachdem beide an der 13 ein Birdie und an der 14 ein Par auf die Scorekarte schrieben, vergab Kaymer an der 15 seine letzte Chance, um im Match zu bleiben.

Donalds Birdie am kurzen Par 4 war nach einem genialen Chip geschenkt, Kaymer musste jetzt wenigstens nachziehen, aber wieder machte sein Putter nicht mit. Der nächste kurze Birdie-Putt wollte nicht fallen, sodass Donald bei nur noch drei verbleibenden Löchern 3 auf lag.

Donald dominiert die ganze Woche

Kaymer hätte jetzt alle drei Löcher gewinnen müssen, um am Leben zu bleiben, aber jeden Comeback-Gedanken machte Donald mit einem hervorragenden Tee-Shot an der 16 zunichte. Kaymer gelang am Par 3 zwar auch noch mal ein guter Abschlag, aber als auch sein nächster Birdie-Putt nicht den Weg ins Loch fand, war die Sache durch.

Donald legte seinen Putt ans Loch, dann war das Match vorbei. Der Engländer siegte 3 und 2 und feierte den fünften US-PGA-Tour-Sieg seiner Karriere. Durch seinen Sieg verbessert sich Donald, der für seinen Erfolg 1,4 Millionen Dollar kassierte, außerdem auf Rang drei der Weltrangliste.

Donald ist der absolut verdiente Sieger. In sechs Matches und insgesamt 89 absolvierten Löchern lag er nicht ein einziges Mal hinten. Nicht ein einziges Mal. Er musste auch nicht ein Mal das 18. Loch spielen, weil seine Siege immer schon vorher feststanden.

Europa dominiert die Golf-Welt

"Es hätte für mich nicht besser laufen können. Ich bin immer relativ stressfrei durchgekommen. Ich habe einfach solide gespielt in dieser Woche. Es fühlt sich gut an, diesen Titel zu gewinnen", meinte Donald.

Kaymer zeigte sich als fairer Verlierer: "Luke ist ein sehr tougher Gegner. Und ich habe einfach nicht so gut gespielt wie in den letzten Tagen."

Kaymer, der als Zweiter noch 850.000 Dollar Preisgeld erhielt, wird die Niederlage so leicht verschmerzen können wie noch nie. Ab Montag ist er die neue Nummer eins der Welt. Im Übrigen auch erwähnenswert: Zum ersten Mal seit 1992 werden die ersten vier Plätze alle von Europäern belegt. Martin Kaymer. Lee Westwood. Luke Donald. Graeme McDowell.

Im Match um Platz drei setzte sich Matt Kuchar in einem rein amerikanischen Duell mit 2 und 1 gegen Bubba Watson durch.

Der Stand in der Golf-Weltrangliste

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