FC St. Pauli - HSV 3:2: Nächste Schmach für die Rothosen - St. Pauli wieder Derbysieger

Von SID
Der Jubel der Spieler des FC St. Pauli während des Stadtderbys gegen den HSV
© getty

Mit der nächsten Pleite im Derby beim FC St. Pauli hat der HSV seinen Saisonstart gehörig vergeigt. Unter Neutrainer Tim Walter läuft noch nicht viel zusammen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Während die Derbysieger um den neuen Kiez-König Simon Makienok die ein oder andere "Knolle in die Hand" nehmen sollten, also ein kühles Pils, mussten sich Kapitän Sebastian Schonlau und Co. vom Hamburger SV von den eigenen Fans beschimpfen lassen. Wild gestikulierend brüllte der eigene Anhang nach dem 2:3 (1:1) auf die Mannschaft ein, die nächste Derbypleite war nur schwer zu ertragen.

"Mir tut es persönlich leid für die Fans", sagte der neue HSV-Trainer Tim Walter und bat nach der vierten Schmach aus den letzten fünf Hamburger Derbys fast schon um Entschuldigung: "Weil wir unsere Farben nicht so vertreten haben, wie wir es hätten tun sollen."

Nach dem zuletzt wieder einmal verpassten Aufstieg sollte der HSV unter Walter aggressiv, aktiv und offensiv agieren, am Millerntor spielten sie aber behäbig, teils konfus und wieder einmal leicht ausrechenbar. Vier Punkte aus den ersten drei Spielen sind für die Ansprüche bei dem vermeintlich viel größeren Klub von der Elbe viel zu wenig, noch mehr schmerzt aber die nächste Blamage gegen den unbeliebten Nachbarn. Die 700 zugelassenen HSV-Fans unter den 10.700 Zuschauern am Millerntor waren jedenfalls richtig sauer. "Das tut einfach richtig weh", sagte Schonlau.

St. Pauli lässt "die Sau raus"

Makienok und Co. konnten ihr Glück hingegen kaum fassen. "Es ist ein Traum. Ein Derbysieg, das ist das beste Gefühl", sagte der Däne bei Sky, nachdem er die Kiezkicker mit seinem Doppelpack (56. und 58.) zumindest für ein paar Stunden an die Tabellenspitze der 2. Liga geschossen hatte. St. Pauli spielte nicht überragend, aber mit viel Herz, Willen und gut organisiert. Das reichte, weil auch der junge Finn Ole Becker (27.) einen guten Tag erwischte gegen den mauen HSV. Für die Rothosen trafen nur Sonny Kittel (43.) und Robert Glatzel (77.).

Und so hatte St. Paulis Trainer Timo Schultz hinterher "eine fette Bitte" an sein Team. Sie "sollen mal die Sau rauslassen", sagte er, natürlich alles "coronakonform", aber sie dürften sich ruhig einmal "gehen lassen". Dafür gab er seinen Derbysiegern auch den Samstag frei.

"Es ist eine wahnsinnige Energie in der Mannschaft", sagte Schultz, und vermutlich hat auch die Kulisse, die phasenweise an die Vor-Corona-Zeit erinnerte, St. Pauli so marschieren lassen. Die "Fans haben uns brutalst unterstützt", sagte Schultz: "Das ist ein riesiges Pfund für uns."

So schön die Stimmung im Stadion war, außerhalb sorgten die Fans auch für unschöne Szenen. Am Rande der Partie kam es vereinzelt zu Krawallen, mindestens zwei Polizisten wurden dabei verletzt.

2. Liga: Die Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.FC St. Pauli36:247
2.Karlsruher SC26:156
3.SSV Jahn Regensburg25:056
4.SG Dynamo Dresden24:134
5.Hamburger SV36:514
6.Schalke 0435:414
7.Werder Bremen24:314
8.1. FC Heidenheim22:114
9.FC Hansa Rostock24:313
9.Fortuna Düsseldorf24:313
11.FC Erzgebirge Aue31:103
12.1. FC Nürnberg22:202
12.SC Paderborn 0722:202
14.Hannover 9621:4-31
15.FC Ingolstadt21:5-40
16.SV Darmstadt 9820:5-50
16.SV Sandhausen20:5-50
18.Holstein Kiel20:6-60