Hrubesch heiß auf HSV-Debüt: "Wir leben noch"

SID
Hrubesch steht vor seinem Debüt auf der HSV-Bank.
© getty

Horst Hrubesch soll beim HSV noch für die Wende im Kampf um den Aufstieg sorgen. Am Montag beginnt der neue Trainer gegen Nürnberg seine fast aussichtslose Mission.

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"HSV", sangen die rund 50, 60 Fans am Sonntag nach dem Abschlusstraining in Richtung von Horst Hrubesch und Co,. sie klatschten aufmunternd. Und immer wieder: "HSV! HSV!" Einen Tag vor dem großen Debüt und dem "Finale" um den Aufstieg sorgte die Aktion nicht nur bei Hoffnungsträger Hrubesch für Gänsehaut.

"Danke an die Fans, das war eine super Unterstützung und hilft unseren Jungs bestimmt", sagte Hrubesch, der am Montag gegen den 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr) in seine fast aussichtslose Aufstiegs-Mission startet: "Man hat in den Gesichtern der Spieler die Freude gesehen und es hat gezeigt, dass wir eine Familie sind." Und die Klublegende versprach: Sein Team werde "kratzen, beißen, Gas geben".

Etwas anderes bleibt den Hamburgern auch gar nicht übrig. Fünf Spiele ist der Hinrundenmeister jetzt ohne Sieg, dem Tabellenfünften droht das Nicht-Aufstiegs-Triple. Doch davon will Hrubesch, das Kopfball-Ungeheuer von einst mit dem unbändigen Willen, nichts wissen. "Wir leben noch. Natürlich glauben wir noch daran", sagte der 70-Jährige.

Doch: Holstein Kiel hat als Dritter vier Punkte mehr - und immer noch ein Spiel weniger absolviert. Aber die SpVgg Greuther Fürth patzte auf Platz zwei zuletzt. Und mit einem Sieg kämen die Hamburger bis auf drei Punkte heran - außerdem haben die Kleeblätter mit Paderborn und Düsseldorf ein hartes Restprogramm.

HSV: Hrubesch hakt direkten Aufstieg ab

Auch für Hrubesch ist der direkte Aufstieg eher unrealistisch. "Wenn, dann wird es über die Relegation gehen", sagte die Klublegende. In den letzten drei regulären Saisonspielen (nach Nürnberg warten noch die Kellerkinder Osnabrück und Braunschweig) gehe es nun darum, "uns aus dem Mist, den wir uns eingebrockt haben, wieder herauszuziehen", sagte Hrubesch, der ausgerechnet im 100. Zweitligaspiel des HSV sein Trainer-Debüt bei den Hanseaten feiert. "Ich hätte es gerne vermieden", sagte er. Doch seinem Vorgänger Daniel Thioune trauten sie die Aufstiegs-Aufgabe nicht mehr zu. Nun muss Hrubesch retten, was kaum noch zu retten ist - die Rückkehr in die Bundesliga.

Einen größeren Namen als "Hotte", wie sie ihn an der Elbe liebevoll nennen, hat in Hamburg wohl nur Uwe Seeler. Europameister von 1980, Vizeweltmeister von 1982, dreimal deutscher Meister und einmal Europapokalsieger der Landesmeister mit dem HSV war er. Als Spieler wollte Hrubesch, er biss, krempelte die Ärmel hoch, trieb die Mannschaft an.

Und genau das soll der Talenteflüsterer jetzt im Endspurt beim HSV einbringen. Die Mannschaft werde "um jeden Quadratmeter kämpfen", sagte Hrubesch. Und: "Die Jungs haben eine gute Qualität, die wir wieder rauskitzeln müssen." Drei, maximal fünf Spiele mit der Relegation hat Hrubesch nun dafür Zeit. Ehe er nach der Saison wieder auf seinen Posten des Direktor Nachwuchs bei den Hamburgern zurückkehrt - dann soll sein HSV wieder Erstligist sein.