2. Bundesliga - Dynamo Dresdens Chris Löwe mit harter DFL-Kritik: "Das ist denen alles scheißegal!"

SID
Emotionaler Ausbruch nach dem Fast-Abstieg: Chris Löwe von Dynamo Dresden richtete deutliche Worte an die DFL und Geschäftsführer Christian Seifert.
© imago images / Halisch/rscp-photo/Pool

Der Abstieg von Dynamo Dresden ist kaum noch zu verhindern. Nach der Pleite in Kiel platzte Dynamo-Profi Chris Löwe unter Tränen der Kragen.

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Tränen, Wut und kaum noch eine Chance auf den Klassenerhalt: Für Dynamo Dresden gehen die Lichter in der 2. Bundesliga wohl bald aus, das Team scheint am Ende seiner Kräfte. Der Tabellenletzte verlor am Donnerstag auch bei Holstein Kiel mit 0:2 (0:1). Der Rückstand auf Relegationsrang 16 und den Karlsruher SC beträgt bei noch zwei ausstehenden Spielen fünf Punkte, zudem weist der KSC das deutlich bessere Torverhältnis auf.

Nach dem Spiel entlud sich der Frust über mittlerweile sieben Partien binnen 19 Tagen bei Dynamo-Profi Chris Löwe. "Wir reißen uns alle drei Tage den Arsch auf und baden das aus", schimpfte er bei Sky über den für Dresden nach dem Restart besonders engen Spielplan. "Eine Frage, die in dieser ganzen Sache noch nie gestellt worden ist: Wäre dasselbe mit Bayern München oder Borussia Dortmund passiert oder nur mit uns?", warf Löwe außerdem ein.

Dynamos Löwe über Seifert und DFL-Leute: "Sitzen in ihren 5000 Euro teuren Bürostühlen"

Mit Blick auf die DFL und Geschäftsführer Christian Seifert fügte er unter Tränen an: "Glauben Sie ehrlich, dass einer von denen in der DFL sich eine einzige Sekunde Gedanken macht, was bei uns in den Köpfen vorgeht? Das ist denen alles scheißegal. Wir sind am Ende die, die den verfi*** Preis bezahlen für den ganzen Scheiß. Diese Leute sitzen in ihren 5000 Euro teuren Bürostühlen und entscheiden über unsere Köpfe hinweg."

Dynamo hatte den Kampf gegen den Abstieg nach der Corona-Pause unter extrem schweren Bedingungen aufgenommen: Wegen positiver Fälle und einer Mannschafts-Quarantäne vor dem Restart muss Dresden seine Spiele in besonders kurzer Folge bestreiten. In sieben Partien verlor das Team bei nur einem Sieg fünfmal.

Dresden-Trainer Kauczinski verteidigt Löwe: "Durchgespielt und durchgenudelt"

Trainer Markus Kauczinski warb anschließend um Verständnis für Löwe. "Wir sind durchgespielt und durchgenudelt. Dass mit den Jungs dann die Emotionen durchgehen, ist nicht ungewöhnlich", sagte der 50-Jährige. Auch er selbst habe beim Blick auf den Spielplan "keine Idee, wie das gehen soll. Man sieht, dass wir nicht mehr können."

Selbst zwei Siege aus den verbleibenden Spielen beim SV Sandhausen und gegen den VfL Osnabrück könnten nun zu wenig sein für Dresden. In Kiel brachte Emmanuel Iyoha (45.+1) die Gastgeber beinahe mit dem Pausenpfiff in Führung. Kurz zuvor hatte Dresdens Jannik Müller wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen (39.) und schwächte die ohnehin gebeutelte Mannschaft weiter. Lion Lauberbach (80.) sorgte in der Schlussphase für die Entscheidung.

2. Bundesliga-Tabelle: Kaum noch Hoffnung für Dynamo Dresden

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Arminia Bielefeld3258:273162
2.VfB Stuttgart3255:381755
3.Hamburger SV3260:392154
4.1. FC Heidenheim3243:321152
5.SV Darmstadt 983242:40247
6.VfL Bochum3251:47445
6.Hannover 963251:47445
8.SpVgg Greuther Fürth3243:41243
9.Holstein Kiel3251:51042
10.SSV Jahn Regensburg3248:53-542
11.FC Erzgebirge Aue3242:46-441
12.SV Sandhausen3238:43-540
13.FC Sankt Pauli3237:44-738
14.VfL Osnabrück3240:45-536
15.1. FC Nürnberg3244:51-736
16.Karlsruher SC3240:52-1233
17.SV Wehen Wiesbaden3239:59-2031
18.SG Dynamo Dresden3229:56-2728
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