HSV-Aufsichtsratsvorsitzender Marcell Jansen nimmt Investor Kühne in Schutz: "Stets das Wohl des Vereins im Blick"

Von SPOX
Derzeit herrscht ein Machtkampf im hohen Norden. Marcell Jansen ist derzeit der Präsident des Zweitligisten.
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Nach dem Chaos in der Führungsetage des Hamburger SV und der Trennung von Bernd Hoffmann hat der neue Aufsichtsratsvorsitzende Marcell Jansen die Zusammenarbeit mit Investor Klaus-Michael Kühne verteidigt. Für die Coronakrise sieht er den HSV finanziell gut aufgestellt.

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"Bei uns entscheiden nur die Mitglieder darüber, wann etwas weitergeht. Ich wüsste nicht, was daran falsch ist, ein respektvolles und gutes Verhältnis zu den Gesellschaftern zu haben", sagte Jansen im Sport1-Doppelpass angesprochen auf seine Beziehung zum umstrittenen HSV-Investor Kühne.

"Alle meine Entscheidungen mit Herrn Kühne sind gemeinschaftlich für den HSV getroffen worden", so Jansen, der zudem auch Präsident des Vereins ist. "Diese Entscheidungen haben für mich keine Macht mit sich gebracht. Herr Kühne und die anderen Gesellschafter haben stets das Wohl des Vereins im Blick."

In den vergangenen Wochen herrschte beim HSV wieder einmal das Chaos. Nach internen Querelen kam es am 28. März zur Trennung von Vorstandschef Bernd Hoffmann, offenbar gab es Differenzen mit Finanzchef Frank Wettstein und Sport-Vorstand Jonas Boldt. Anschließend traten weitere Aufsichtsratsmitglieder zurück, darunter der Aufsichtsratsvorsitzende Max-Arnold Köttgen. Jansen wurde sein Nachfolger.

"Wenn man Risse und Vertrauensbrüche in einem Vorstand hat, dann gilt es das als Aufsichtsrat anzuhören, zu bewerten und zu entscheiden. Und diese Entscheidung ist mit einer großen Mehrheit gefällt worden", erklärte Jansen die Gründe für die Freistellung Hoffmanns. "Gerade jetzt können wir nicht fordern, dass Mannschaft und Trainer auf dem Platz zusammenstehen, während es diese Herausforderungen im Vorstand gibt."

HSV-Präsident Jansen: "Sind finanziell gut aufgestellt"

Jansen selbst hege keine Ambitionen auf den Posten als Vorstandsvorsitzender, zudem betonte der ehemalige HSV-Profi, dass es keine Differenzen zwischen ihm und Cheftrainer Dieter Hecking gebe. "Wir sind dankbar für die Kompetenz, die Dieter Hecking mit seinem Trainerteam mitbringt", sagte Jansen. Über anders lautende Gerüchte könne er nur lächeln.

Der 34-Jährige sieht den HSV zudem gut gerüstet, die Coronakrise wirtschaftlich gut zu überstehen. "In beiden Szenarien, die gerade vor uns stehen - Geisterspiele oder Saisonabbruch - sind wir finanziell gut aufgestellt", so Jansen.

Auch am sportlichen Ziel, dem Aufstieg in die Bundesliga, habe sich in den vergangenen Wochen nichts geändert. "Das haben wir immer so formuliert, trotz der stark veränderten Situation beim HSV", sagte Jansen. Die Hamburger belegen derzeit den dritten Rang in der 2. Bundesliga mit drei Punkten Vorsprung auf Platz vier.

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