Sturmtanks, Talente und ein Geschasster

Von Alex Truica
Noch 15 Spieltage werden in der 2. Liga in der Saison 2012/2013 absolviert
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Baris Özbek (1. FC Union Berlin, ablösefrei von Trabzonspor)

Nach fünfeinhalb Jahren in der Türkei kehrt Baris Özbek nach Deutschland zurück. Dabei trifft er bei Union Berlin auf einen alten Bekannten: Uwe Neuhaus war Özbeks Trainer bei Rot-Weiss Essen, wo der Deutsch-Türke 2005/06 die ersten Schritte im Profifußball unternahm. Wohl besonders deshalb hat sich Özbek für Union und gegen andere Angebote entschieden, nachdem er bei Trabzonspor unter Trainer Senol Günes keine Perspektive mehr sah.

"Kennengelernt habe ich ihn als sehr guten und unheimlich ehrgeizigen jungen Spieler und ich bin mir sicher, dass er mit seiner Erfahrung aus der ersten türkischen Liga und der Europa League eine wertvolle Verstärkung für uns sein kann", so Neuhaus über den Neuzugang.

Unions kaufmännischer Leiter Nico Schäfer kennt Özbek ebenfalls, aus gemeinsamen Tagen in Essen: "Mit Baris kommt unser absoluter Wunschspieler für das defensive Mittelfeld. Diese Verpflichtung untermauert unsere Ambitionen und Ziele."

Benjamin Köhler (1. FC Kaiserslautern, von Eintracht Frankfurt)

Nach satten neun Jahren ist für Benjamin Köhler in Frankfurt Schluss. Der Mittelfeldspieler schließt sich dem FCK an, nachdem er in der laufenden Saison lediglich zu sechs Kurzeinsätzen unter Armin Veh kam.

Köhler hat eine enorme Erfahrung und kennt sich in Liga zwei hervorragend aus: Mit neun Toren und elf Assists hatte er gehörigen Anteil am letztjährigen Aufstieg der Eintracht.

Der 32-Jährige soll das Loch im Mittelfeld stopfen, den FCK plagen hier massive Verletzungssorgen: Mit Enis Alushi (Kreuzbandriss), Steven Zellner (Sprunggelenk- und Knieverletzung) und Pierre De Wit (Knieprobleme) fehlen den Pfälzern gleich drei Mittelfeldspieler längerfristig.

Köhler ist "ein Spielertyp, der im Mittelfeld fast jede Position spielen kann. Er kann uns mit seiner Erfahrung und seinen taktischen Fähigkeiten beim Erreichen unserer Ziele weiterhelfen", so FCK-Trainer Franco Foda zum Transfer des Routiniers, über dessen Ablöse Stillschweigen vereinbart wurde.

Kevin Pezzoni (Erzgebirge Aue, zuletzt vereinslos)

Neuanfang im Erzgebirge. Der ehemalige Kölner unterschrieb in Aue einen Vertrag bis Juni 2014. Pezzoni wurde im Abstiegsjahr des 1. FC Köln Opfer von Drohungen und Angriffen durch FC-Fans, löste daraufhin im August seinen Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen mit dem Verein auf.

Anschließend brannte ein öffentlicher Streit um die Umstände der Trennung auf. Seitdem war der Innenverteidiger auf Vereinssuche. Zuletzt zerschlug sich ein Engagement bei Hertha BSC.

"Die Zeit in Köln und auch die danach war nicht einfach. Wenn es nicht lief, war man schnell der Depp. Ich bin in Aue von den Fans sehr gut aufgenommen worden. Ich merke richtig, dass sie sich über mich freuen. Das tut gut", sagte Pezzoni.

Nun soll er in Aue die Verteidigung stabilisieren. Sportdirektor Steffen Heidrich setzt besonders auf Pezzonis Routine: "Mit seinen 23 Jahren hat Kevin schon eine ganze Menge Bundesliga-Erfahrung. Dies kann für unsere weitere Entwicklung nur von Vorteil sein."

Pikant: Gleich der erste Gegner von Aue heißt 1. FC Köln. Für Pezzoni kein Problem: "Was damals vorgefallen ist, habe ich abgehakt." Karsten Baumann gibt Pezzoni eine Einsatzgarantie. "Kevin will und wird spielen. Da muss er durch. Danach wird er sich besser fühlen."

Mitchell Weiser (1. FC Kaiserslautern, ausgeliehen vom FC Bayern München)

Das nächste Talent für den FCK. Der Sohn von Ex-Bundesligaprofi Patrick Weiser wird vom FC Bayern ausgeliehen. Der Junioren-Nationalspieler machte sich bei der U-17-WM 2011 in Mexiko einen Namen und wechselte daraufhin vom 1. FC Köln zum FC Bayern.

Beim Rekordmeister wurde er jedoch nur einmal im DFB-Pokal eingesetzt - beim 4:0 in der 2. Hauptrunde gegen den FCK. In der Regionalliga lief Weiser für die Amateure des FC Bayern auf und erzielte in neun Spielen zwei Tore.

"Wir freuen uns, dass wir mit Mitchell Weiser einen sehr talentierten jungen Spieler verpflichten konnten. Außerdem sind wir so den Vorstellungen unseres Cheftrainers Franco Foda nachgekommen und werden unser Spiel auf den Außenbahnen nun variabler gestalten können", begründete der FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz die Verpflichtung.

Der 20. Spieltag der 2. Liga