Zambrano droht Sperre durch DFB-Sportgericht

SID
Carlos Zambrano (l.) wird St. Pauli dank seiner Dummheit wohl mehrere Spiele fehlen
© spox

Im Spiel der zwei Aufstiegsaspiraten Fortuna Düsseldorf und dem FC St. Pauli gab es keinen Sieger, aber einen möglichen Verlierer. Nach seiner Spuck-Attacke gegen Fortuna-Stürmer Sascha Rösler könnte die torlose Partie für Carlos Zambrano ein Nachspiel haben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In der Kabine gerieten beide Mannschaften nach dem Spiel noch einmal verbal aneinander. "Solche Leute gehören lange aus dem Verkehr gezogen", sagte Düsseldorfs Tobias Levels und forderte eine lange Sperre für Zambrano. Der Ex-Profi von Schalke 04 war im Spiel zwar straffrei davongekommen, Schiedsrichter Stark hatte den Vorfall allerdings nicht gemerkt und daher auch nicht in den Spielbericht eingetragen.

Dieser hatte nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte gesehen. Bei seinem Abgang spuckte er Sascha Rösler aufs Trikot und machte eine abfällige Geste in Richtung Publikum. Rösler forderte die Hinausstellung von Zambrano zuvor vehement und sah dafür von Stark Gelb.

Milde Strafe wegen Röslers Provokation?

Das Spucken von Zambrano in Richtung des Düsseldorfers war im TV deutlich zu sehen. Der Kontrollausschuss des DFB teilte mit, zunächst den Bericht von Schiedsrichter Stark abzuwarten. Ob der Chilene Zambrano auch gegen Bodzek ausfällig geworden ist, konnten die TV-Bilder nicht zeigen. Zu erwarten ist aber, dass der Sünder eine Sperre erhält, die möglicherweise drei bis vier Spiele betragen könnte.

St. Pauli wird mit der "Causa Pinola" argumentieren. Der hatte 2010 Bastian Schweinsteiger angespuckt, war aber aufgrund von Provokationen des Bayern-Profis mit einer Sperre von vier Spielen davongekommen.

Rösler im Mittelpunkt

"Es gab ja genügend Provokationen von der anderen Seite. Über Sascha Rösler brauche ich nichts mehr zu sagen, das haben meine Kollegen schon zur Genüge getan", sagte Trainer André Schubert und erinnerte an Armin Veh. Der Frankfurter Coach hatte Rösler vor zwei Monaten wegen dessen Spielweise als "Rotzlöffel" bezeichnet. "Wenn es so gewesen sein soll, dann ist es nicht in Ordnung. Spucken auf dem Platz gehört sich einfach nicht", fügte er aber hinzu.

Ins gleiche Horn blies Kapitän Fabian Boll: "Wir haben uns nicht provozieren lassen. Rösler hat es zwar probiert, aber wir haben ihn schnacken und uns nicht davon beeinflussen lassen."

Rösler sah das natürlich anders: ""Er ist ein Spieler der dich gerne mal piekst. Er hat schon die ganze Zeit gespuckt und uns gezeigt, was er von uns hält. Aber ich wehre mich. So was gehört sich einfach nicht. Das kann er sich sparen. Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit, aber Zambrano hat vorher schon Bodzek ins Gesicht gespuckt. Das geht gar nicht."

Pauli weiter im Aufstiegsrennen

Die Szenen nach Zambranos Platzverweis waren vor 47.484 Zuschauer die aufregendsten in einem Spitzenspiel, das nur wenige Höhepunkte hatte. Düsseldorf (54 Punkte) konnte den dritten Platz, der für die Relegationsspiele zur Bundesliga berechtigt, nicht nachhaltig festigen. Der Vorsprung auf den Vierten St. Pauli beträgt weiter nur zwei Zähler.

"Wir sind noch mitten dabei bei der großen Party. Auf die ersten Plätze schielen wir sowieso nicht mehr", sagt St. Paulis Mittelfeldspieler Fabian Boll.

Spitzenreiter Frankfurt (61) und die SpVgg Greuther (60) belegen derzeit die Aufstiegsplätze.

Carlos Zambrano im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema