Aachen trennt sich von Trainer Funkel

SID
Friedhelm Funkel war seit September 2011 Trainer bei Alemannia Aachen
© Getty

Innerhalb von exakt 200 Tagen ist Friedhelm Funkel zum zweiten Mal in der 2. Liga entlassen worden. Abstiegskandidat Alemannia Aachen trennte sich mit sofortiger Wirkung vom 58 Jahre alten Trainer und reagierte damit auf die anhaltende Talfahrt. Nach zuletzt acht Spielen ohne Sieg liegen die Westdeutschen bereits sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer.

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Nun soll U23-Trainer Ralf Aussem das Unmögliche noch möglich machen. Funkels Entlassung bedeutet den elften Trainerwechsel in der laufenden Saison in der Zweiten Liga.

"Wir mussten etwas unternehmen und alle Möglichkeiten ausschöpfen. Die Tendenz der letzten Spiele war einfach zu negativ", sagte Sportdirektor Erik Meijer. Erst am Freitagabend hatte die Alemannia beim 0:1 gegen Dynamo Dresden eine weitere Chancen liegen gelassen.

In Bochum war am 14. September 2011 Schluss

Für Funkel ist es die zweite Entlassung innerhalb der laufenden Saison. Am 14. September war er beim VfL Bochum beurlaubt worden, nachdem die als Aufstiegskandidat gestarteten Westfalen einen katastrophalen Saisonstart hingelegt hatten und auf den 17. Platz abgerutscht waren. Bereits fünf Tage später übernahm Funkel das Traineramt bei der Alemannia, wo Peter Hyballa zuvor gehen musste.

Der Aachener Aufwärtstrend war unter Funkel aber nur von kurzer Dauer. "Nach fünf Niederlagen in Serie gab es Handlungsbedarf", betonte Meino Heyen, der erst am Donnerstag das Präsidentenamt bei den Schwarz-Gelben übernommen hatte.

Bereits am Freitag hatte sich abgezeichnet, dass es für Funkel ernst werden würde. Während des Spiels war Sportdirektor Meijer von der Tribüne zur Trainerbank gelaufen und hatte Anweisungen in Funkel abgegeben, was dieser ohne Regung zur Kenntnis genommen hatte.

Aussem der Mann für alle Fälle

Nun soll es also Aussem richten. Der 51-Jährige war bereits im September für ein Spiel eingesprungen und hatte mit dem 0:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth einen Achtungserfolg erzielt.

"Mein Eindruck ist, dass einige Leute im und um den Verein das Thema Klassenerhalt schon abgehakt haben. Diese Stimmung müssen wir schnellstens verändern. Wir sind mittendrin in den wichtigsten Wochen des Jahres. Die Mannschaft muss kapieren, dass sie eine grottenschlechte Saison noch retten kann. Das ist wie ein Turnier mit sechs Spielen, vielleicht werden es auch acht", sagte der frühere Trainer von Fortuna Köln und Rot-Weiss Essen.

Es gebe nur ein Ziel, und das sei der Klassenerhalt. "Sollte es Spieler in der Mannschaft geben, die dazu nicht bereit sind, werden wir den Weg eben ohne sie gehen. Aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen", ergänzte Aussem.

Bei der Alemannia trainiert Aussem seit 2010 die U23 in der NRW-Liga, die derzeit einen Aufstiegsplatz in die Regionalliga belegt. Zusätzlich leitet der Ex-Profi (318 Zweitligaligaspiele, 1 Bundesligaspiel) das Nachwuchsleistungszentrum am Tivoli. Seit Sonntag hat er eine weitere Aufgabe.

Alemannia Aachen im Steckbrief

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