Druck, Psychologie und Durchhalteparolen

Von Adrian Bohrdt
Trainer Andre Schubert kämpft mit dem FC St. Pauli um den Aufstieg in die Bundesliga
© Getty
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Karlsruher SC (16., 31:59 Tore, 27 Punkte)

Restprogramm: SC Paderborn (H), Alemannia Aachen (A), Eintracht Frankfurt (H)

Aktuelle Lage: Vor der unglücklichen 1:2-Niederlage in Ingolstadt hatte der KSC unter seinem neuen Trainer Markus Kauczinski durchaus einen kleinen Aufwärtstrend vorzuweisen, holte sieben Punkte aus den drei Spielen zuvor. Kauczinski sah aber auch nach der ersten Niederlage seiner noch jungen Amtszeit als Cheftrainer nicht schwarz: "Wir haben heute nicht überzeugt, haben aber auch nicht enttäuscht." Mit 59 Gegentoren stellt der KSC allerdings die schwächste Abwehr der Liga, hat dadurch auch derzeit das schlechteste Torverhältnis der Abstiegskandidaten.

Ausblick: Schwierig. Karlsruhe steht auf dem Relegationsplatz, hat aber durchaus noch Chancen auf den direkten Klassenerhalt: Vier Punkte trennen die Badener vom rettenden Ufer (Cottbus und Aue, jeweils 31). Allerdings hat es das Restprogramm in sich: Gegen die im Aufstiegskampf stehenden, auswärtsstarken Paderborner erwartet Karlsruhe zunächst eine ganz schwere Aufgabe zuhause, ehe man nach Aachen zum Abstiegskrimi muss. Problem dabei: Der KSC ist mit lediglich sechs Punkten aus 16 Spielen die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga. Die Heimaufgabe gegen dann wohl schon aufgestiegene Frankfurter könnte dabei fast die angenehmste Aufgabe sein.

Parole: "Wir haben immer gewusst, dass es bis zum letzten Spiel und darüber hinausgehen wird. Wir werden definitiv nicht aufgeben." (Trainer Markus Kauczinski)

 

FC Hansa Rostock (17., 28:53 Tore, 26 Punkte)

Restprogramm: FC St. Pauli (A), Union Berlin (A), Greuther Fürth (H)

Aktuelle Lage: Nach einer Serie von drei Siegen in Folge, unter anderem gegen Düsseldorf und bei den Münchner Löwen, gab es am vergangenen Wochenende ein vernichtendes 0:5 gegen den FSV Frankfurt. Es bleibt abzuwarten, ob diese Klatsche Auswirkungen auf die Psyche der Rostocker hat. Verzichten muss Hansa-Trainer Wolfgang Wolf im Abstiegskampf weiter auf die Langzeitverletzten Björn Ziegenbein, Pavel Kostal, Dexter Langen und Timo Perthel. Kevin Pannewitz steht derzeit krankheitsbedingt nicht zur Verfügung, seine Rückkehr ist noch offen.

Ausblick: Vergleichbar mit dem KSC. Ähnlich wie Karlsruhe, muss auch Hansa Rostock zunächst gegen einen Aufstiegsaspiranten ran: Das Auswärtsspiel beim heimstarken FC St. Pauli steht an. Danach folgt die unangenehme Aufgabe in Berlin: Union hat 32 seiner 45 Punkte zuhause geholt. Wie höchstwahrscheinlich auch die Karlsruher, erwartet Rostock dann am letzten Spieltag mit Fürth einen bereits aufgestiegenen Gegner. Hoffnung macht den Rostockern dabei die Auswärtsbilanz: sieben Punkte gab es aus den letzten drei Spielen auf fremdem Platz.

Parole: "Es gibt noch einige Spiele, in denen wir punkten können." (Dominic Peitz)

 

Alemannia Aachen (18., 27:43 Tore, 25 Punkte)

Restprogramm: Eintracht Frankfurt (H), Karlsruher SC (H), TSV 1860 München (A)

Aktuelle Lage: Nur einen Sieg gab es aus den letzten elf Partien (4 Remis, 6 Niederlagen) - während die direkten Konkurrenten Rostock und Karlsruhe kleine Serien starteten, rutschte Aachen immer tiefer in den Tabellenkeller. Jetzt müsste man schon Historisches schaffen: Wer nach dem 31. Spieltag Tabellenletzter war, ist bislang immer abgestiegen. Nicht einmal die 2008/2009 eingeführte Relegation hat eine der Mannschaften, die drei Spieltage vor Schluss Letzter waren, noch erreicht. Wie auch die Rostocker, hat Aachen sein Schicksal nicht mehr selbst in der Hand, müsste selbst bei drei eigenen Siegen auf Rostocker Patzer hoffen.

Ausblick: Wie die beiden anderen akut abstiegsgefährdeten Mannschaften bekommt Aachen es zunächst mit einem Aufstiegskandidaten zu tun: Eintracht Frankfurt kommt an den Tivoli und will den Aufstieg endgültig perfekt machen. Trainer Ralf Aussem sieht darin aber keinen Grund zur Verzweiflung: "Wir spielen zu Hause. Mit unseren Fans im Rücken kommt da sicherlich Pokalatmosphäre auf." Anschließend könnte gegen die auswärtsschwachen Karlsruher am vorletzten Spieltag bereits eine Vorentscheidung fallen, beide werden unbedingt gewinnen müssen. Die beiden Heimspiele am Stück könnten dabei sehr wichtig für die Alemannia sein. Am letzten Spieltag geht es dann nach München zu den Löwen, für die es dann wohl um nichts mehr geht.

Parole: "Wir sind noch nicht abgestiegen, und wir werden nicht absteigen." (Trainer Ralf Aussem)

Der 32. Spieltag im Überblick