Das härteste Aufstiegsrennen aller Zeiten

SID
Fortuna Düsseldorf führt derzeit die Tabelle der 2. Liga an
© Getty

Es ist das härteste Aufstiegsrennen seit Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga im Jahre 1992. Herbstmeister Fortuna Düsseldorf, Verfolger SpVgg Greuther Fürth, Topfavorit Eintracht Frankfurt, der FC St. Pauli und Außenseiter SC Paderborn - fünf Mannschaften mit 39 Punkten oder mehr auf der Habenseite, was es nach 19 Spieltagen noch nie gegeben hat.

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Eine Situation, die sich Krösus Frankfurt (Gesamtetat bei 37 Mio. Euro) anders vorgestellt hatte. Mit drei Punkten Rückstand auf die Fortuna liegt die Eintracht "nur" auf dem dritten Platz.

Ein Scheitern ist nicht eingeplant und hätte finanzielle Folgen. "Unsere Qualität wird zum Ziel führen", behauptet der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen und Armin Veh ergänzt: "Wir haben alles selbst in der Hand. Die Untergangsstimmung muss schleunigst weg."

Asamoah soll "Unaufsteigbaren" zum Ziel führen

Damit das Ziel auch ja erreicht wird, wurde in der Winterpause für die letzten Spiele noch einmal nachgebessert. Insbesondere die Innenverteidigung wurde getreu dem Motto "Defense wins Championships" mit den Bundesligaprofis Heiko Butscher (SC Freiburg) und Martin Amedick (1. FC Kaiserslautern) verstärkt. Sorgen bereitet Trainer Armin Veh allerdings der Angriff. Mohamadou Idrissou fällt nach seiner Sprunggelenk-OP weiter aus, der Transfer von Patrick Helmes (VfL Wolfsburg) ließ sich nicht realisieren.

Doch auch die Konkurrenz ist in der 46-tägigen Pause nicht untätig geblieben. Die Fortuna verstärkte sich mit dem Polen Adam Matuschyk vom 1. FC Köln und dem Finnen Timo Furuholm, der immerhin mit der Referenz des Torschützenkönigs in seiner Heimat an den Rhein wechselte. Der Aufstieg bleibt bei der Fortuna aber zumindest offiziell ein Tabu-Thema.

"Die Fans dürfen träumen, aber wir werden hart arbeiten. Wir sind ganz gut damit gefahren, von Spiel zu Spiel zu denken", sagt Trainer Norbert Meier. In der Tat ging die Rechnung auf - bis zum letzten Spieltag im Jahr 2011, als es gegen den SC Paderborn (2:3) die erste Saison-Niederlage gab.

So rückte die SpVgg Greuther Fürth bis auf zwei Zähler an die Düsseldorfer ran. Seit der Zweitliga-Rückkehr 1997 verpassten die "Unaufsteigbaren" nicht weniger als neun Mal knapp den Fahrstuhl in Richtung erster Liga. Dass dies nicht wieder passiert, soll ein Spieler verhindern, der weiß, wie es im Oberhaus zugeht. Gerald Asamoah, 306 Bundesligaspiele und 43 Länderspiele für Deutschland, wechselte im Winter zu den Franken. "Ich bin nicht hier, um Geld zu kassieren. Ich habe einfach wieder Lust auf Fußball", kündigte Asamoah an.

St. Pauli setzt auf "interne" Neuzugänge

Sein letztes Profispiel bestritt Asamoah für den FC St. Pauli, und die Hamburger gehören nun zu den großen Rivalen im Kampf um die begehrten Plätze. St. Pauli lauert auf Platz vier und ist mit den beiden internen "Neuzugängen" Lasse Sobiech und Carlos Zambrano zuversichtlich. Die beiden Verteidiger kehren nach langer Verletzungspause zurück.

Bliebe da noch der SC Paderborn auf Platz fünf. Als Abstiegsanwärter Nummer eins mischen die Ostwestfalen kräftig in der Spitzengruppe mit. Träumen ist nun erlaubt, mehr aber auch nicht.

"Wenn wir jetzt Druck aufbauen, wäre das der verkehrte Weg. Zwischen uns und Eintracht Frankfurt liegen allein im Bereich Spieler- und Trainergehälter 21 Millionen Euro. Da von einem Muss zu sprechen, führt zu weit", sagte Manager Michael Born im "dapd"-Interview.

Die 2. Liga im Überblick

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