Eintracht Frankfurt in der finanziellen Zwickmühle

Von SPOX
Müssen den Eintracht-Kader verkleinern: Heribert Bruchhagen (l.) und Manager Bruno Hübner
© Getty

Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh fordert Verstärkungen für die Winterpause, erntet von Heribert Bruchhagen aber eine klare Ansage: Mit Hinblick auf das Budget für die Lizenzierung müssten zuerst Spieler abgegeben werden. Transfergerüchte gibt es dennoch genug.

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Eintracht Frankfurt und die Wintertransfers - ein Thema, das schon zu Bundesligazeiten im Vorjahr nicht wirklich zusammenpassen wollte. Damals scheiterte ein Wechsel von Caio zu Dynamo Moskau im letzten Moment. Die drei Millionen Euro Ablöse hätte die SGE sehr gut gebrauchen können.

Die Spieler-Wünsche des damaligen Trainers Michael Skibbe waren somit kaum realisierbar. Nun, ein Jahr später, fordert Coach Armin Veh öffentlich frisches Blut in der Winterpause. Der finanzielle Rahmen der Eintracht bleibt allerdings eng gesteckt und lässt kaum Sprünge zu.

Bruchhagen: "Der Etat ist gänzlich ausgereizt"

So wundert es nicht, dass Heribert Bruchhagen dem Vorpreschen Vehs direkt einen Riegel vorschob: "Erst muss Bewegung in den Kader. Der Etat ist gänzlich ausgereizt."

Frankfurt tut sich beim Veräußern von Spielern jedoch schwer, da den meisten Kandidaten die Spielpraxis fehlt. Dies erhöht das Risiko für vermeintlich interessierte Vereine, mit einem möglichen Transfer sofort eine Verstärkung des Kaders zu erzielen.

Eintracht Frankfurt: Der Kader im Überblick

Auch diesen Winter gehört Caio zu denjenigen, die abgegeben werden sollen. Zu ihm gesellen sich noch Ümit Korkmaz, Ricardo Clark, Habib Bellaid, Georgios Tzavellas, Dominik Schmidt, Marcel Titsch-Rivero und Marcos Alvarez.

Möglicher Verlust von zehn Millionen Euro

Sollte beispielsweise Bellaid den Klub verlassen, möchte Veh in jedem Fall einen neuen Innenverteidiger haben. Erste Gerüchte um den beim SC Freiburg aussortierten Heiko Butscher scheinen jedoch jeder Grundlage zu entbehren. Sportdirektor Bruno Hübner meinte jedenfalls, dass Butscher "zurzeit kein Thema" sei.

Vielmehr muss die Eintracht das Augenmerk auf die finanzielle Saisonbilanz legen. Das zum Saisonstart einkalkulierte Minus von fünf Millionen Euro soll angeblich deutlich höher ausfallen und gegen zehn Millionen tendieren.

"Wir machen in dieser Saison einen Verlust in der Höhe, dass ich sage: Hoffentlich schlafen die alle schlecht bei der Fußball AG! Weil man Verlust nicht so oft machen kann", machte Aufsichtsratschef Wilhelm Bender bereits klar.

Gerüchte um Balitsch und Ochs-Rückkehr

Auch Hübner bestätigt die derzeit klamme Kasse am Main: "Es gibt ein Budget für die Lizenzierung, und da sind wir ein bisschen hinten dran. Aber ich bin davon überzeugt, das hinzubekommen und den einen oder anderen Spieler abgeben zu können." Es müsse jedoch jedem klar sein, dass ein weiteres Jahr zweite Liga teurer sei als alle Ausgaben in diesem Winter, hob Hübner den Zeigefinger.

Doch wer Hübner kennt, der weiß, wie umtriebig dieser sein kann. Die "Bild" will wissen, dass Frankfurt an Hanno Balitsch interessiert ist. Angeblich ging der Erstkontakt mit Leverkusen sogar von Bruchhagen aus, der sich sofort bei Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler gemeldet haben soll, als klar war, dass Balitsch beim Werksklub aussortiert wird.

Abwegiger scheint die vom selben Blatt aufgestellte These, dass bei den Hessen selbst über eine Rückkehr von Wolfsburgs Patrick Ochs nachgedacht werde. Auch in diesem Fall soll Bruchhagen bei Felix Magath schon vorgefühlt haben, wie es um eine Ausleihe des Ex-Frankfurters stehe.

Veh zu Augsburg? "Nichts dran"

Eine Rückholaktion von Ochs dürfte jedoch genauso schwer zu realisieren sein, wie den Großteil der möglichen Abgänge an den Mann zu bringen. Sollte Frankfurt gänzlich ohne Neuzugang ins neue Jahr starten, wäre auch Veh im Winter an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Vereins gescheitert.

Wie dieser darauf reagieren würde, ist ungewiss. Der Chefcoach meinte bereits, dass seine Zukunft am Riederwald auch von seinen privaten Plänen abhänge. Mediale Gedankenspiele, dass Veh mit einer Rückkehr in seine Heimatstadt Augsburg liebäugele und dort Andreas Rettig als Sportdirektor beerben könnte, erteilte FCA-Präsident Walther Seinsch aber eine Absage: "Da ist nichts dran."

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