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WM Katar, News: Gastgeber richtet Ausnüchterungszonen nach Alkoholkonsum ein

Von SID/SPOX
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© getty

WM-Gastgeber Katar wird während des Turniers spezielle Ausnüchterungszonen für Fans einrichten, die zu viel Alkohol getrunken haben. Ein großes Lob vom katarischen Emir gab es für Wladimir Putin - und die FIFA verteidigt die Menschenrechts-Bilanz im Wüstenstaat.

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Nach langem Streit wird bei der WM in Katar nun doch Alkohol zugelassen, und zwar auf dem Gelände der acht Stadien - in abgegrenzten Bereichen und auf dem Fan-Fest in Doha, und nicht auf der Tribüne.

Nun wird der Gastgeber auch designierte Ausnüchterungszonen einrichten, sollten es die Fans mit dem Alkoholgenuss übertreiben: "Wir haben uns auf Leute vorbereitet, die es mit dem Alkohol übertrieben haben und ausnüchtern müssen. Es ist ein Ort, an dem sichergestellt wird, dass sie sich selbst schützen und niemanden sonst schaden", erklärte WM-Chef Nasser Al Khater bei Sky News.

In puncto LGBTQ-Rechte verteidigte Al Khater das Vorgehen der Kataris: "Wir bitten die Leute nur darum, unsere Kultur zu respektieren." Wer niemanden verletze, kein öffentliches Eigentum zerstöre und sich angemessen verhalte, sei in Katar willkommen, erklärte er.

Der Gastgeber steht aufgrund der Diskriminierung sexueller Minderheiten massiv in der Kritik.

WM in Katar: Emir bedankt sich für Putins Hilfe

Katars Emir hat sich beim russischen Machthaber Wladimir Putin für dessen Hilfe bei der Organisation der anstehenden WM bedankt. Er sei "stolz" auf das Verhältnis zwischen Katar und Russland, erklärte Tamim bin Hamad al-Thani auf einer Pressekonferenz: "Nachdem Russland einen großartigen Erfolg mit der Organisation der WM 2018 gefeiert hat, haben russische Freunde große Unterstützung für Katar bereitgestellt, in Sachen Organisation."

Putin seinerseits hoffte, dass Katar von den Erfahrungen des WM-Gastgebers von 2018 profitieren könne: "Ich bin mir sicher, dass es ein Erfolg wird."

FIFA: "Verbesserung der Menschenrechte in Katar ein Fakt"

Gut fünf Wochen vor Beginn der Fußball-WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) hat ein hochrangiger Funktionär des Weltverbandes FIFA die Gastgeber für Verbesserungen der Menschenrechte in ihrem Land gepriesen. "Die WM in Katar", sagte der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Alasdair Bell vor zwei Ausschüssen des paneuropäischen Europarates in Straßburg, "ist das erste sportliche Großereignis mit Verbesserungen und bleibenden positiven Auswirkungen im Bereich der Menschenrechte. Deswegen muss man nicht in Triumphgeheul ausbrechen, aber es ist auch ein nachprüfbarer Fakt."

Bell betonte in der Anhörung vor Kultur-, Sozial- und Nachhaltigkeitspolitikern der Parlamentarischen Versammlung des von 46 Ländern beschickten Europarates einmal mehr die schon von Katars offiziellen Stellen zuletzt wiederholt herausgehobenen Veränderungsprozesse. Dabei wies der frühere Spitzenfunktionär des Europaverbandes UEFA vor allem auf seit Jahren angemahnte Fortschritte für Fremdarbeiter im Wüstenstaat hin. Viele Verbesserungen seien unmittelbar auch auf das Engagement der FIFA zurückzuführen, erklärte Bell.

"Es gibt einen konkret greifbaren Entwicklungsprozess in Katar. Die Arbeitsbedingungen an den WM-Schauplätzen setzen Maßstäbe für Katar. Durch die Reformen haben 2020 über 250.000 Menschen ihren Arbeitsplatz wechseln können, 300.000 Arbeiter profitierten von Mindestlöhnen", beschrieb Bell die Situation im Golf-Staat aus FIFA-Sicht und unterstrich die Anerkennung für die katarische Regierung durch internationale Arbeiter- und Gewerkschaftsorganisationen.

Die vermeintlich positive Entwicklung schilderte Bell als direkte Folge des FIFA-Einsatzes für Menschenrechte. "Wir haben bei der FIFA das Profil der Menschenrechte geschärft", sagte Bell, "und das hat in unserem Austausch mit den katarischen Behörden und unabhängigen Nichtregierungsorganisationen gleich zu positiven Übertragungeffekten geführt."

Kritiker prangern seit langer Zeit Katars Defizite in Menschenrechtsfragen an. Mehrere Medien berichteten schon vor Jahren über viele Tote auf WM-Baustellen durch ausbeuterische Arbeitsbedingungen in Katar.

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