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WM 2022 in Katar: Australiens Nationalmannschaft verurteilt Menschenrechtsverletzungen

SID
Die australische Nationalmannschaft hat etwas mehr als drei Wochen vor dem Start der WM die Menschenrechtsverletzungen in Katar verurteilt.
© getty

Die australische Nationalmannschaft hat etwas mehr als drei Wochen vor dem Start der WM die Menschenrechtsverletzungen in Katar verurteilt.

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Die Ausbeutung von Wanderarbeitern während des Stadionbaus "kann nicht ignoriert werden", hieß es in einem Statement des australischen Fußballverbandes, das von einem kurzen Video mit 16 Spielern der Socceroos begleitet wird.

Football Australia forderte Katar zudem dazu auf, die gleichgeschlechtliche Ehe zu legalisieren. Australien ist die erste teilnehmende Mannschaft, die das Gastgeberland in dieser Form kritisiert.

"Wir erkennen die erheblichen Fortschritte und Gesetzesreformen an, die in den letzten Jahren in Katar stattgefunden haben, um die Rechte der Arbeitnehmer anzuerkennen und zu schützen, und wir ermutigen alle Beteiligten, diesen Weg der Reform fortzusetzen", heißt es in der Erklärung.

Am Donnerstagabend wiesen die WM-Organisatoren die Kritik zurück. Kein Land sei "perfekt", sagte ein Sprecher des Turniers. Zudem sei die Durchsetzung "robuster" Arbeitsgesetze auch für Australien eine "Herausforderung" gewesen.

"Wir haben alle Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass diese Weltmeisterschaft einen transformativen Einfluss auf die Verbesserung des Lebens hat", teilte das Komitee für Organisation und Nachhaltigkeit mit: "Der Schutz der Gesundheit, der Sicherheit und der Würde aller Arbeiter, die zu dieser Weltmeisterschaft beitragen, ist unsere Priorität."

Die Vergabe der WM nach Katar wird seit Jahren kritisiert. Zunächst ging es um die Schmiergelder, die bei dem Votum im Jahr 2010 geflossen sein sollen. Danach ging es um den Umweltaspekt, da die Endrunde aufgrund des Klimas in den Winter verlegt werden musste. In den vergangenen Jahren standen die Menschenrechtslage, die Situation der Gastarbeiter und die Bedingungen für LGBT-Personen im Mittelpunkt.

Der Emir von Katar hatte die anhaltende Kritik am Gastgeber des bevorstehenden Turniers (20. November bis 18. Dezember) als "beispiellose Kampagne" inklusive "Erfundenem und Doppelmoral" gegeißelt. Bei einer Fernsehansprache beklagte Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, dass noch kein Endrunden-Ausrichter derart heftig angegangen worden sei.

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