Ricardo Teixeira, ehemaliger Präsident des brasilianischen Fußball-Verbandes und des Organisationskomitees für die Weltmeisterschaft 2014, der in den vergangenen Woche von diesen Ämtern zurückgetreten war, erklärte am Montag auch noch seinen Rückzug aus dem Exekutivkomitee der FIFA. Teixeira führte "persönliche Gründe" für diesen Schritt an.
Am Vorabend war sein Mentor und Schwiegervater Joao Havelange mit einer schweren Infektion in Rio de Janeiro ins Krankenhaus eingeliefert. Der leitende Arzt bezeichnete am Montag den Gesundheitszustand des 95 Jahre alten ehemaligen Fifa-Präsidenten als "ernst".
Druck auf Teixeiras Tochter wächst
Neben den beiden Funktionären, die über Jahrzehnte die Geschicke des brasilianischen Fußballs beherrscht hatten, geriet am Montag auch die Tochter Ricardo Teixeiras in den Blickpunkt. Joana Havelange, im Marketingbereich des Organisationskomitees für die WM 2014 tätig, soll nach dem Willen vieler Parlamentsabgeordneter diese Tätigkeit aufgeben. Abgeordnete, die Ricardo Teixeira früher unterstützten, haben sich bereits von ihrer ehemaligen Leitfigur distanziert.
Nach fast fünf Jahrzehnten, in denen die Familien Havelange-Teixeira auch den Weltfußball mit teilweise umstrittenen Methoden prägten, scheint eine Ära zu Ende zu gehen. Die Kritik an Teixeira war immer lauter geworden.
Beckenbauer soll Valcke nachfolgen
Derweil geht der Streit um den FIFA-Ansprechpartner der brasilianischen Regierung im Rahmen der WM-Ausrichtung weiter. Die Regierung hatte bekräftigt, dass sie FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke nicht mehr akzeptiere. Dagegen hatte die FIFA zuvor deutlich erklärt, an Valcke festzuhalten.
Andere Namen für eine Valcke-Nachfolge wurden bereits genannt: Die in internationalen Fußball-Kreisen gut informierte Online-Plattform "worldfootballinside.com" bezeichnete Franz Beckenbauer als einen ernsthaften Kandidaten, während in Brasilien immer häufiger der Name Pelé ins Spiel gebracht wird.
Beckenbauer eigne sich als Leiter der FIFA-Taskforce und mit seiner Erfahrung in der Organisation der WM 2006 sehr gut für die Tätigkeit, zwischen FIFA und der brasilianischen Regierung zu vermitteln.
WM-Qualifikation in Europa