WM

Wer schlägt die Spanier?

Von Andreas Lehner / Torsten Adams
fußball, wm 2010, spanien
© Getty

Im zweiten Teil blickt SPOX auf die Quali-Gruppen 5 bis 9. Mit dabei: Europameister Spanien, England und sein Lieblingsgegner Kroatien, Domenechs Franzosen und natürlich der Titelverteidiger.

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Gruppe 5 (Hier geht's zum Spielplan):

Wer ist dabei: Armenien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Estland, Spanien, Türkei

Chancen auf Südafrika: Spanien, Türkei, Bosnien-Herzegowina

Darauf ist zu achten: Der Countdown läuft. Wer schlägt endlich Spanien? Seit 23 Spielen ist die Furia Roja ungeschlagen.

Mögliche Überraschung: Bosnien-Herzegowina. Sowas wie Spaniens Angstgegner. In der Quali zur WM 2006 kamen die Spanier zweimal nur zu einem 1:1. Beim Heimspiel rettete Carlos Marchena dem Europameister in der 98. Minute einen Punkt.

Die Bosnier schlugen damals auch Belgien und wurden am Ende Dritter.

Das Spiel im Fokus: Spanien - Türkei

Das Duell der Top-Favoriten ist historisch belastet. In der Qualifikation für WM in der Schweiz 1954 schnitten die Türkei und Spanien in den Playoffs mit jeweils einem Sieg und einem Unentschieden genau gleich ab, weswegen das WM-Ticket durch Münzwurf in Rom vergeben wurde. Die Glücklicheren waren damals die Türken.

Gruppe 6 (Hier geht's zum Spielplan):

Wer ist dabei: Andorra, England, Kasachstan, Kroatien, Ukraine, Weißrussland

Chancen auf Südafrika: England, Kroatien, Ukraine

Darauf ist zu achten: Wenn der Vorhang für Englands Qualifikationsspiel gegen Andorra fällt, steht alles im Zeichen von Fabio Capello. Seit seiner Amtsantritt im Dezember 2007 hat der Italiener viel Arbeit in eine präzise Vorbereitung gesteckt. "Die größte Herausforderung besteht darin, die Spieler dazu zu bringen, für England ebenso zu spielen wie für ihre Klubs", so der 62-Jährige.

Mögliche Überraschung: Weißrussland. Schlug die Niederlande 2:1 im letzten Qualifikationsspiel zur EM 2008 und hat mit Alexander Hleb (FC Barcelona) einen Spieler mit echten Starqualitäten.

Das Spiel im Fokus: Kroatien - England
Ein Punkt hätte England im letzten EM-Quali-Heimspiel gegen Kroatien gereicht. Was folgte, war die größte Blamage in der Geschichte des englischen Fußballs. Das bereits qualifizierte Kroatien gewann in Wembley 3:2, England war weg, ebenso Trainer Steve McClaren und die Spieler wurden mit Häme überhäuft.  

"Wir können die Partie gegen Kroatien kaum erwarten. Wir würden am liebsten sofort dorthin fahren und sie besiegen", sagt ManUnited-Angreifer Wayne Rooney.

Gruppe 7 (Hier geht's zum Spielplan):

Wer ist dabei: Färöer, Frankreich, Litauen, Österreich, Rumänien, Serbien

Chancen auf Südafrika: Frankreich, Rumänien, Serbien

Darauf ist zu achten: Vize-Weltmeister Frankreich steht vor dem großen Umbruch: Nach dem EM-Vorrunden-Aus und den Rücktritten von Lilian Thuram und Claude Makelele muss Nationalcoach Raymond Domenech die neue Garde um Steve Mandanda, Philippe Mexes, Bacary Sagna, Lassana Diarra und Jeremy Toulalan integrieren.

Mögliche Überraschung: Österreich. Beim EM-Co-Gastgeber wurde der provinzielle Mief weggeblasen. Die Verpflichtung des charismatischen Trainer-Gurus Karel Brückner hat zumindest schon im Testspiel gegen Italien Früchte getragen: Gegen den Weltmeister gab es ein 2:2.

Das Spiel im Fokus: Färöer - Österreich

18 Jahre ist es her, da traf man sich zum Qualifikations-Spiel zur EM 1992. Erst seit 1990 Mitglied der UEFA, sollte das Duell gegen Österreich das erste Pflicht-Länderspiel der Färöer werden. Vor dem Spiel hatte ein Spieler der Färöer behauptet, man werde mit weniger als fünf Tore Differenz verlieren.

ÖFB-Coach Hickersberger empfand diese Aussage als Affront. Das Ergebnis ist bekannt. Die Kicker von den Schafsinseln gewann 1:0.

Mann des Tages war Färöer-Keeper Jens Martin Knudsen. Mit einer weißen Pudelmütze beschmückt, die ihm angeblich seine Mutter aus färöischer Wolle gestrickt hatte, brachte er die Österreicher zur Verzweiflung. Nach dem Spiel bot ihm ein englischer Millionär umgerechnet 67.000 Euro für die Mütze - Knudsen lehnte ab.

Gruppe 8 (Hier geht's zum Spielplan):

Wer ist dabei: Bulgarien, Georgien, Irland, Italien, Montenegro, Zypern

Chancen auf Südafrika: Italien, Bulgarien, Irland

Darauf ist zu achten: Novum in der Fußball-Geschichte: Als amtierender Weltmeister dürfen sich die Italiener ab jetzt in jedem Spiel mit dem Logo "World Champions 2006" auf dem Trikot brüsten.

Das Champions-Logo packt aber auch eine schwere Last auf die Schultern der Azzurri, wie Rückkehrer Marcello Lippi weiß: "Die Titelverteidigung wird ungemein schwer - es ist ja kein Spaziergang, den Abend von Berlin 2006 mal so eben zu wiederholen."

Mögliche Überraschung: Zypern. Zuhause eine Macht. In der Qualifikation zur EM 2008 wurde Irland mit 5:2 geputzt, Deutschland kam nicht über ein 1:1 hinaus.

Das Spiel im Fokus: Italien - Irland
Die italienische Trainerlegende Giovanni Trapattoni ist neuer Chef der Iren und trifft auf die Azzurri, die er von 2000 bis 2004 betreute.

Gruppe 9 (Hier geht's zum Spielplan):

Wer ist dabei: Island, Mazedonien, Niederlande, Norwegen, Schottland

Chancen auf Südafrika: Niederlande, Schottland, Norwegen

Darauf ist zu achten: In der einzigen Fünfer-Gruppe dürften die Niederländer von den Schotten stark unter Druck gesetzt werden. Schon in der EM-Quali hatten die Bravehearts Italien und Frankreich stark gefährdet.

Dass sich auch Norwegen und Island in dieser Gruppe befinden, wird für Optimismus bei Neu-Bondscoach Bert van Marwijk sorgen, denn gerade gegen diese Teams feierten die Niederländer ihre höchsten Siege in Qualifikationswettbewerben: ein 9:0 gegen Norwegen und ein 8:1 gegen Island, beide im Jahr 1974.

Mögliche Überraschung: Norwegen. Der Kader ist definitiv stark genug, um die Schotten hinter sich zu lassen. Dafür sollte Coach Age Hareide seinen Spielern aber endlich das kick-and-rush austreiben und die durchaus vorhandenen technischen Fähigkeiten eines Nevland, Carew oder Braaten fördern.

Das Spiel im Fokus: Niederlande - Schottland

Nach der erfolgreichen Qualifikation der Niederlande für die EM 2008 und Schottlands knappem Ausscheiden wird erwartet, dass die beiden Nationen um den Sieg in Gruppe 9 kämpfen werden. Das sieht auch van Marwijk so: "Die Schotten haben sich speziell in den vergangenen zwei Jahren zu einem sehr gefährlichen Gegner entwickelt, gegen sie müssen wir besonders aufpassen."

Hier geht's zurück zum ersten Teil der Quali-Vorschau!

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