WM

Balotelli beschert Italien den ersten Sieg

Von Stefan Rommel
Mario Balotelli erzielte das entscheidende 2:1 für Italien gegen Mexiko
© getty

Italien ist mit einem Sieg in den Confederations Cup 2013 gestartet. Die Squadra Azzurra besiegte Mexiko mit 2:1 (1:1).

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Bei der Pflichtspiel-Premiere im neuen Maracana in Rio de Janeiro brachte Andrea Pirlo in seinem 100. Spiel für Italien die Squadra Azzurra per Freistoß in Führung (27.). Javier Hernandez nutzte ein Elfmetergeschenk der Italiener aber nur kurz später zum Ausgleich (34.).

Mario Balotelli erzielte dann elf Minuten vor dem Ende den verdienten Siegtreffer für Italien.

Reaktionen:

Cesare Prandelli (Nationaltrainer Italien): "Es war ein von Taktik geprägtes Spiel, aber wir haben guten Fußball gespielt. Mexiko hat auf unsere Fehler gelauert, das wussten wir. Über Pirlo braucht man keine Worte zu verlieren. Er ist ein Beispiel für uns alle. Mario muss damit aufhören, sein Trikot auszuziehen und seine Muskeln zu zeigen, wenn er ein Tor schießt. Dumme Gelbe Karten kann man sich in einem Turnier wie diesem nicht erlauben. Er hat mit seiner Dynamik und seinem Temperament aber auch das entscheidende Tor erzielt."

Mario Balotelli (Italien): "Es war ein großes Match, ein großartiges Gefühl und eine wundervolle Atmosphäre. Ich kümmere mich nicht um den Schiedsrichter. Das wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Wenn wir das nächste Spiel gewinnen, können wir nach vorne schauen. Wir werden alles dafür tun, das Finale zu erreichen, egal gegen wen wir spielen werden. Ich denke, wir haben das Zeug dazu."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Mexiko mit Moreno in der Innenverteidigung und Zavala davor auf der Doppel-Sechs. Im rechten Mittelfeld bekommt Aquino den Vorzug vor Barrera. Als einzige nominelle Spitze läuft Chicharito auf.

Italien mit Chiellini statt Bonucci in der Innenverteidigung und Balotelli als einziger Spitze. Dafür steht Mittelfeldspieler De Rossi in der Startelf.

7.: Montolivo bricht über links durch, geht fast bis zur Grundlinie. Rückpass auf Balotelli, der bedrängt den Ball mit links nicht gut setzen kann. Corona pariert im linken Eck.

11.: Dos Santos setzt sich energisch gegen Abate durch. Rückpass auf Guardado, der links im Sechzehner mit links abzieht. Buffon noch minimal am Ball, der dann die Oberkante der Latte streift.

27., 0:1, Pirlo: Freistoß aus 24 Metern, halblinke Position. Pirlo zieht den Ball mit Schnitt aber auch Zug über die Mauer. Corona fliegt ins Eck, reißt aber die Fäuste nicht hoch. Der Ball schlägt im Winkel ein.

34., 1:1, Hernandez: Barzagli nimmt einen Rückpass nach innen weg, Dos Santos spekuliert und schiebt sich dazwischen. Barzagli tritt ihm in die Hacken, Schiri Osses gibt Elfmeter. Chicharito zielt flach nach rechts, Buffon fliegt nach links.

54.: Freistoß Pirlo. Der Ball wird von der Mauer direkt auf Montolivos Fuß abgefälscht. Der bekommt aber nur die Spitze dran und schiebt den Ball Corona aus acht Metern in die Arme.

79., 1:2, Balotelli: Giaccherini mit dem langen Ball. Balotelli setzt sich gegen Maza durch und drückt den Ball aus zehn Metern ins Netz.

Fazit: Verdienter Sieg für Italien gegen eine schwache mexikanische Mannschaft.

Der Star des Spiels: Riccardo Montolivo spielte sehr intelligent, positionierte sich je nach Spielsituation geschickt im Raum, um so das Spiel immer vor sich zu haben. Der heimliche Spielgestalter der Italiener.

Der Flop des Spiels: Gerardo Flores konnte sich weder an Montolivo noch an De Sciglio orientieren und ließ seine rechte Seite immer wieder zu offen, über die es dann auch gefährlich wurde. In der Offensive ohne Akzente.

Der Schiedsrichter: Enrique Osses (Chile) hatte einige heikle Szenen zu bewerten: Die Attacke gegen Pirlo im Strafraum ließ er weiterlaufen - grenzwertig. Mexikos Elfmeter war unstrittig, allerdings hätte er Barzagli dafür verwarnen müssen. Das Einsteigen von Moreno als letzter Mann gegen Balotelli (59.) war auch an der Grenze.

Das fiel auf:

  • Italien mit flexiblen Mittelfeldspielern auf den Flügeln, wobei besonders das Zusammenspiel zwischen Montolivo und De Sciglio auf der linken Seite gut abgestimmt wirkte. Der Außenverteidiger rutschte immer wieder sehr tief nach vorne durch, Montolivo ließ sich im Gegenzug etwas fallen und unterstütze so Pirlo im Aufbauspiel.
  • Giaccherini sollte um Balotelli kreisen, war im Zentrum der Mexikaner aber gut aufgehoben. Wenn es gefährlich wurde, dann über die Flügel, wo auch Abate seine anfängliche Zurückhaltung mehr und mehr ablegte. De Rossi als zusätzliche Absicherung neben Pirlo erledigte einen unaufgeregten Job.
  • Den Mexikanern fehlte es im Spielaufbau an Tempo und an Präzision. Lediglich 69 Prozent der Zuspiele kamen beim Mitspieler an, je näher sich Mexiko dem italienischen Tor näherte, desto hektischer wurden die Aktionen.
  • Auch in der zweiten Halbzeit zeigte Italien den ausgereifteren Plan und diktierte das Spiel - allerdings erspielte sich die Squadra auch kaum Chancen aus dem Spiel heraus. Mexiko war in der Offensive kaum noch existent.
  • Beide Mannschaften noch mit ordentlich Potenzial nach oben, wobei Italien mindestens einen Schritt weiter scheint als Mexiko, das besonders in der Offensive enttäuschte.

Mexiko - Italien: Daten und Fakten