Diego führt Bremen ins Halbfinale

SID
Schon in der ersten Hälfte der umkämpften Partie setzten beide Teams voll auf Offensive
© Getty

Diego sei Dank: Mit zwei sehenswerten Toren hat Werder Bremens Mittelfeldregisseur den deutschen Vizemeister beim 3:3 in Udine fast im Alleingang ins Halbfinale des UEFA-Pokals geführt.

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Der Brasilianer, dessen Einsatz wegen einer Oberschenkelverletzung lange fraglich war, erzielte beim 3:3 (1:3) im Viertelfinal-Rückspiel bei Udinese Calcio die ersten beiden Bremer Treffer (28./60.). Claudio Pizarro (73.) machte mit dem dritten Tor den fünften Halbfinal-Einzug der Hanseaten perfekt. Das Hinspiel hatten die Norddeutschen vor einer Woche im Weserstadion 3:1 gewonnen.

Vor 20.000 Zuschauern in Stadio Friuli hing der Gesamterfolg der Gäste allerdings bis zum Schluss am seidenen Faden. Der Tabellen-13. der Serie A entwickelte während der gesamten Spielzeit enormen Druck und hätte eigentlich mehr Treffer erzielen müssen.

Aber es blieb bei Toren von Fabio Quagliarella in der 30. und 38. Minute und dem Führungstreffer Udines durch Gökhan Inler in der 15. Minute. Im Halbfinale am 30. April und 7. Mai trifft Werder auf den Nordrivalen Hamburger SV. Das Finale findet am 20. Mai in Istanbul statt.

Defensive fängt sich nach der Pause

Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Platzherren, doch in dieser Phase hatte sich die in der ersten Halbzeit sehr unsicher agierende Bremer Hintermannschaft besser auf die Attacken der Italiener eingestellt.

Bezeichnend für das glückliche Weiterkommen des Bundesliga-Zehnten war die Tatsache, dass Diegos seinen zweiten Treffer per Kopf erzielte, ein Novum. Nach dieser außergewöhnlichen Aktion riss der 24-Jährige die Arme hoch, schickte Stoßgebiete zum Himmel und ließ sich von den 500 mitgereisten Werder-Fans feiern.

Nach dem 3:3 gibt Udine auf

Noch beim Abschlusstraining hatte Bremens Superstar nur leichte Lauf- und Dehnübungen absolvieren können, an ein Mitwirken im Europapokal-Spiel schien nicht zu denken zu sein.

Werder-Sportdirektor Klaus Allofs kritisierte in der Halbzeitpause die nachlässige Abwehrarbeit der Norddeutschen. "Da haben wir oft zu offensiv gestanden und sind dafür bestraft worden. Dafür gibt es keine Erklärung", sagte der Ex-Nationalspieler.

Spätestens nach dem 3:3 erlahmte der Siegeswille des Teams von Coach Pasquale Marino.

Matchwinner verschießt Elfmeter

Schon 60 Sekunden vor dem Ausgleich hätte Diego seinen dritten Treffer erzielen können.

Doch der Bremer Superstar scheiterte mit einem Foulelfmeter an Udinese-Torhüter Samir Handanovic.

Neben dem überragenden Diego verdiente sich bei Werder Außenverteidiger Clemens Fritz eine gute Note.

Stärkste Akteure auf Seiten der Platzherren, die im Achtelfinale Titelverteidiger Zenit St. Petersburg ausgeschaltet hatten, waren Quagliarella, der seine Tore Nummer sieben und acht im UEFA-Pokal schoss, sowie mit Abstrichen Mittelfeldspieler Kwadwo Asamoah.

Bremen war 1988 im bislang letzten Bundesliga-Duell des UEFA-Cup-Halbfinals am späteren Sieger Bayer Leverkusen gescheitert.

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