Martin Jol: "Petric ist wie Berbatov"

SID
Hamburgs beste Neuzugänge: Torjäger Mladen Petric (l.) und Trainer Martin Jol
© Getty

Mit der zweitbesten Vorrunde seit 1995 und dem Gruppensieg im Uefa-Cup verabschiedet sich HSV-Trainer Martin Jol lächelnd und zufrieden in den Winterurlaub, ehe er am 2. Januar die Rückrunden-Vorbereitung startet. Jetzt fliegt er nach London - zum Entspannen. Kurz vorm Abflug gab der Holländer noch ein letztes in Interview.

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Frage: Herr Jol, die letzten Spiele des HSV verliefen immer sehr knapp. Zum Abschluss nochmal ein überzeugender Sieg gegen Aston Villa. Ist es doppelt wichtig, dass Sie mit so einem positiven Resultat in die Winterpause gehen können?

Jol: Na ja, vielleicht war der Gegner heute nicht so stark. Trotzdem muss ich sagen: In der ersten Halbzeit haben wir das gut gemacht, hatten viele Chancen. In der zweiten Hälfte war es dann nicht mehr so gut. Aber ich bin zufrieden.

Frage: Das Sorgenkind Thiago Neves durfte für zehn Minuten nochmal ran. Hätten Sie sich gewünscht dass er den vielversprechenden Freistoß kurz vor Schluss schießt?

Jol: Natürlich. Aber das ist so wenn man nicht immer spielt. Dann ist das Selbstbewusstsein nicht optimal...

Frage: ...aber er wirkte aktiver als zuletzt.

Jol: Aber er hat den ersten Ball verschenkt. Aber was kann man machen in so kurzer Zeit? Bei uns ist nur Guerrero in der Lage, reinzukommen und sofort da zu sein. Für andere Spieler ist das eben nicht so leicht.

Frage: Mit welchen Wünschen schicken Sie den Brasilianer in die Winterpause?

Jol: Na ja, wir haben auf seiner Position nun mal auch andere Spieler die dort spielen können. Trochowski, Guerrero. Die können das beide. Aber es wichtig mehrere Spieler auf solchen Positionen zu haben. Das hat man auch heute bei Aston Villa gesehen. Ich will nur sagen: Ein Reo Coker spielt bei denen nicht in der Startelf. Vor einem Jahr war der noch Nationalspieler. Das zeigt: Du musst viele gute Spieler im Kader haben. Aber bei Thiago ist das anders. Da ist es das Selbstbewusstsein, das ist die Anpassung. Aber deswegen habe ich ihn heute auch noch spielen lassen...

Frage: Was ist mit Petric? Haben Sie Angst dass er nach Olic demnächst auch von den europäischen Top-Klubs umworben wird?

Jol: Ich habe es schon den englischen TV-Kollegen gesagt, dass Petric mich an Berbatov erinnert. Aber das meine ich gut. Ich mag das, wenn der Marktwert unserer Spieler steigt. Man spricht ja hier immer von Olic - aber jetzt kennt man auch Petric. Das ist gut.

Frage: Das klingt sehr gelassen.

Jol: Ich bin glücklich, dass wir Olic und Petric haben. Man hat gesehen, wie populär Olic hier in Hamburg ist. Anderswo ist das Gras auch nicht grüner, ich hoffe, dass er bleibt. Wenn er geht, dann wird es schwierig für uns. Es haben heute wieder einige Leute gefehlt. Da kann man nicht erwarten, dass wir spielen wie Real Madrid. Aber wir werden weiter arbeiten und weiter nach oben gucken.

Frage: Und nach Verletzungen und Startschwierigkeiten kommt jetzt auch Jansen besser in Fahrt.

Jol:  Ja. Er war gut heute. Er hatte einen unglaublichen Schuss aus 35 Metern an die Latte. Jetzt sieht man immer mehr: Er kann was am Ball, er ist besser als durchschnittlich.

Frage: Herr Jol, was wäre ihr Wunschlos für die nächste Uefa-Cup-Runde?

Jol: Ach, es gibt so viele Vereine. Es gibt so eine lange Liste. Aber wir sind jetzt Gruppen-Erster. Da sieht es für uns natürlich etwas besser aus. Aber es gibt auch Vereine wie Olympiakos auf die wir treffen können - und da geht man nicht so gerne hin.

Frage: Jetzt geht's in den Winterurlaub. Freuen Sie sich auf die besinnlichen Tage?

Jol: Ja. Natürlich. Wenn ich meinen Trainer-Kollege von Aston Villa da sehe - der geht jetzt wieder zurück - die spielen ja am Samstag. Aber das ist dort nun mal so, da stellt man sich auch darauf ein, habe ich auch Jahre gemacht. Aber hier in Deutschland ist das anders. Und das ist ja auch nicht schlecht ...

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