Knappe Derby-Niederlage für Gala

Von Göksel Uzunoglu / Cihan Acar
In eine hitzigen Duell unterlagen Gala und Drogba (M.) im Derby Fenerbahce mit 2:1
© getty

Auch nach 14 Jahren kann Gala bei Fenerbahce nicht gewinnen. Nachdem die letzten drei Begegnungen unentschieden endetet, setzte es nun ein knappe Niederlage für die Löwen. Im letzten Spiel im Inönü-Stadion schlägt Besiktas deutlich Genclerbirligi. Zuvor gibt's Ausschreitungen.

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Fenerbahce - Galatasaray 2:1 (2:1)

Tore: 0:1 Burak Yilmaz (Handelfmeter, 25.), 1:1, 2:1 Pierre Webo (33., 36.)

Rote Karte: Volkan Demirel, Sabri Sarioglu (90.)

Fenerbahce hat das sehr intensiv geführte Spitzenderby gegen den Erzrivalen Galatasaray mit 2:1 gewonnen und damit die Qualifikation zur Champions-League geschafft.

Vor dem Anpfiff sorgte Gala-Trainer Fatih Terim mit Johan Elmander in der Startelf für eine Überraschung. Der Schwede, der seit Februar nicht mehr zum Einsatz gekommen war, vertrat den verletzten Wesley Sneijder auf der Zehnerposition, da der Holländer kurz vor Spielbeginn aus dem Kader genommen wurde.

Fenerbahce-Fan nach Derby erstochen

Fenerbahce war in der ersten Halbzeit das engagiertere und bessere Team. Die Mannschaft von Aykut Kocaman begann offensiv und brachte den Gegner mit frühem Pressing immer wieder zu einfachen Ballverlusten. Wie erwartet war das Spiel von Anfang sehr intensiv und von kleinen Nickligkeiten geprägt.

Beim frischgekürten Meister Gala lief nach vorne wenig zusammen, nicht zuletzt weil Elmander mit der ungewohnten Spielmacherposition überhaupt nicht zurecht kam. Etwas überraschend gingen die Gäste trotzdem in Führung. Einen langen Ball in den Strafraum kontrollierte Didier Drogba mit der Brust, Gökhan Gönül ging mit der Hand dazwischen und Schiedsrichter Cüneyt Cakir zeigte sofort auf den Punkt. Burak Yilmaz trat an und verwandelte souverän (25.).

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Der starke Pierre Webo leitete einen Angriff ein und köpfte eine gute Flanke von Gönül ins lange Eck (33.). Nur drei Minuten später wurde Webo gut im Strafraum von Emre Belözoglu bedient und spitzelte den Ball am herauseilenden Fernando Muslera vorbei. Nach dem Tor gab es heftige Proteste der Gala-Spieler bei Cakir, da Webo sich im Zweikampf mit Emmanuel Eboue resolut durchgesetzt hatte.

Zur zweiten Halbzeit stellte Gala auf ein 4-4-2-System um und Elmander wurde durch Nordin Amrabat ersetzt. Trotzdem blieb Fener weiterhin am Drücker und hatte erneut durch Webo eine gute Möglichkeit, doch Muslera konnte parieren (53.).

In der 71. Minute dann eine strittige Szene, als Albert Riera an der Strafraumgrenze Dirk Kuyt zu Fall brachte, Schiedsrichter Cakir aber weiterspielen ließ. Über einen Elfmeterpfiff hätte der Spanier sich nicht beschweren dürfen. Den Gästen gelang es weiterhin nicht, Struktur in ihr Offensivspiel zu bringen, auch weil Fener nun tiefer stand und die Räume gut eng machte.

In der Schlussphase kam es dann auf beiden Seiten zu guten Möglichkeiten. Zunächst vergab Burak aus kurzer Distanz nach Ablage von Drogba knapp (83.), kurz darauf setzte Moussa Sow auf der Gegenseite den Ball aus der Distanz an den Pfosten (86.). Nach einem von Amrabat gut vorgetragenen Konter tauchte Burak erneut alleine vor Volkan auf, dieser konnte aber im Eins-gegen-Eins stark parieren (88.).

In der letzten Spielminute kam es nach einer Auseinandersetzung zwischen Volkan und dem eingewechselten Sabri zur Rudelbildung. Beiden Übeltäter wurden des Feldes verwiesen. Die danach folgende zehnminütige Nachspielzeit brachte Fener mit Feldspieler Mehmet Topal im Tor über die Zeit und freute sich dann über einen insgesamt verdienten Heimsieg.

Besiktas - Genclerbirligi 3:0

Tore: 1:0 Veli Kavlak (14.), 2:0 Olcay Sahan (45.), 3:0 Filip Holosko (73.)

Im letzten Spiel im altehrwürdigen Inönü-Stadion besiegt Besiktas den Gast Genclerbirligi mit 3:0 und wahrt damit die Chance auf Platz 2. Beschattet wurde die Begegnung allerdings von heftigen Ausschreitungen im Vorfeld.

Vor dem Anpfiff lieferten sich die Polizei und Besiktas-Anhänger vor dem Stadion heftige Auseinandersetzungen. Die Unruhen begannen, als zahlreiche Anhänger den Mannschaftsbus erwarteten und die Polizei mit Warnschüssen und Tränengas versuchte, die Menge aufzulösen. Nach den danach folgenden Randalen wurden 29 Personen festgenommen.

Angetrieben von den lautstarken Fans begann Besiktas furios, machte mit aggressivem Pressing Druck auf den Gegner und durfte früh jubeln, als Veli Kavlak in der 14. Minute zu seinem ersten Saisontor kam. Die Adler rannten weiter an, um die Führung auszubauen.

Nachdem Oguzhan Özyakup in der 36. Minute noch knapp an Keeper Ferhat Kaplan gescheitert war, besorgte Olcay Sahan nach Vorarbeit von Stürmer Mustafa Pektemek kurz vor dem Halbzeitpfiff die Vorentscheidung. Auch im zweiten Durchgang hatte Besiktas mit den harmlosen Gäste keine Mühe und bestimmte die Partie.

Filip Holosko war es dann vorbehalten, das letzte Tor im Inönü-Stadion zu erzielen. Der Slowake, der in der 54. Minute noch knapp an Ferhat gescheitert war, traf nach schöner Ballstaffette zum 3:0 und machte endgültig alles klar.

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