Real Madrid: Warum Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos zwei Jahre nicht miteinander redeten

Von Stanislav Schupp
Cirstiano Ronaldo und Sergio Ramos feierten mit Real Madrid unfassbare Erfolge und sprachen dennoch fast zwei Jahre nicht miteinander - Auslöser war ein Mitspieler.
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Cirstiano Ronaldo und Sergio Ramos feierten mit Real Madrid unfassbare Erfolge und sprachen dennoch fast zwei Jahre nicht miteinander - Auslöser war ein Mitspieler.

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Arm in Arm und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen schauten Sergio Ramos und Cristiano Ronaldo in die Linse der Kamera. Zu ihnen gesellte sich ihr langjähriger Teamkollege Pepe. Zufrieden hielt der Abwehrmann von Real Madrid das Trikot des ehemaligen Juventus-Stars ins Bild - ein Andenken für Ramos' Sohn, nachdem dieser seinen Vater darum gebeten hatte.

"Ich bin froh, Euch zu sehen, meine Freunde", schrieb Ramos unter die Aufnahme nach dem Länderspiel der spanischen Auswahl gegen Portugal (0:0) Ende 2020. Ronaldo und Ramos prägten eine trophäenreiche Ära bei den Königlichen, gewannen gemeinsam unter anderem vier Champions-League-Titel.

Dass der Schnappschuss von jenem Mittwoch jedoch eine Art symbolische Versöhnung darstellte, wissen vermutlich nur die wenigsten. 2018 trennten sich die Wege der beiden Freunde und die vergangenen zwei Jahre waren alles andere als Friede, Freude, Eierkuchen. Laut Marca wechselten Ramos und CR7 zwei Jahre lang kein Wort miteinander.

Luka Modric stößt Ronaldo vom Thron: Der Auslöser der Eiszeit

Nach der WM in Russland 2018 verließ Ronaldo die Madrilenen und wagte ein neues Abenteuer bei Juventus - in einem neuen Land, einer neuen Liga. Doch es war nicht der Tapetenwechsel, der für eine Eiszeit zwischen den beiden Ausnahmekönnern sorgte. Vielmehr war mangelnder Respekt gegenüber Ronaldos Ex-Mitspieler Luka Modric der Auslöser. Der Kroate hatte im besagten Jahr den prestigeträchtigen Ballon d'Or gewonnen und damit die zehnjährige Serie des Portugiesen und seines Rivalen Lionel Messi beendet.

Der mittlerweile 36-jährige gewann seinerzeit zum dritten Mal in Folge die Königsklasse, wurde überraschender Vize-Weltmeister mit Kroatien und zudem zu "Europas Fußballer des Jahres" gekürt. Beim auf den zweiten Platz verwiesenen Vorjahressieger kam die Entscheidung um den Goldenen Ball alles andere als gut an.

"Natürlich bin ich enttäuscht, doch das Leben geht weiter, und ich werde weiterhin hart arbeiten. Ich gratuliere Luka Modric, der den Preis verdient hat", zeigte sich Ronaldo im Anschluss in einem Gespräch mit der Gazzetta dello Sport zunächst kollegial.

Doch der Superstar, der der Ehrung selbst fern geblieben war und seinem Nachfolger den Preis damit nicht überreichte, legte nach: "Ich denke, dass ich jedes Jahr den Goldenen Ball verdiene, ich arbeite für dieses Ziel", betonte er: "Zahlen lügen nicht. Doch ich bin nicht weniger glücklich, wenn ich nicht gewinne. Ich habe wunderbare Freunde und eine Familie, ich spiele in einem der besten Klubs. Denken Sie, dass ich nach Hause gehe und zu weinen anfange?"

Aussagen, für die Kumpel Ramos kein Verständnis zeigte. Hinter den Kulissen soll zwischen den Kapitänen ihrer Nationen ein rauer Ton geherrscht haben, sogar der Kontakt abgebrochen worden sein. Denn der Spanier sprach sich sowohl beim Goldenen Ball als auch bei der UEFA-Auszeichnung, zu der Ronaldo ebenfalls nicht erschienen war, für den kroatischen Nationalspieler aus.

"Es gibt wenige Spieler, bei denen ich genauso stolz bin, sie in meiner Mannschaft zu haben, als bei Modric", schwärmte Ramos nach der Wahl zu "Europas Fußballer des Jahres" im Gespräch mit der Daily Mail und begründete: "Es ist ein toller Freund und ein großartiger Spieler. Er ist einer der wenigen Spieler, bei dem es mich genauso freut, ihn gewinnen zu sehen, als hätte man mir selbst die Auszeichnung gegeben."

Ronaldo und Ramos: Versöhnung unter Freunden

Eine kleine Spitze Richtung Ronaldo konnte sich der Innenverteidiger ebenso wenig verkneifen: "Vielleicht gibt es besser vermarktete Spieler mit einem größeren Namen, aber Modric verdient diesen Award."

Am 7. Oktober 2020 standen sich die beiden Ikonen erstmals wieder gegenüber. Die Partie endete torlos, auf dem Platz war von möglichen Anfeindungen keine Spur und auch im Anschluss schien die Sache längst vergessen. Ronaldo und Ramos hatten sich vertragen und konnten sich wieder als Freunde in den Arm nehmen.

Die Tabelle der Primera Division

PlatzTeamSpSUNTGDiffP
1Real Sociedad138411910+928
2Real Madrid128312813+1527
3FC Sevilla12831217+1427
4Atlético Madrid126512113+823
5Betis Sevilla136341917+221
6Rayo Vallecano Madrid136251914+520
7CA Osasuna135441417-319
8Athletic Bilbao12462118+318
9FC Barcelona124531915+417
10FC Valencia134542120+117
11Espanyol Barcelona134541413+117
12FC Villarreal123631412+215
13RCD Mallorca133641319-615
14Deportivo Alavés12417815-713
15Celta de Vigo133371317-412
16FC Cádiz132651219-712
17FC Granada122551116-511
18FC Elche132561117-611
19UD Levante130671225-136
20FC Getafe13139619-136
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