Athletic Bilbao - Real Madrid 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Jese (65.), 1:1 Gomez (73.)
Rote Karte: Ronaldo (75./Madrid)
Bitterer Abend für Real Madrid! Im San Mames verloren die Königlichen nicht nur erstmals Punkte im Jahr 2014 und damit den Anschluss an Atletico, sondern auch Superstar Cristiano Ronaldo, dem eine Viertelstunde vor Schluss die Sicherungen durchbrannten. Kurz nach dem verdienten Ausgleich für Bilbao durch einen fulminanten Fernschuss von Ibai Gomez (sein sechstes Jokertor in den letzten vier Spielen) griff der Portugiese nach einer strittigen Strafraumszene Gegenspieler Ander Iturraspe ins Gesicht und flog mit glatt Rot vom Platz - letztmals passierte ihm das in der Liga im Januar 2010. Nun droht ihm eine empfindliche Sperre.
Die Madrilenen, bei denen Jese erneut den verletzten Gareth Bale vertrat, begannen dabei zunächst stürmisch, taten sich aber zunehmend schwer. Die Hausherren konnten sich schnell aus der anfänglichen Umklammerung befreien und übernahmen nach einer Viertelstunde das Heft des Handelns. Aritz Aduriz und Iker Muniain vergaben gute Einschusschancen. Bilbao erhöhte sukzessive den Druck und schnürte Real phasenweise in der eigenen Hälfte ein. Als Referee Miguel Gamez in die Kabinen bat, war Bilbao in nahezu allen Statistiken führend.
Von Ronaldo war in der ersten Hälfte nichts zu sehen. Erst nach 50 Minuten trat er erstmals in Erscheinung, brachte den Ball im Netz unter - wurde aber zu Recht wegen Abseits zurückgepfiffen. Doch das war der Startschuss für Real zu mehr Engagement nach vorne. Der zuvor ebenfalls abgemeldete Karim Benzema zwang Keeper Gorka Iraizoz zu einer Glanztat. In einer Phase, in der Bilbao wieder stärker wurde, stach Jese zu und spitzelte eine Ronaldo-Hereingabe ins Netz. Das Spiel schien nun seinen gewohnten Gang zu nehmen, ehe knapp zehn Minuten darauf die Dramaturgie noch einmal auf den Kopf gestellt wurde. Real verpasst mit dem Remis im Baskenland den Sprung auf Platz zwei, Athletic bleibt auf Rang vier.
Atletico Madrid - Real Sociedad 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Villa (38.), 2:0 Costa (72.), 3:0 Miranda (74.), 4:0 Diego (87.)
Erst Gedenken, dann grenzenlose Freude - das Vicente Calderon erlebte gegen Real Sociedad ein Wechselbad der Gefühle. Wurde zunächst in Anspielung auf dessen Trikotnummer acht Minuten zu Ehren der verstorbenen Klublegende Luis Aragones auf den Rängen geschwiegen, gab es anschließend reichlich Grund zum Jubel. Die Colchoneros blieben nicht nur wettbewerbsübergreifend zum 23. Mal in Folge ungeschlagen, sondern schossen sich dank des Barca-Patzers (2:3-Niederlage gegen den FC Valencia) auch an die Spitze. Der Traum vom ersten Meistertitel seit 1996 lebt.
Dabei erwiesen sich die Gäste aus dem Baskenland zunächst als der erwartet unangenehme Gegner. Atletico machte viel Dampf nach vorn, doch die Mannschaft aus San Sebastian hielt mit Aggressivität und gefälligem Konterspiel dagegen. Noch vor der Pause aber der Brustlöser. Emiliano Insua hebelte mit einem Pass auf Diego Costa die Abwehr aus und der Goalgetter legte uneigennützig auf David Villa ab, der nur noch einschieben musste. Bitter für den Torschützen: Drei Minuten später zog er sich eine Oberschenkelverletzung zu, für ihn ging es nicht mehr weiter.
Zudem blieben die Gäste auch in den zweiten 45 Minuten weiter gefährlich. Diego Simeone reagierte und brachte nach knapp einer Stunde den erst zwei Tage zuvor verpflichteten Diego. Er glänzte auch direkt - als erster Gratulant bei Costa, der einen von Raul Garcia eingeleiteten Konter perfekt zu Ende spielte und überlegt ins rechte Eck einschob. Miranda machte kurz darauf per Kopf nach einem Koke-Eckball alles klar. Der Schlusspunkt war aber dem Neuzugang aus der Bundesliga vorbehalten: Eine Flanke von Cristian Rodriguez brachte Diego gekonnt unter der Latte unter und bescherte sich so einen Traumeinstand. Damit beenden die Rojiblancos eine Serie von 59 Spieltagen, an denen der FC Barcelona an der Tabellenspitze stand.
FC Barcelona - FC Valencia 2:3 (1:1)
Tore: 1:0 Sanchez (7.), 1:1 Parejo (44.), 1:2 Piatti (48.), 2:2 Messi (54./Handelfmeter), 2:3 Alcacer (59.)
Gelb-Rote Karte: Alba (Barcelona/78./wiederholtes Foulspiel)
Seit April 2012 hatte der FC Barcelona in der Primera Division nicht mehr im Camp Nou verloren - und in den ersten 35 Minuten des Duells mit dem FC Valencia deutete auch nichts darauf hin, dass sich daran etwas ändern würde. Barca bot Einbahnstraßenfußball, nach Alexis Sanchez Bogenlampe zum 1:0 schien der zweite Treffer nur eine Frage der Zeit zu sein.
Doch mit einem Mal verwalteten die Blaugrana den knappen Vorsprung nur noch. Valencia wurde mutiger und deckte ein ums andere Mal die Schwächen der Barca-Defensive auf. Besonders Sofiane Feghouli auf Valencias rechtem Flügel machte ordentlich Betrieb und bereitete mit seinen Hereingaben das 1:1 durch Daniel Parejo und das 2:3 durch Paco Alcacer vor.
Seltenheitswert hatte das zwischenzeitliche 1:2 durch den 1,63 Meter kleinen Pablo Piatti, der sich im Kopfballduell gegen zehn Zentimeter größeren Dani Alves behauptete und den unentschlossenen Victor Valdes im Barca-Tor überwand.
Immerhin konnte Lionel Messi seine acht Ligaspiele andauernde Torflaute durchbrechen. Dem Elfmeter des viermaligen Weltfußballers zum 2:2 war allerdings eine fragwürdige Handspielentscheidung gegen Valencias Ricardo Costa vorausgegangen.
Der 22. Spieltag im Überblick