Juve strauchelt, Roma holt auf

Von SPOX
Giacomo Bonaventura ließ sich als Star des Spiels feiern
© getty

Der AC Milan kauft dem SSC Neapel am 15. Spieltag der Serie A den Schneid ab: Während die Azzurri pausenlos anliefen, konterten die Rossoneri mit all ihrer Erfahrung. Juventus lässt gegen Sampdoria Punkte liegen, was der AS Rom zu nutzen weiß. Der Vorsprung der Alten Dame beträgt nur noch einen Punkt. Lazio Rom siegt souverän.

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Lazio Rom - Atalanta Bergamo 3:0 (0:0)

Tore: 1:0 Mauri (51.), 2:0 Mauri (71.), 3:0 Lulic (81.)

Miroslav Klose verkündete vor dem Spiel, dass er nicht an einen Abschied denke und bei Lazio bleiben wolle - für die Startelf der Biancocelesti reichte es dennoch nicht. Für Bergamo, das mit zwei Siegen in Folge im Gepäck nach Rom kam, war aber auch ohne den WM-Rekordtorschützen in der ewigen Stadt nichts zu holen.

In den ersten 45 Minuten konnte Atalanta das Spiel noch ausgeglichen gestalten, richtig gefährlich wurde es lange Zeit nicht. In einer müden ersten Hälfte sorgte lediglich Lazios Brasilianer Felipe Anderson für Gefahr, indem er immer wieder den Abschluss suchte. Zu meist jedoch aus der Distanz und zu unplatziert.

Das Spiel im RE-LIVE

Anders im zweiten Abschnitt: Zusammen mit Mauri entschied Anderson die Begegnung. Kurz nach der Halbzeit legte der Brasilianer nach einem Doppelpass mit Basta in die Mitte und Mauri hatte keine Mühe mehr aus kurzer Distanz einzuschieben (51.). In der Folge begannen beide Mannschaften mit den ersten Wechseln, Klose musste sich aber weiter gedulden.

Auch die Vorentscheidung in der 71. Minute verfolgte der Deutsche noch von der Bank: Wieder Anderson mit der Vorbeit, wieder sagte Mauri Danke und erzielt seinen sechsten Saisontreffer. Gedeckelt wurde das Spiel schließlich zehn Minuten später, als Senad Lulic, unter den Augen des in der 76. Minute eingewechselten Klose, per sehenswertem Flugkopfball auf 3:0 stellte (81.).

Juventus Turin - Sampdoria Genua 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Evra (12.), 1:1 Gabbiadini (51.)

Als Manolo Gabbiadini kurz nach der Pause den Ball von der Strafraumkante mit viel Effet unhaltbar für Gigi Buffon ins Netz zirkelte, war der Spielverlauf im Juventus Stadium völlig auf den Kopf gestellt. Zuvor hatte der Meister gegen die seit Oktober ungeschlagene Samp gnadenloses Powerplay aufgezogen, das Toreschießen aber fast vergessen.

Juve legte mit Vollgas los, Patrice Evra stellte verdient per Kopf nach einem Eckball auf 1:0 (12.). Es war der erste Saisontreffer des Ex-United-Profis. Die Allegri-Elf presste aggressiv und gewährte kaum Entlastung. Sampdoria schaffte es zumindest, sich mit nur einem Gegentreffer in die Pause zu retten - und kam kurz darauf aus dem Nichts zum 1:1 durch Gabbiadini.

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Für die Mannschaft von Sinisa Mihajlovic war das Tor die Eintrittskarte für das Spiel, nahm nun auch am zunehmend Geschehen teil und leistete den wütenden Juve-Angriffen Widerstand. Massimiliano Allegri brachte Fernando Llorente, um den Riegel zu durchbrechen, doch der Spielfluss war dahin.

Auf der Gegenseite musste Buffon zudem sein ganzes Können aufbieten, parierte gegen Gabbiadini mit einer Glanztat (85.). Die Schlussminuten wurden zum Krimi, doch die Gäste konnten den Punkt entführen und den zuvor sechsmal zuhause siegreichen Turinern damit erstmals im eigenen Stadion ein Bein stellen.

CFC Genua - AS Rom 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Nainggolan (40.)

Rote Karte: Perin (29.)

Bes. Vorkommnis: Lamanna hält Foulelfmeter von Ljajic (31.)

Die Roma hat das Ausscheiden in der Königsklasse offenbar gut weggesteckt und verkürzt den Rückstand auf Spitzenreiter Juve. Konnten die Giallorossi den Punktverlust des Meisters in der Vorwoche nicht nutzen, klappte es diesmal im Spitzenspiel gegen den über eine Stunde personell dezimierten CFC Genua besser.

Beide Teams waren sich zunächst auf Augenhöhe begegnet. Die in dieser Saison überraschend stark aufspielenden Gastgeber ließen nicht viel zu und banden die Roma wiederholt mit Vorstößen in der Defensive. Nach 17 Minuten dann aber die Topchance für die Gäste. Gervinho scheiterte an Mattia Perin, Alessandro Florenzi vergab den Nachschuss.

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Wenig später erwies der zuvor noch gefeierte Keeper seinem Team aber einen Bärendienst, holte Radja Nainggolan von den Beinen und sah Rot. Ersatztorwart Eugenio Lamanna kam in die Partie - und parierte direkt den Strafstoß von Adem Ljajic (31.). Besser machte es wenig später aber Nainggolan, der mit einem tollen Volley auf 1:0 für die Roma stellte (40.).

Nach der Pause beruhigte sich das Geschehen etwas, Genua wollte mit zehn Mann nichts ins offene Messer laufen, die Roma agierte umsichtig. 20 Minuten vor Schluss hätte Gervinho alles klar machen müssen, zirkelte den Ball freistehend aber am Tor vorbei (71.). So blieb es weiter spannend, doch die Roma rettete den knappen Sieg ins Ziel.

AC Mailand - SSC Neapel 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Menez (6.), 2:0 Bonaventura (52.)

Milan und Napoli bewiesen, dass die Serie A auch Tempofußball kann: Nach Menez' frühem Wachmacher lieferten sich die beiden Top-Teams einen ansehnlichen Fight, den Milan mit all seiner Klasse für sich entschied. Zwar erarbeiteten sich die Gäste ein optisches Übergewicht, das auch zu mehr Strafraumenszenen führte als bei Milan, jedoch war Napoli in den entscheidenden Szenen zu grün hinter den Ohren.

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Giacomo Bonaventura war im San Siro der gefeierte Held. Beim 1:0 durch Jeremy Menez steckte er den Ball entscheidend durch, Menez vollendete nach erfolgreichem Dribbling aus spitzem Winkel ins lange Eck (6.). Das 2:0 erzielte Bonaventura selbst: Bei einem Milan.Konter stieg er nach Pablo Armeros Flanke am höchsten und nickte völlig frei stehend ein (52.). Die Gäste liefen auch nach dem zweiten Rückschlag weiter an, schafften es aber nicht, gefährlich in Milans Strafraum vorzudringen.

Gonzalo Higuain hätte es in der Schlussphase noch einmal spannend machen können, scheiterte mit seinem strammen Distanzschuss aus gut 25 Metern aber am stark parierenden Diego Lopez (88.). Milan zieht durch den Sieg an Neapel vorbei. Punktgleich rangieren die Ex-Meister auf den Plätzen sechs und sieben, weiterhin hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Der Rückstand auf den Tabellendritten Lazio beträgt jedoch nur zwei Punkte.

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